tests/21-05-11_whitesmoke
 

White Smoke Audio

11.05.2021 // Carsten Bussler

Zunächst einige amtliche Angaben zum White Smoke Audio Verstärker: Die Verstärkung basiert auf Hochleistungs-Operationsverstärkern im nichtinvertierenden Modus mit Mikrochips über jeden Zweifel erhabener Type, die ich auf Wunsch des Entwicklers hier nicht nenne. Der Spannungsverstärkungsfaktor beträgt 17 (beziehungsweise circa 24 Dezibel bei einem Kilohertz), die Leistung beträgt 30 Watt pro Kanal, Klasse AB-Betrieb. Das Netzteil verfügt über einen induktiven Eingang. Es gibt einen Eingangswahlschalter für drei Hochpegelquellen sowie eine Fernbedienung für die Lautstärkeregelung. Soweit die nüchternen und eher unspektakulären Spezifikationen, alles scheinbar kein Hexenwerk.

Aufgeräumtes Inneres: links die Netzteilsektion mit Trafo, Drossel und Gleichrichtung, rechts die Verstärkerplatine
Aufgeräumtes Inneres: links die Netzteilsektion mit Trafo, Drossel und Gleichrichtung, rechts die Verstärkerplatine

Dem Vernehmen nach gab der White Smoke Audio in Form eines Vorserienmodells bereits auf dem European Triode Festival 2019 – 11. bis 14. November 2019 in Bellême in der Normandie, Nähe Le Mans, Frankreich – in der Freak Scene sein hochbeachtetes Stelldichein. Bei mir zu Hause durfte dieser hochinteressante Szene-Neuling im März und April dieses Jahres für circa zwei Monate zeigen, was er kann, Zeit genug also, um ihm ordentlich auf den akustischen Zahn zu fühlen. Es gibt nur einige wenige Kleinigkeiten bei der Inbetriebnahme zu beachten: Andrejs Staltmanis empfahl mir, unbedingt auf die richtige Netzphase zu achten. Der Netzstecker ist markiert und ich habe die Phase bei mir entsprechend ausgemessen, aber das ist ja ein ohnehin obligatorisches Prozedere. Im Zweifel kann dies natürlich auch „per Gehör“ erfolgen. Ebenfalls braucht sich der Besitzer dieses Verstärkers zumindest für zunächst eine anzuschließende Quelle keine Gedanken über die richtigen Cinch-Kabel zu machen, denn ein elektrisch perfekt passender Satz wird mitgeliefert und auf Nachfrage sind weitere Kabelsätze gegen überschaubaren Aufpreis zusätzlich lieferbar. Jedenfalls verfügen diese Kabel über eine Laufrichtungsmarkierung, einfacher und komfortabler geht es wirklich nicht. Hinsichtlich der Lautsprecherkabel schließlich präferiert Staltmanis keine verdrillten Litzen, sondern Solid-Core-Typen, genau wie ich auch… Fast scheint es, er renne bei mir „philosophisch“ offene Türen ein!

Huckepack auf der Drossel sitzen auf einer kleinen Platine die Gleichrichterdioden
Huckepack auf der Drossel sitzen auf einer kleinen Platine die Gleichrichterdioden

Natürlich haben wir zwischendurch immer mal wieder telefoniert und uns ausgetauscht, dabei ging es auch um die von mir verwendeten Lautsprecher, nämlich hauptsächlich um meine Oden Rigoletto 2020. Dass sich Andrejs Staltmanis und Axel Gersdorff, der Inhaber von Odeon Audio, gut kennen und er seinen White Smoke Audio Verstärker jüngst bei Odeon an einigen Modellen laufen ließ, hat mich dann auch nicht mehr wirklich überrascht… Aber natürlich kamen auch meine weiteren Do-it-yourself Breitbänder unterschiedlichster technischer Konzepte zum Einsatz – siehe „Gehört mit“. Vorab kann ich sagen, dass der White Smoke Audio durch die Bank hervorragende klangliche Ergebnisse mit den verschiedensten Lautsprechern erzielte, die ja alle in bestimmten Disziplinen ihre speziellen Qualitäten besitzen. Aber als Referenz habe ich dann doch die Oden Rigoletto 2020 verwendet, den besten und ausgeglichensten Lautsprecher in meinem „Fuhrpark“, auf den sich auch die folgenden Klangbeschreibungen beziehen.


  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.