Mein Lieblingskopfhörer in der Kategorie „noch bezahlbar“ ist bisher der Audeze EL-8 Titanium. Da ich ihn vorrangig bei Aufnahmen oder zum spätabendlichem Musikgenuss verwendete, hatte ich mich damals für ein geschlossenes Modell entschieden. Es war vor allem – zumindest im Bereich um die Ohren – der fast körperhaft erfahrbare Druck, der mich für ihn einnahm. Nach längerer Kopfhörerabstinenz muss ich mich jetzt aber erst wieder an sein beträchtliches Gewicht und den recht hohen Anpressdruck gewöhnen, mit dem die Ohrmuscheln am Kopf anliegen. Der garantiert zwar, dass möglichst wenig Umgebungsschall die Wiedergabe beeinträchtigt, provoziert aber auch eine erhöhte Wärmeentwicklung rund ums Ohr. Im Vergleich dazu ist das Tragen des SendyAudio die reine Wohltat. Zudem dosiert dieser die Tieftonenergie ein weniger zurückhaltender, und das kommt meinem momentanen Geschmack sehr entgegen. Ich gebe gerne zu, dass mich der EL-8 Titanium mit seinem Bass anfangs tief beeindruckte. Für einen langfristigen, ermüdungsfreien Musikgenuss ziehe ich inzwischen aber eine sehr ausgewogene, effektfreie Spielweise vor. Und genau damit verwöhnt der SendyAudio Aiva.
Deshalb traue ich mich mit ihm auch an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15, die der Aiva recht luftig und sehr fein durchgezeichnet präsentiert. Die Instrumentengruppen werden sehr präzise differenziert und ich bekomme eine Ahnung vom Aufnahmeort vermittelt. Und mehr kann ich wirklich nicht verlangen, denn es war mir noch nie gegeben, bei einem Kopfhörer eine Vorne-Ortung und damit eine glaubwürdige Tiefenstaffelung zu erleben. Bei dieser gelungenen Aufnahme lassen einen S1 und Aiva in kräftigen Klangfarben schwelgen. Selbst in Fortissimopassagen kippt die Wiedergabe nie ins Spitze oder gar Raue. Und wer schwere Endstufen und Lautsprechern mir reichlich Membranfläche gewohnt ist, kann nur darüber staunen, zu welchen dynamischen Eruptionen der S1 die Folien des Aiva treiben kann. Nach dem Einsatz der tiefen Pauken steht für mich fest, dass der grazile Verstärker und der SendyAudio auch in Sachen Bassenergie keine Wünsche mehr offen lassen: Einfach großartig!
Gehört mit
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Kopfhörer | Audeze EL-8 Titanium |
DAC/Kopfhörerverstärker-Kombination | Audioquest Dragonfly Cobalt, Chord Electronics MOJO |
Herstellerangaben
Lotoo PAW S1
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Unterstützte Formate | PCM 32K-384KHz DSD64/DSD128 |
Gewicht | 27,10g |
Größe | 66 x 22 x 13mm |
Ausgangsleistung | 3,5mm:70mW @32Ω 4,4mm:120mW @32Ω |
Kopfhörerausgänge | 3,5mm Klinke 4,4mm Pentacon symmetrisch |
Frequenzumfang | 3,5mm: 20Hz - 20KHz:+0/-0,017dB 4,4mm: 20Hz - 20KHz:+0/-0,016dB |
USB-Port | USB Typ C |
Bezugspegel | 3,5mm: -118dBu 4,4mm: -114dBu |
Display | OLED 128x32 |
Verzerrungen | Low gain: -106dB(0.0005%) High gain: -108dB(0.0004%) |
Betriebssystem | LTOS |
Signal-Rausch-Verhältnis | 3,5mm: 123dB 4,4mm: 122dB |
Firmware | Update wird unterstützt |
Preis | 200 Euro, Lotoo PAW Lightning Cable 40 Euro |
Herstellerangaben
SendyAudio Aiva
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Treiber | planarmagnetisch (Magnetostat) |
Treibergröße | 97x76 mm |
Frequenzgang | 5Hz - 50kHz |
Empfindlichkeit | 96dB |
Impedanz | 32Ω |
Gewicht | 420g |
Preis | 650 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
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