Auch Besitzer von Subwoofern oder Lautsprechern mit aktiver Basselektronik wie etwa den beeindrucken Soundspace Systems Pirol lässt die Corus nicht im Regen stehen: Es gibt pro Kanal jeweils zwei symmetrisch und unsymmetrisch ausgelegte Vorstufenausgänge, wobei der Pegel der zweiten Gruppe in Relation zur ersten regelbar ist. Auch hierzu bietet die Fernbedienung wieder zwei leicht versenkte Druckknöpfe. Die Phase des linken und rechten Kanals ist im Menü oder per Fernbedienung ebenfalls einstellbar. Selbstverständlich lässt sich den vier symmetrischen und zwei unsymmetrischen Eingänge per leicht verständlichem Menü ein Name aus einer recht umfangreichen Liste zuordnen. Der Pegel eines jeden Eingangs kann in einem Bereich von ±20 Dezibel eingestellt werden, um Lautstärkeunterschiede zwischen verschiedenen Quellen auszugleichen. Denselben Regelbereich umfasst die Balance-Einstellung. Schließlich erlaubt das Menü noch zu bestimmen, mit welcher Intensität das Display leuchtet, ob es immer sichtbar bleibt oder nach fünf oder 15 Sekunden verlischt. Die Ausstattung der Corus dürfte also keine Wüsche offenlassen, und dank der physisch vorhandenen zehn Drucktasten, des Drehregler, des leicht verständlichen Menüs und der feinen Fernbedienung gibt die Bedienung der Vorstufe keine Rätsel auf: sehr überzeugend!
Wie bei Jeff Rowland schon seit Jahrzehnten beim Vorstufen-Top-Modell üblich, ist auch die Corvus vollsymmetrisch ausgelegt. Alle ankommenden Signale durchlaufen nach der Stufe zur Eingangswahl Lundahl-Transformatoren, um eine hohe Gegentakt-Unterdrückung zur erreichen und Hochfrequenz-Störungen von der Schaltung fernzuhalten. Zudem werden die von unsymmetrischen Eingängen kommenden Signale hier für die weitere Verarbeitung symmetriert. Die vier speziell nach Rowland-Spezifikationen gefertigten Ein- und Ausgangsübertrager pro Kanal ermöglichen es auch, an Cinch- und XLR-Ausgangsbuchsen die gleichen Spannungen auszugeben. Dem Schutz vor HF-Einstreuungen dient auch das aus einem Block aus Flugzeug-Aluminium der Güteklasse 6061-T6 herausgearbeitete Gehäuse, das sehr resonanzarm und gleichzeitig strukturell steif ist. Für das typische Jeff-Roland-Design sorgt die mit Diamant-Werkzeugen bearbeitete Frontplatte mit ihrem Wellenschliff. Direkt dahinter ist die Steuerungselektronik mit dem Vacuum-Fluorescent-Display (VFD) montiert. Die Elektronik – und je nach Einstellung auch das Display – schaltet sich nach der Umsetzung des letzten per Taster, Drehregler oder Fernbedienung gegebenen Befehls ab, um die Musikwiedergabe nicht zu beeinflussen.
Die Signalverarbeitung geschieht auf zwei in jeweils einer eigenen Gehäusekammer untergebrachten, vierlagigen keramischen Leiterplatten, die geringstmögliche Energieverluste garantieren und eine Vielzahl von Erdungspunkten für die sternförmige Erdung aufweisen sollen. So lassen sich auch die kürzesten Signalwege realisieren, die es laut Produktinformation je in einer Jeff-Roland-Reference-Vorstufe gegeben hat. Die Spannungsverstärkung übernehmen die extrem rauscharmen, symmetrisch arbeitenden TI-Burr-Brown Operationsverstärker 1632. Je ein weiterer Chip dieses Typs pro Kanal ist für die zweite Ausgangsstufe sowie den Tonbandausgang mit seiner eigenen Pegelregelung zuständig. Die Lautstärkeregelung ermöglicht präzise Pegeleinstellungen über einen Bereich von fast 100 Dezibel. Der Drehkopf ist mit einem optischen Encoder verbunden, der über den gesamten Einstellungsbereich stets seine angenehme Haptik, Genauigkeit und Kanalgleichheit beibehält. Die Lautstärke kann von null bis 99,5 Dezibel über den Bedienknopf an der Frontplatte sowie über die Multifunktionsfernbedienung eingestellt werden. Durch schnelles Drehen des Knopfes lässt sich die Lautstärke in Schritten von 1,5 Dezibel einstellen. Langsames Drehen ermöglicht eine sehr feine Einstellung in 0,5-Dezibel-Schritten.
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