tests/20-05-12_ikko
 

ikko Obsidian OH10

12.05.2020 // Finn Corvin Gallowsky

ikko ist ein eher junger Hersteller aus China mit einem noch kleinen, aber innovativen Portfolio. Ohne meinen Besuch im Austellungsraum von Audio Next auf den Norddeutschen HiFi-Tagen wäre mir dieser Hersteller gänzlich unbekannt geblieben und ein Hörerlebnis verwehrt. Glück gehabt.

Besonders auffällig ist auf den ersten Blick schon die Verpackung. Während andere Hersteller meist schlicht das Produkt selbst aufdrucken lassen, setzt ikko auf einen ganz anderen Stil. Auf der Produktverpackung schwebt eine Comicfigur musikhörend auf einem obsidianartigen Gebilde umgeben von Wüstenfüchsen durch die Gegend. Damit stellt ikko schon beim Erstkontakt klar, dass die Obsidian OH10 mehr als nur ein technisches Gerät sind, sondern durchaus als Accessoire verstanden werden sollen. Für den deutschen Markt mag dies ein eher ungewöhnlicher Ansatz sein, betrachtet man allerdings den asiatischen Kopfhörermarkt, passt es schon eher. Comics interessieren mich zwar überhaupt nicht, dennoch gefällt mir der eher bunte und blumige Markenauftritt. Einfach mal anders und nicht erzwungen übertechnisiert. So liegt dem Lieferumfang neben Ohrpassstücken ein kleiner Anstecker mit einem ikko-Logo samt stilisierten Fuchs bei. Braucht eigentlich kein Mensch, trotzdem eine schöne Idee, und ich bin für derartigen Kleinkram ohne weiteren Nutzen sowieso immer zu haben. Eine kleine Transporttasche aus Kunstleder gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Statt eines Knopfes oder Reißverschlusses wird diese mit einem kleinen Kunstlederband umschlungen und so verschlossen.

Die kleine Kunstledertasche lässt sich mit einem Band umschlingen und verschließen
Die kleine Kunstledertasche lässt sich mit einem Band umschlingen und verschließen

Die In-Ears selbst sind aus Kupfer gefertigt und mit einer hautfreundlichen Beschichtung überzogen. Sie gehören zu den eher größeren In-Ears und ihre Form erinnert stark an die einer Ohrmuschel. Die Verarbeitung ist für einen In-Ear ungewöhnlich solide und macht gepaart mit dem Hochglanzfinish in anthrazit einen sehr edlen Eindruck. Das mitgelieferte Kabel mit 3,5-Millimeter-Klinke besteht aus sauerstofffreiem Kupfer und ist silberbeschichtet. Die Verbindung zum In-Ear wird über einen klassischen 2-Pin-Stecker mit 0,78 Millimetern hergestellt, der hauptsächlich bei angepassten In-Ears zur Verwendung kommt. Dementsprechend ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das geflochtene Kabel über dem Ohr getragen wird. Um es zu stabilisieren, ist auf den letzten 10 Zentimetern des Kabels ein durchsichtiger Schlauch aufgebracht. Die Stärke ist perfekt gewählt, so trägt er weder zu dick auf noch ist er zu störrisch. Das Kabel ist kaum mikrofonisch und sehr flexibel. Statt einem Klett liegt dem Obsidian ein kleiner Kunstlederstreifen bei, der im Grunde wie ein Kabelbinder funktioniert. Man zieht das Ende des Streifens durch einen dafür vorgesehenen kleinen Schlitz, die Reibung des Stoffs fungiert dabei als Verschlussmechanismus. Das funktioniert tatsächlich sehr gut und gefällt mir deutlich besser als ein Klett. Die Kletts an den meisten meiner In-Ears haben nach kürzester Zeit ihren Dienst versagt und sammeln die Fusseln sämtlicher Kleidungsstücke. In dieser Hinsicht bin ich einfach sehr penibel und lege großen Wert darauf, die Kabel meiner In-Ears feinsäuberlich aufzuschießen und in der mitgelieferten Verpackung zu verstauen. Die dünne ikko-Ledertasche ist dabei nicht ganz so praktisch wie die von vielen anderen Herstellern genutzten Reißverschlusstaschen mit etwas härterer Schale – auf der anderen Seite auch eine willkommene Abwechslung. Die Bruchgefahr der In-Ears geht dank ihres massiven Metallgehäuses ohnehin gegen Null.

Der ungewöhnliche „Kabelbinder“ funktioniert weit besser als erwartet
Der ungewöhnliche „Kabelbinder“ funktioniert weit besser als erwartet


  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.