Nachdem ich mir den ganzen Longplayer zweimal reingezogen habe, folgt nun der Übergang zu einer eher seltenen Stones-Cover-Version: „Sympathy For The Devil“ interpretiert von Guns N‘ Roses. Mir war hierbei wichtig zu hören, wie sich die beiden Aperions bei der Stereowiedergabe verhalten. Die Verus III stellte das von Maraca- und Conga-Rhythmen geprägte Intro, Axl Roses markante Stimme und Slashs mitreißendes Solo über die ganzen siebeneinhalb Minuten klar positioniert auf der imaginären Bühne zwischen linkem zu rechtem Speaker dar. Lediglich die Höhen waren einen Tick zu präsent. Aber hey, da war doch der Jumper im Anschussfeld: Also schnell mal umgesteckt und tatsächlich für Hard-Rock-Sounds der 70er, 80er und 90er von ACDCs donnerndem „Thunderstruck“ über Led Zeppelins „Whole Lotta Love“ bis zu „Gimme All Your Lovin‘“ von ZZ Top ist die Höhenanpassung um minus drei Dezibel eine klare Verbesserung. Jeder Anhänger der Rockgitarre wird begeistert sein!
Nach mehreren Stunden des Rauf- und Runterhörens sämtlicher Rock-Klassiker wechsele ich das Genre. Beim Album „Cross“ des französischen Elektronica-Duos Justice bin ich überrascht: Der erste Track „Genesis“ zieht mir förmlich die Socken aus. Hier zeigen die Bookshelfs ihren wahren Charakter. Trockener Bass und Elektro-Dance-Beats werden druckvoll und wirklichkeitsnah wiedergegeben. Ich hätte nicht gedacht, dass aus einem Zweiwege-Bassreflex-Kompaktlautsprecher die Basswiedergabe so sonor wiedergegeben werden kann, vor allem in einer Preisklasse unter 1.000 Euro. Ja, die Aperions machen Freude.
Nachdem ich alle zwölf Tracks des Debütalbums der Franzosen auf mich wirken ließ, hatte ich noch eine Idee. Wie wäre es mit einer etwas härteren und melancholischeren Gangart: Apocalyptica! Die finnischen Teufels-Cellisten kombinieren auf ihrem Werk Reflections / Revised virtuose Violoncello-Kompositionen gepaart mit den Metaldrums des Ex-Slayer-Drummers Dave Lombardo. Bei „Somewhere around nothing“ donnert das Schlagzeug von Herrn Lombardo durch mein Wohnzimmer, die sphärischen Celli erfüllen den ganzen Raum. Noch ein direkter Vergleich: Die Ballade „Faraway“. Einmal instrumental und dann im Anschluss mit Vocals der schwedischen Sängerin Linda Sundblad. Bei beiden Versionen wird jedes Instrument, vom Piano, Cello bis zu den Drums haargenau abgebildet. Lediglich beim fulminanten Finale von „Toreador II“ wirken die beiden Bookshelfs ein wenig überfordert, das Zusammenspiel zwischen den Trompeten und dem Cello-Trio wirkt leicht komprimiert. Bei „Epilog (Relief)“ wird die Melancholie des Songs ausgezeichnet transportiert und das reine Violoncello-Stück zeigt auf, dass bei den Aperions eine sehr gute tonale Abstimmung gefunden wurde.
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