Gute Nachrichten auch für Klassik-Fans: Eine der großen Stärken dieses Gerätes ist die natürliche Wiedergabe von Violinen. Diese stellen bei großorchestralen Aufnahmen sehr viele HiFi-Geräte vor massive Probleme. Der SP2000 liebt solche Aufnahmen. Und wir als Hörer auch. Aber auch bei der Wiedergabe von einzelnen Instrumenten lässt der SP2000 nichts anbrennen. Zwischen einer Flamenco-Gitarre und einer Laute unterscheiden kann wahrscheinlich jeder DAP, der halbwegs in der Hose stehen kann. Aber einem ein derartig realistisches Gefühl zu vermitteln, dass da unmittelbar vor einem dieses Instrument gespielt wird, habe ich in der Form noch bei keinem DAP gehört.
Einige Zeit später stand mir dann auch noch die Kupfer-Version zur Verfügung. Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die Tonalität durch das andere Gehäusematerial verändert, das Innenleben ist ja gleich geblieben. So liegt die Betonung jetzt etwas mehr auf dem Grundtonbereich, was der Körperhaftigkeit der einzelnen Instrumente sehr zugute kommt. Aber auch der Bass bekommt etwas mehr Volumen und wirkt dadurch tragfähiger. Der Mitten- und Präsenzbereich erscheint vergleichsweise etwas zurückhaltender, Gesangsstimmen treten etwas mehr in den Hintergrund. Bei Konzertaufnahmen sitzt man eben ein paar Reihen weiter hinten. Dafür werden Violinen bei klassischen Orchestern etwas wärmer wiedergegeben, das ist eine Sache, die dem einen oder anderen Hörer vielleicht entgegenkommt. Grundsätzlich handelt es sich bei der Kupfer-Version natürlich um kein völlig anderes Gerät, es hat sich lediglich die Tonalität leicht verändert, die Stärken der Edelstahl-Version sind genauso zu hören. Mit beiden Geräten wird die Musik mit unheimlichen Drive wiedergegeben, still sitzen geht da nicht. Bei entsprechender Musik natürlich.
Zur Kupfer-Version hat mir der Vertrieb freundlicherweise das passende symmetrische Effect-Audio-Kabel für den Legend X dazu gegeben, so dass ich damit beide Ausgänge ohne Adapter vergleichen kann. Das Kabel ist vom gleichen Typ wie das serienmäßige am Legend X, nur eben symmetrisch. Damit muss erst einmal wieder Erroll Garner ran, den ich ja zunächst mit der EdelstahlVersion gehört hatte. Nun ja, machen wir es kurz, der symmetrische Anschluss ist bei dieser Aufnahme einfach besser. In jeder Hinsicht. Mehr Kontrolle, mehr Dynamik, mehr Volumen, schärfere Abgrenzung der Musiker, klarere Wiedergabe, mehr Raum, einfach alles. Die Wiedergabe über den unsymmetrischen Anschluss wirkt etwas schlanker, trotzdem aber nicht weniger faszinierend. Um einmal Mr. Spock zu zitieren. Wenn man nun eine Aufnahme mit einer intensiveren Bass-Performance wählt, so kann der symmetrische Anschluss des SP2000 seine nochmals kontrolliertere Basswiedergabe ausspielen. Nimmt man nun eine hochwertige Aufnahme, dann sind die oben genannten Unterschiede nicht mehr so dramatisch und gehören vielleicht in die Rubrik Geschmackssache. Oder anders ausgedrückt, der unsymmetrische Ausgang ist bereits so gut, dass man nicht zwangsläufig ein neues Kabel für den In-Ear erwerben muss.
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