Tatsächlich erschien mir der Super-Hochton zunächst ein wenig zu vorlaut und etwas hart, so dass ich den Pegel durch entsprechendes Umsetzen der Steckbrücken um zwei Dezibel zurücknahm. Außerdem setzte ich den unteren Einstieg der Tweeter nach einigem Hin- und Herschalten schließlich von zehn auf zwölf Kilohertz. Jetzt passte es besser, irgendwie rastete da etwas ein! Etwas Spieltrieb und Herumprobieren zahlten sich also aus, zumal jede Änderung der Einstellungen auch unmittelbar und deutlich wahrnehmbar war. Allerdings mochte ich die anfänglichen Hörübungen noch nicht zur ernsten Beurteilung heranziehen, so dass das Setup in der ersten Woche immer mal nebenbei zur Hintergrundbeschallung dudelte, um einige Stunden Einspielzeit auf die Uhr zu bekommen.
Die „scharfen“ Hörsessions schließlich habe ich bewusst mit eher hochtonlastigem Material durchgeführt, vor allem semi-akustische und E-Gitarren sowie Perkussion bildeten die Schwerpunkte. Zum Beispiel war The Queen Is Dead von The Smiths (Rough Trade Records/Sire Record, 1986) mit von der Partie. Klassiker wie „Bigmouth Strikes Again“ oder „Some Girls Are Bigger Than Others“ klangen „oben rum“ auch tatsächlich deutlich besser aufgelöst und insgesamt etwas freier als im Betrieb ohne die Unterstützung im Hochton. Außerdem gewann die Ortungsschärfe einzelner Instrumente: Sie schienen nun weniger diffus, sondern fester umrissen an genau den Orten zu stehen, wo der Toningenieur sie halt platziert hatte. Mit zunehmender Spieldauer verflog auch die oben erwähnte anfängliche Härte. Im Laufe der Zeit wurde mir noch ein weiterer wichtiger Parameter bewusst: Die korrekte Einwinkelung der Tweeter auf den Hörplatz war essentiell! Dem – optischen? – Gefühl folgend hatte ich die kleinen Super-Hochtöner zunächst achsengleich mit den Breitbändern ausgerichtet. Versuche ergaben jedoch, dass stärkere Einwinkelungen in Richtung Hörplatz beziehungsweise sogar ein Kreuzen der Achsen noch davor kleine Vorteile in Sachen Feinauflösung brachten, während der Hauptlautsprecher dabei seine gewohnte Position beibehielt. Ein Effekt, der aber stark raumabhängig sein dürfte und Besitzern der AperionAudios eine weite Spielwiese eröffnet.
Kombinationen der Super Tweeter mit anderen Lautsprechern brachten grundsätzlich ähnliche Ergebnisse: Meine DIY-Transmissionlines mit dem edlen Vollbereichs-Breitbänder Seas Exotic F8 gewannen ebenfalls an Feinauflösung, wobei ich hier die Einsatzfrequenz auf vierzehn Kilohertz und den Pegel per Steckbrücke auf minus drei Dezibel setzte. Zuviel des Guten dagegen war die Kombination mit einem kleinen Horn mit dem Fostex FE206En Breitbänder, der – wie bei mir ohne Korrekturen und „Zähmung“ laufend – schon von Haus aus genug Pegel auch im Superhochton mitbringt.
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