Apropos Module: Das bei Ayon erstmals mit dem S 10 verfolgte modulare Konzept mit verschiedenen Ausbaustufen gibt es auch beim S 10 II. In der „Signature“ Version werden im Analogteil des S 10 II die acht Koppelkondensatoren durch besonders hochwertige Typen mit audiophilem Anspruch ersetzt. In meinem Testgerät waren Kondensatoren der Typen Mundorf MCap SUPREME Silber/Gold/Oil und Jantzen SilverGold Z-Cap verbaut. Besser und teurer geht es eigentlich fast nicht mehr. Wer aber einmal mit eigenen Ohren gehört hat, welchen enormen Einfluss Koppelkondensatoren auf den Klang haben, wird mir zustimmen, dass dieses Geld in jedem Fall gut angelegt ist. Zusätzlich wird in dieser Version die digitale Seite um ein DSD-Konverter Modul ergänzt, das alle eingehenden PCM-Signale bis 24 Bit/192 Kilohertz in DSD-Signale umwandelt. Dabei hat man die Möglichkeit, zwischen DSD128 und DSD 256 zu wählen. Bei nativen DSD-Signalen wird das Modul selbstverständlich überbrückt. Dieses Modul war ein weiterer Grund dafür, dass man sich für den Wandler-Baustein AKM 4490 entschieden hat, da beide Baugruppen nach Meinung von Ayon besonders gut miteinander harmonieren. In Verbindung mit der weiteren Verbesserung des DSD-Konverter-Moduls konnte das klangliche Gesamtergebnis insgesamt noch einmal deutlich nachgeschärft werden.
Vollständig neu ist, dass der S 10 II jetzt mit einer Server-Einheit mit variabler Festplattenkapazität aufgerüstet werden kann. Die dahinterstehende Idee ist, auch nicht Computer- und Netzwerk-affinen Audiophilen eine hochwertige Lösung aus einer Hand anbieten zu können. Nun ist man bei Ayon, was Streaming betrifft, wahrlich kein Anfänger, sondern kann auf eine 15-jährige Erfahrung aufbauen. Gerade deshalb weiß man umso besser auch um die Fallstricke beim Aufbau einer heimischen Streaming-Lösung, die schnell zu regelrechten Frusterlebnissen führen können. Und was nützt der beste Netzwerkplayer, wenn die Streaming-Lösung nicht funktioniert oder klanglich minderwertig ist? Jedem Ayon S 10 II liegt deshalb ein vorbildliches, eigenes Handbuch zum Aufbau einer Infrastruktur für Netzwerkplayer bei. Gerade für den nicht Computer-bewanderten Musikfreund eine unschätzbare Quelle. Das Handbuch gibt Tipps für den Netzwerkaufbau und die Auswahl der benötigten Hardware-Komponenten. Darüber hinaus enthält es super gemachte Konfigurationsleitfäden für wichtige Programme, wie JRiver, Audirvana, foobar2000, Minim Server und Roon. Wenn man den Empfehlungen des Handbuchs genau folgt, kann man sicher sein, eine gute Streaming Lösung aufzubauen. Nichtsdestotrotz bleibt das Ganze kompliziert. Wie unsere Tests in Hifistatement zeigen, sind die in einem Netzwerk verwendeten Komponenten, wie Router, Switch oder LAN-Kabel in ihrer klanglichen Auswirkungen ebenso wenig zu unterschätzen, wie der Musik-Server, die Optimierung des darauf laufendem Betriebssystems oder die richtigen Einstellungen in der verwendeten Player-Software. Guter Klang im Streaming-Umfeld bedeutet einfach erheblichen Aufwand. Mit mal schnell einen PC oder ein Notebook anschließen, ist es nicht getan. Nicht zuletzt deshalb gibt es immer wieder unliebsame Überraschungen, wenn das klangliche Ergebnis hervorragender CD-Player mit einer lieblos zusammengestellten Streaming-Lösung verglichen wird. Fast immer ist hier der CD-Player klanglich im Vorteil.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.