Zunächst einmal hat Ayon im S 10 II eine völlig neue Streamer-Plattform eingebaut, die wieder vom österreichischen Spezialisten StreamUnlimited stammt, mit dem man seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Diese Plattform stellt genügend Rechenpower für die Verarbeitung von PCM-Daten in den Formaten WAV, FLAC oder AIFF bis 24 Bit/384 Kilohertz und DSD-Daten bis DSD256 zur Verfügung. Der S 10 II ist also wahrlich kein Kostverächter. Darüber hinaus ist der komfortable Zugang zu Streaming-Diensten wie Tidal und Qobuz ebenso implementiert wie die Roon Kompatibilität.
Die Digital-Analog-Wandlung übernimmt jetzt ein AKM 4490 von Asahi Kasei Microdevices, von dem zwei Stück in einem Dual-Mono-Design verbaut sind. Dass der AKM 4490 alle gängigen Bitraten und Abtastraten – ganz gleich ob PCM oder DSD – dekodieren kann, ist nicht weiter überraschend. Wichtiger für die Auswahl waren, wie mir Gerhard Hirt erzählte, die sehr guten Erfahrungen, die man bei Ayon mit dem Tiefpassfilter-Design des Chips gemacht hat. Darüber hinaus ließ sich mit diesem Baustein eine ideale Brücke zur direkten Anbindung der analogen Röhrenausgangsstufe schlagen.
Interessant ist, dass man bei Ayon die im AKM 4490 implementierte digitale Lautstärkeregelung nicht verwendet. Stattdessen setzt man auf eine, auch schon im Vorgängermodell zum Einsatz gekommene, vierfache, vollsymmetrische analoge Lautstärkeregelung. Diese ist mit dem bestens beleumundeten PGA 2320 aufgebaut, der das Signal auf der rein analogen Ebene mit Hilfe eines Widerstandnetzwerks abschwächt. Hoch interessant finde ich, dass diese analoge Lautstärkeregelung nicht nur über die beigelegte Fernbedienung bedient werden kann, sondern auch im Streaming über die auf einem Tablett oder Smartphone laufende App von Ayon funktioniert. Doch damit nicht genug: Dies geht sogar mit Apps von Fremdherstellern. Hierzu werden die Steuerbefehle von der Streaming-Plattform über eine Schnittstelle an die Ansteuereinheit des PGA 2320 weitergeleitet. Im Ayon-typischen Understatement hält man das für nicht weiter erwähnenswert, sondern nur für eine konsequente technische Umsetzung des eigenen Anspruchs, nicht einfach nur Module zusammenzustecken.
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