Vor diesem Hintergrund reifte bei Ayon die Idee, dem audiophilen Musikliebhaber eine weitgehende Plug-and-play Lösung an die Hand zu geben. Eine Lösung vor der man keine Angst haben muss und die überhaupt nicht kompliziert ist, weil sie auf die Einrichtung eines NAS-Systems verzichtet und so das Netzwerkthema weitgehend abkürzt und die obendrein noch gut klingt. Hierzu wollte man eine völlig autarke zweite Plattform auf der Basis eines weiteren Streaming Moduls von StreamUnlimited installieren. Allerdings erwies sich das bei Ayon geschätzte JRiver Media Center für dieses Vorhaben als viel zu Ressourcen-fressend für die „kleinen“ Streaming Module. Man hat deshalb einmal ganz „frech“ bei JRiver angefragt, ob man denn nicht eine entsprechend abgespeckte Variante der Software erhalten könnte, die auch auf ARM-Plattformen performant läuft. Wie schon fast zu erwarten, kam erst einmal keine Reaktion von JRiver. Aber man sollte die österreichische Hartnäckigkeit nicht unterschätzen, und Ayon hat einfach mal nachgefasst. Und dann stieß man mit dem Vorhaben bei JRiver tatsächlich auf offene Ohren. Allerdings dauerte es dann noch mehr als ein Jahr, bis der erste Prototyp einer völlig abgespeckten JRiver-Version rein für die Audio-Wiedergabe vorlag. JRiver hat dann sogar das Ayon eigene JRiver Set-up in die Software integriert. Diese spezielle Version heißt jetzt „JRiver Blackbox“ und wird von JRiver ausschließlich an Hersteller vertrieben.
In der „JRiver Blackbox Server“-Version hat der S 10 II jetzt also ein weiteres Streaming-Modul von StreamUnlimited und eine 1-TB-SSD mit vorinstalliertem „JRiver Blackbox“ einschließlich Lizenz an Bord. Zusätzlich erfordert die „Server“-Version ein erheblich modifiziertes Netzteil, das die notwendigen Spannungen präzise bereitstellt. Und wenn man schon einmal dabei ist, dann kann man an der einen oder anderen Stelle auch gleich noch bessere Bauteile für Widerstände und Kondensatoren einbauen und den Selektionsgrad der Röhren erhöhen.
Mich interessiert natürlich brennend, wie sich die „Server“-Version in der Praxis schlägt. Doch wie kommt die Musik überhaupt auf die Festplatte des S 10 II? Die Festplatte lässt sich nämlich nicht über das heimische Netzwerk ansprechen. Zunächst müssen wir den S 10 II über den Stand-by-Knopf und dann über den Power-off-Schalter vollständig vom Netz trennen. Jetzt kommt der oben erwähnte, mit USB-SSD bezeichnete USB-Port ins Spiel. Diesen verbinden wir einfach über ein USB-Kabel mit unserem PC. Das ist im Ergebnis so, als würden wir eine externe USB-Festplatte anschließen. Danach erscheint auf unserem PC ein weiteres Laufwerk. Anschließend erstellen wir auf diesem Laufwerk ein neues Verzeichnis mit dem Namen „Musik“, in das wir unsere Musik-Dateien kopieren. Merken Sie es? Wir haben kein Netzwerk benötigt! Anschließend starten wir den S 10 II neu und JRiver liest unsere Musik-Dateien automatisch ein. Was Installation und Bedienung betrifft, ist die „Server“-Version für Musikliebhaber, die sich nicht mit Computer- oder Netzwerk-Problemen herum ärgern möchten, sicherlich eine ganz ausgezeichnete Wahl.
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