Zunächst einige amtliche Angaben zum White Smoke Audio Verstärker: Die Verstärkung basiert auf Hochleistungs-Operationsverstärkern im nichtinvertierenden Modus mit Mikrochips über jeden Zweifel erhabener Type, die ich auf Wunsch des Entwicklers hier nicht nenne. Der Spannungsverstärkungsfaktor beträgt 17 (beziehungsweise circa 24 Dezibel bei einem Kilohertz), die Leistung beträgt 30 Watt pro Kanal, Klasse AB-Betrieb. Das Netzteil verfügt über einen induktiven Eingang. Es gibt einen Eingangswahlschalter für drei Hochpegelquellen sowie eine Fernbedienung für die Lautstärkeregelung. Soweit die nüchternen und eher unspektakulären Spezifikationen, alles scheinbar kein Hexenwerk.
Dem Vernehmen nach gab der White Smoke Audio in Form eines Vorserienmodells bereits auf dem European Triode Festival 2019 – 11. bis 14. November 2019 in Bellême in der Normandie, Nähe Le Mans, Frankreich – in der Freak Scene sein hochbeachtetes Stelldichein. Bei mir zu Hause durfte dieser hochinteressante Szene-Neuling im März und April dieses Jahres für circa zwei Monate zeigen, was er kann, Zeit genug also, um ihm ordentlich auf den akustischen Zahn zu fühlen. Es gibt nur einige wenige Kleinigkeiten bei der Inbetriebnahme zu beachten: Andrejs Staltmanis empfahl mir, unbedingt auf die richtige Netzphase zu achten. Der Netzstecker ist markiert und ich habe die Phase bei mir entsprechend ausgemessen, aber das ist ja ein ohnehin obligatorisches Prozedere. Im Zweifel kann dies natürlich auch „per Gehör“ erfolgen. Ebenfalls braucht sich der Besitzer dieses Verstärkers zumindest für zunächst eine anzuschließende Quelle keine Gedanken über die richtigen Cinch-Kabel zu machen, denn ein elektrisch perfekt passender Satz wird mitgeliefert und auf Nachfrage sind weitere Kabelsätze gegen überschaubaren Aufpreis zusätzlich lieferbar. Jedenfalls verfügen diese Kabel über eine Laufrichtungsmarkierung, einfacher und komfortabler geht es wirklich nicht. Hinsichtlich der Lautsprecherkabel schließlich präferiert Staltmanis keine verdrillten Litzen, sondern Solid-Core-Typen, genau wie ich auch… Fast scheint es, er renne bei mir „philosophisch“ offene Türen ein!
Natürlich haben wir zwischendurch immer mal wieder telefoniert und uns ausgetauscht, dabei ging es auch um die von mir verwendeten Lautsprecher, nämlich hauptsächlich um meine Oden Rigoletto 2020. Dass sich Andrejs Staltmanis und Axel Gersdorff, der Inhaber von Odeon Audio, gut kennen und er seinen White Smoke Audio Verstärker jüngst bei Odeon an einigen Modellen laufen ließ, hat mich dann auch nicht mehr wirklich überrascht… Aber natürlich kamen auch meine weiteren Do-it-yourself Breitbänder unterschiedlichster technischer Konzepte zum Einsatz – siehe „Gehört mit“. Vorab kann ich sagen, dass der White Smoke Audio durch die Bank hervorragende klangliche Ergebnisse mit den verschiedensten Lautsprechern erzielte, die ja alle in bestimmten Disziplinen ihre speziellen Qualitäten besitzen. Aber als Referenz habe ich dann doch die Oden Rigoletto 2020 verwendet, den besten und ausgeglichensten Lautsprecher in meinem „Fuhrpark“, auf den sich auch die folgenden Klangbeschreibungen beziehen.
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