Die Anbindung zur Wiedergabe erfolgt entweder per USB an einen D/A-Wandler oder per LAN-Kabel über das Netzwerk. WLAN gibt’s nicht bei Soundgenic. Das mag den Einen oder Anderen ärgern, ist aber konsequent, wenn es darum geht, das digitale Signal verunreinigende Störungen nicht aufkommen zu lassen. Wer dennoch nicht auf WLAN verzichten mag, kann sich mit einem WLAN-Dongle, wie dem TP-Link TL-WR802N Nano-Router für etwa 30 Euro, helfen. Den kann er dann mit einem qualitativ ordentlichen CAT6- oder CAT8- oder noch besseren Kabeln auf Distanz halten.
Ich habe sowohl mit der USB-Verbindung als auch dem Weg über das Netzwerk gehört. Am DAC war das feine Habst USB Ultra-3 im Einsatz, in das Netzwerk war der Soundgenic mit Ansuz Switch und Kabel eingebunden. Klangliche Unterschiede waren hörbar. Sie qualitativ zu gewichten, möchte ich erst gar nicht versuchen, zumal diese ja nicht oder nur mit undefinierbarem Anteil dem Musikserver-Ausgang zuzuschreiben wären, da die Kabel, das Switch und die Streaming-Bridge klanglich deutlich mehr Einfluss nehmen. Beim wiederholten Hin- und Herschalten bin ich zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Mal gefiel der eine, mal der andere Weg minimal und vernachlässigbar besser.
Verglichen habe ich dann, um Eindeutiges über die Klangqualität aussagen zu können, mit meinem Apple MacMini. Dieser stand mit MinimServer ausgestattet und mit einem gleich langen Ansuz LAN-Kabel genauso wie der Soundgenic am Ansuz A2 Switch angeschlossen zur vergleichenden Hörprobe bereit. Dafür hatte ich ein paar Musikstücke vom HDL-RAS2T auf die HDD des MacMini kopiert, um identisches Vergleichs-Material zu haben. Peter & The Wolf In Holywood mit Alice Cooper als Erzähler machte den Anfang. Auch hier taten sich auf Anhieb, beim schnellen Umschalten wirklich signifikante Unterschiede nicht auf. Das änderte sich auch nicht mit anderem Musikmaterial, obwohl ich den Eindruck hatte, dass der Soundgenic im Grundtonbereich ein klein wenig exakter klang und auch die Stimme von Mick Jagger in „Ruby Tuesday“ vom Album Flowers einen Hauch artikulierter wirkte, weil der Apple ganz geringfügig dicklich auftrug. Nein, seine wahre Qualität zeigt der Soundgenic im Langzeit-Hörtest. Er verführt zu sehr langen Musik-Abenden. Denn ihm fehlt jegliche spürbare Unsauberkeit oder Lästigkeit. Bei aller Akkuratesse der Reproduktion musiziert er sehr angenehm, was ihn dem MacMini überlegen erscheinen lässt. Letztlich, und dies ist nur ein Kompliment, ist er musikalisch unauffällig und ist auch für Top-Anlagen, wo durchaus kostspieligere Investitionen nicht unverhältnismäßig wären, sicher eine adäquate Tonquelle. Ich habe meine Anschluss-Konfiguration optimiert, indem ich den Soundgenic per Audioquest Jitterbug per Habst USB Ultra-3 über den Mutec USB-Reclocker mit einem Boaacoustic AES/EBU Silver-Krypton an meinen PS-Audio-Wandler anschloss. Dieser Weg kostet zwar um die 3000 Euro, klingt aber phantastisch. Nun tönten die Streicher in der siebten Bruckner-Symphonie, eingespielt vom Saarbrücken Radio Symphony Orchestra, dirigiert von Stanislaw Skrowaczewski ( Oehms Classics OC 207 ), nuanciert und angenehm authentisch. Keinerlei Härte war mehr im Spiel. Mit anderen Worten: Der kleine und preisgünstige Soundgenic Server zeigt was er kann, je besser seine Umgebung ist.
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