tests/20-11-03_transrotor
 
Test.
Deutsch English|

Transrotor TRA 9

03.11.2020 // Dirk Sommer

Unter den Beschäftigten bei Transrotor gibt es so gut wie keine Fluktuation, wohl aber Neueinstellungen: Thomas Pütz obliegt die Montage des TRA 9. Hier arrangiert er alle Teile, aus denen der Arm gefertigt wird
Unter den Beschäftigten bei Transrotor gibt es so gut wie keine Fluktuation, wohl aber Neueinstellungen: Thomas Pütz obliegt die Montage des TRA 9. Hier arrangiert er alle Teile, aus denen der Arm gefertigt wird

Dank der mitgelieferten Lehre für den Bohrungsabstand ist es sehr einfach, die Armaufnahme auf einer der Basen des LaGrange exakt im Abstand von 215 Millimetern zu platzieren. Die Auflagekraft nach dem Einbau des Systems erst grob und, nachdem die endgültige Position des Systems gefunden ist, genau einzustellen, ist die reine Freude für jemanden, der präzise Mechanik schätzt. Die Bewegung des Gegenwichtes per Schraube geht so geschmeidig und fein vonstatten, dass mithilfe einer entsprechenden Waage selbst Veränderungen im Bereich von ein, zwei Hundertstel Gramm möglich sind. Die Justage der per Magnet erzeugten Antiskating-Kraft gestaltet sich dank satt laufender Mechanik ebenso erfreulich. Wie erwähnt funktioniert auch die Höheneinstellung des Armes problemlos. Die Justage des Überhangs gestaltet sich ohne die erwähnte Brücke, die den Tonarm-Drehpunkt anzeigt, ein bisschen weniger komfortabel. Aber dennoch ist nach nicht allzu langer Zeit der Tonabnehmer aus meiner aktuellen Lieblings-Arm/System-Kombination montiert: Statt im Headshell von Einsteins The Tonearm 12“ hängt das Transrotor Tamino nun im Kopf des TRA 9. Und dort soll es vor irgendwelchen Vergleichen auch eine Weile bleiben und seine schwachen Signale durch die neue Innenverkabelung sowie das ebenfalls noch nicht eingespielte symmetrische Reinsilber-Tonarmkabel schicken.

Aus diesen Teilen entsteht ein TRA 9
Aus diesen Teilen entsteht ein TRA 9

Dazu habe ich ein paar ältere Scheiben ausgesucht, aber auch relativ aktuelle, die ich bisher aus Zeitmangel nicht gehört habe wie etwa Maceo Parkers Roots Revisited The Bremen Concert: Im Vergleich zur altbekannten Studio-Einspielung überrascht die Aufnahme von Radio Bremen mit einem Höchstmaß an Klarheit und feinster Durchhörbarkeit. Die Dynamik lässt keine Wünsche offen, und die Klangfarben tendieren eher in Richtung Pastell: Alles sehr schön, vor allem die Auflösung und Detailfülle, aber ich habe das Tamino farbkräftiger und einen Tick wärmer in Erinnerung. Schon bei der nächsten Scheibe, Karl Seglems ebenso spannendem, wie ruhigen Album Nordic Balm auf Ozella Music, steht für mich fest, dass der TRA 9 das Tamino weder seiner schönen Farben noch des satten Bassfundaments beraubt. Der mächtige Viersaiter Sigurd Holes erklingt warm, voll und rund. Die Becken strahlen golden, die Bass Drum kommt mit sanfter Wucht und das Saxophon Karl Seglems verströmt geschmeidig und ohne Härten inspirierte Melodien. Die Platte ist auch klanglich ein Hochgenuss. TRA 9 und Tamino lassen die beiden so unterschiedlichen Aufnahmen zu ihrem Recht kommen. Wirklich nicht schlecht für einen Tonarm, dessen Verkabelung noch keine 20 Stunden eingespielt ist.

Der Arbeitsplatz von Thomas Pütz, an dem der Arm montiert wird
Der Arbeitsplatz von Thomas Pütz, an dem der Arm montiert wird


  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.