Eigentlich wollte ich dann zügig mit den Ultima 3 weitermachen, hatte aber nicht auf dem Plan, dass sie mit IEC-19-Buchsen für den Netzanschluss ausgestattet sind. So kann ich sie zwar über die mitgelieferten Netzkabel per Sun-Leiste mit einer Steckdose verkabeln, nicht aber über die beiden bereitliegenden Audioquest Tornado High Current mit der für Endstufen vorgesehenen Steckdosengruppe des Niagara 5000 verbinden, an der dieser den Verstärkern sehr kurzfristig 80 Ampere zur Verfügung zu stellen vermag. Das hat sich bei Einsteins The Poweramp ausgesprochen positiv bemerkbar gemacht. Ich bestelle also zwei Isotek-IEC-13-auf-19-Adapter und verschiebe die Veröffentlichung dieses Bericht, bis ich die Ultima 3 auch an der in meinem Hörraum üblichen Stromaufbereitung gehört habe. Das hindert mich aber nicht, sie schon jetzt mit den mitgelieferten Netzkabeln zu auszuprobieren: Die scheinen keinesfalls schlecht zu sein, denn die beiden Ultima zeichnen mindestens einen ebenso großen Raum wie der Einstein und begeistern mich mit einem noch minimal kräftigeren, aber dennoch jederzeit bestens definierten Tieftonbereich. Vielleicht benötigen die Chords dank des Schaltnetzteils ja keine keine spezielle Netzaufbereitung.
Die Wartezeit auf die Adapter, die lediglich für befristete Testzeiträume eingesetzt werden sollten, verkürze ich mir unter anderem mit Mark Nauseef und David Philipsons Album Venus Square Mars. Todd Garfinkle hat Nauseefs Drums, Gongs und Becken sowie Philipsons diverse Flöten in der Harmony Hall in Matsumoto mit zwei Mikrofonen aufgezeichnet. Der sehr natürliche Klang der Instrumente und die Fülle an Rauminformationen machen das Album zu einem Hochgenuss – nicht zuletzt weil die Ultimas die Pauken mit jeder Menge Druck rüberbringen. Auch bei Ars Moriende, einem Duo-Album des Bassisten Jonas Hellborg und des Perkussionisten Glen Velez, sind es Dynamik und Tieftonwiedergabe, die Aufnahmen zu einem Erlebnis machen. Die Ultimas verbinden nahezu perfekt eine Menge Druck im Bass mit hoher Präzision, so dass die tonale Balance absolut stimmig wirkt.
Inzwischen haben mich die drei Ultimas – und ganz besonders die beiden Monos – für sich eingenommen, und auch die Adapter sind eingetroffen. Sollte eine aufwändigere Stromversorgung letzteren zu noch mehr Wohlklang verhelfen? Ja, mit Sicherheit! Dank des Niagara legen die Ultima 3 in Sachen Spielfreude und Schnelligkeit, Durchzeichnung und Raumdarstellung, Tieftonenergie und Druck noch einmal klar zu. Wenn man die Chord-Electronics-Endstufen einmal an der Audioquest-Stromversorgung gehört hat, möchte man dieses stimmige Trio nicht mehr trennen. Da bleibt mir nur noch, möglichst viele spannende Alben über die Ultimas zu genießen, bevor sie zum Vertrieb zurückgeschickt werden müssen, und noch kurz auszuprobieren, ob die Endstufen vor allem im firmeneigenen Umfeld – jetzt spielen ja nicht nur mit der Pre 2, sondern auch mit dem M-Scaler und DAVE zusammen – überzeugen. Dazu schleife ich wieder Einsteins The Preamp ein. Auch mit diesem harmonieren die Ultima-Monos ganz hervorragend. Das gemischte Trio agiert rhythmisch akzentuiert, zeichnet das musikalische Geschehen fein durch, entführt in große imaginäre Räume und lässt einen keinesfalls unbeteiligt. Da kann ich gut verstehen, warum sich die Abbey Road Studios für Chord-Endstufen entschieden haben: Die Zuverlässigkeit dürfte nur ein Argument neben wichtigeren gewesen sein!
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