tests/20-05-26_lab
 

LAB 12 DAC 1 Reference

26.05.2020 // Wolfgang Kemper

Zuvor jedoch will ich ein paar Informationen zur Technik des Dac 1 Reference loswerden. Das wichtigste zuerst: Der Dac 1 wandelt von Digital zu Analog ohne Oversampling. Die geschieht mit acht Philips-TDA1543-Multibit-Chips. Sie sind direkt nach der digitalen Eingangsstufe miteinander verschaltet. Non-Oversampling (NOS) bringt ein sehr geringes Rauschen und einen großen Dynamik-Headroom mit sich und ist, so Stratos Vichos, den herkömmlichen Delta-Sigma-Upsampling-Konzepten überlegen. Die parallele Konfiguration der TDA1543 liefert einen hohen Strom, einen sehr guten Fremdspannungsabstand und minimiert Fehler in der Signalverarbeitung. Keinerlei digitale Filter, die ja stets auch mit klanglichen Effekten verbunden sind, kommen zum Einsatz. Wirksam ist allein das Filter der analogen Röhren-Stufe mit den beiden 6922-Doppel-Trioden, eine für jeden Kanal. Im Vorgängermodell, dem Dac 1 Special Edition, kam nur eine Doppel-Triode zum Einsatz. Die Röhren sorgen auch für die niedrige Ausgangs-Impedanz und bestimmen den klanglichen Charakter des Reference mit. Dass dieser D/A-Wandler nicht allein nach technischen Kriterien, sondern maßgeblich in Hörsitzungen musikalisch abgestimmt wurde, ist bei dem Anspruch von Stratos Vichos naheliegend. Denn die Details der Anordnung und die individuelle Qualität der Bausteine sind klanglich nicht ohne Auswirkung. Wichtig ist dabei auch die Stromversorgung mit ihren sechs Wegen. Der Reference ist optisch identisch mit seinem Vorgänger Dac 1 SE. Auf der Alufront nimmt man als erstes die zwei Retro-Design-Instrumente zur Anzeige des Ausgangspegels wahr. Diese sind in ihrer optischen Präsenz so dezent, dass ich mich – und ich bin da sehr sensibel, außer wenn es ein McIntosh ist – zu keiner Zeit gestört fühlte, obwohl ich beim Hören stets den Lab 12 vor mir sah. Vielen mag es gefallen. Links neben dem VU-Meter für den linken Kanal befindet sich der dauerhaft per roter LED markierte Standby-Taster, der den Dac-1 in den Spielbetrieb holt und die rote Power-LED aktiviert. Ein harter Netzschalter befindet sich auf der Rückseite. Rechts vom rechten VU-Meter dient ein Taster gleicher Art zur Wahl eines der vier Eingänge, der dann im Zentrum per zugehöriger, ebenfalls roter LED angezeigt wird. Neben den vier Inputs, die senkrecht untereinander angeordnet sind, zeigt in gleicher Weise eine weitere LED-Reihe die Sample-Rates 44,1/48, 88,2/96 und 176,4/192 Kilohertz, sobald der DAC das Signal verinnerlicht hat, oder ansonsten „unlocked“.

Hochwertiges Material garantiert Klangqualität und langes Leben
Hochwertiges Material garantiert Klangqualität und langes Leben

Inzwischen habe ich auf meinem Windows-Rechner den passenden Asio-Treiber von der Lab 12 Website installiert und ihn per USB direkt mit dem Reference verbunden. Nach einem ersten Hörcheck mit Till Brönner & Dieter Ilgs Nightfall, entschied ich mich, das Habst USB-III-Kabel gegen das nur halb so kostspielige Audioquest Diamond USB zu tauschen. Denn dies lieferte einen trockeneren, etwas knackigeren Bass, was mir bei diesem Album besser gefiel. Damit haben wir wieder mal ein Beispiel, dass es mit der absoluten Qualität so eine Sache ist. Denn am Mutec mit dem PS-Audio-Wandler überzeugt der seidig-feine Klang des Habst-USB. Zwei Audioquest Jitter-Bugs werteten die USB-Ausgänge am Rechner auf, einer im Signalweg, einer in einem freien USB-Port. Ich muss gestehen, dass ich in dieser Konfiguration nicht das Gefühl hatte, dass ich klanglich auch nur einen Hauch an Qualität verloren hatte. Vielleicht musizierten die Herren Ilg und Brönner mit dem Mutec ein wenig entspannter. Demzufolge groovte Nightfall jetzt richtig und bereitete packendes Hörvergnügen. Als ich anschließend aus dem Techno-Pop-Album This Silence Kills von Dillon den Titelsong spielte, war ich erstaunt, ja angetan ob dieser üppigen Klangfarben und deren Feinzeichnung im sphärischen Raum. Der musikalische Fluss genauso wie die explosive Dynamik, mit denen der Lab 12 diesen Song darbot, war absolut faszinierend. Denn die Fülle der Klangfarben widerspricht keineswegs der Transparenz des musikalischen Bildes. Dies Erlebnis muss ich mit komplexerer Musik hinterfragen.

Diese Doppel-Trioden haben entscheidenden Einfluss auf den Klangcharakter
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