Da es so gut wie keine technischen Neuerungen gibt, schien mit ein Hörtest obsolet. Ich tauschte also den 1200-er gegen seinen Vorgänger aus und freute mich, dass nun noch eine freie Steckdose vorhanden war, wenn ich meine recht umfangreiche Digital-Kette über den Niagara 1200 unter Strom setzte. Bisher musste ich für Tests einer weiteren digitalen Komponente stets das Netzteil des M-Scalers ausstöpeln und diesen mit dem Akku von Poweradd betreiben. Das geht nun bequemer, wobei natürlich darauf zu achten ist, dass das Testgerät möglichst in derselben Gruppe eingesteckt ist, wie das zu vergleichende. Der 1200-er besitzt drei verschiedene Gruppen: Die erste für leistungshungrige Komponenten verfügt zwar über das System zur Ableitung von über den Erdleiter kommendes Rauschen, muss aber auf die über 18 Oktaven gleichmäßig wirksame Filterung der Stromleiter verzichten. Die steht für die übrigen fünf Steckdosen zur Verfügung, die für den Anschluss von Quellgeräte und Vorstufen vorgesehen sind und mit zwei identischen, aber unabhängigen Filtern verbunden sind. Konkrete Hinweise, welche Geräte der Dreier- oder Zweier-Gruppe zuzuordnen sind, gibt Audioquest nicht, sondern rät zum Experimentieren.
Um damit wären wir am Ende angekommen, hätte ich nicht noch wegen eines techischen Details mit Richard Drees, der sich in Deutschland um den Vertrieb des Audioquest-Portfolios kümmert, telefoniert. Fast beiläufig berichtete er davon, von einigen Kunden die Rückmeldung erhalten zu haben, dass der 1200-er besser klinge als sein Vorgänger. Man sei sich noch nicht hundertprozentig im Klaren darüber, wie es zu klanglichen Unterschieden kommen könne. Die aktuelle These sei, dass die eigentlich identische Schaltung wegen des veränderten Platinenlayouts und der beim 1200-er kürzeren Kabel klangliche Vorteile habe. Also komme ich um eine kurzen Vergleich nicht herum, auch wenn ich dabei keine großen Vorteile für den1200-er erwarte.
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