Wer hin und wieder einen Blick in die Komponenten der Testanlagen in Arbeits- und Wohnzimmer wirft, wird vielleicht gemerkt haben, dass in beiden je ein Einstein The Poweramp für Leistung sorgt. Die beiden klingen zwar gleich, sind aber mit unterschiedlichen Lautsprecherterminals bestückt. Die Endstufe im Hörraum besitzt rundum isolierte WBT-Terminals, die im Wohnzimmer solche mit Kupfergewindestangen, auf denen rote respektive schwarze Kunststoffknebel sitzen. Hier finden auch zwei Gabelschuhe gleichzeitig Platz. Deswegen tausche ich die Einsteins aus, damit sich FireBird ZERO und BASS im Arbeitszimmer anschließen lassen. Wie schon im Artikel über das ThunderBird erwähnt, werden die hochwertigen Kabel in den Räumen von Audioquest Europa in Roosendaal von Hand konfektioniert und nach Garth Powells Angaben exakt 37 Stunden lang eingebrannt. Mindestens die doppelte Zeit haben die FireBirds dann noch einmal, um sich an meine Göbel Epoque Aeon Fine zu gewöhnen. Diesmal habe ich während der Einspielzeit unter anderem Out Of The Afternoon vom Roy Haynes Quartet angeklickt: Neben dem Schlagzeuger sind noch Tommy Flanagan am Piano, Henry Grimes am Bass und Roland Kirk an diversen Saxophonen zu hören. Die Stereo-Aufnahme aus dem Jahre 1962 wurde als „20bit K2 HQ CD“ wiederveröffentlicht und gefällt dank eines sehr realistischen Raums – vor allem um das Schlagzeug – und eines für das Alter der Einspielung sehr verfärbungsarmen Pianos. Musikalisch gibt es besten Mainstream mit einigen Songs aus dem Great American Songbook und einigen Originalen Roy Haynes'. Roland Kirk sorgt mit seinen teils gleichzeitig gespielten Saxophonen dafür, dass es nie langweilig wird: musikalisch wie klanglich eine tolle (Wieder-) Entdeckung!
Gänzlich anders und dennoch ebenso faszinierend ist das Album Fis des Österreichischen Bassiten Peter N. Gruber, auf dem er vom Akkordeonisten Otto Lechner begleitet wird. Auf einigen der Songs mit ausgesprochen originellen Titel gesellt sich dem Duo der ein oder andere Gast hinzu. Die Musik ist erfrischend unkonventionell und voller Überraschungen, aber jederzeit eine Freude. Der Klang steht dem in nichts nach: Die – übrigens analog aufgenommenen – Instrumente stehen plastisch in einem glaubwürdigen Raum, und die Dynamik lässt keine Wünsche offen. Einfach spannend! Das ebenfalls sehr empfehlenswerte, aber stärker der Elektronik zuwandte Album bzw des Bassisten ist übrigens auf Qobuz verfügbar.
So sehr mich die während der Einspielzeit des FireBird ausgesuchten Alben – und vor allem die beiden genannten – auch mit ihrer Energie im Bass, den nie kalten Klangfarben und der realistischen Raumanmutung auch beeindruckt haben: Ohne Vergleich oder zumindest das Hören vertrauter bis viel zu oft gehörter Stücke vermag ich nicht zu sagen, wie groß der Anteil der FireBirds an diesem Genuss ist. Nach einer Runde mit meinen Testklassikern bin ich mir recht sicher, dass ich sie zuvor nicht mit diesem kleinen Hauch Wärme, nicht mit einer solchen Fülle an Feininformationen und maximal mit einer ebensolch beeindrucken Raumdarstellung gehört habe. Die FireBirds verhelfen der Kette – wie gesagt – zu ein klein wenig mehr Druck im Tieftonbereich, aber dennoch wirkt der Bass aufgrund der zusätzlichen Fülle keinesfalls langsamer oder undefinierter als zuvor. Im Gegenteil: Er ist ungemein präzise und schnell – einfach fantastisch!
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.