Das Prinzip einer dynamischen Kopplung innerhalb des Netzteils verwendet Chord auch bei der Étude. Es ist ein einzigartiges System, wo die positive und negative Versorgungsspannungen gegenseitig durch einen starken magnetischen Fluss gekoppelt sind. Dabei wird eine positive Last stets im gleichen Maß von einer negativen Leistung begleitet und umgekehrt. Das soll im Ergebnis zu einer gleichmäßigeren Leistungsabgabe führen und Störungen durch Masseschleifen und Modulationsverzerrungen verhindern. Dieses System hält den Verstärker letztendlich dynamisch im Gleichgewicht. Diese auch in den neuen ULTIMA-Endstufen verwendete Technologie beinhaltet eine Fehlerkorrektur mit zwei Vorwärtskopplungen, die auf einem technischen Artikel von Dr. Malcom J. Hawksford basiert, ein emeritierter Professor der Essex University. Sie wurde von Bob Cordell von Bell Labs aufgegriffen und verfeinert. Cordell stellte ein kleines Verstärker-Design vor, das eine beispiellose harmonische Gesamtverzerrung von 0,001 Prozent bei 20 Kilohertz aufwies. John Franks ließ sich von diesem Design inspirieren, um es unter Verwendung des vorhandenen Hochfrequenz-Schaltnetzteils auf ein höheres Niveau zu bringen. John Franks hat das Design der Dual-Feed-Forward-Fehlerkorrektur weiterentwickelt: Dank verschachtelter Vorwärts- und globaler Rückkopplung können die eigenen, speziell entwickelten MOS-FET-Ausgangstransistoren mit zwei Silizium-Chips eine einzigartige Leistung erbringen. Bei der Étude kommen hier TO3P-Typen zum Einsatz, die exklusiv für Chord Electronics von einem britischen Hersteller von Halbleitern in der Luft- und Raumfahrtindustrie gefertigt werden.
Das Schaltungsdesign passt die individuelle Verstärkungskurven der Ausgangstransistoren intelligent an und kompensiert sie. In der Étude kommen zwei Bänke von vier 250-Watt-MOSFETs mit lateraler Struktur zum Einsatz. Damit kann sie 150 Watt an vier Ohm oder 300 Watt im gebrückten Monomodus liefern. Die Étude verfügt dabei über drei separate Stromversorgungsstufen, wobei das dritte HFS-Netzteil für die Stromversorgung der restlichen Geräteperiphere genutzt wird. Wie bei den Referenz-Ultima-Modellen kommen Class-AB-Ausgangsstufen mit sliding Bias, also einer gleitenden Vorspannung zum Einsatz. Die Kühlung erfolgt sowohl über einen Kühlkörper und dem aus einem einzigen Block gefertigten Aluminiumgehäuse als auch über einen Lüfter, der jedoch im Betrieb praktisch nicht zu hören ist.
Ob die vielen konstruktiven Maßnahmen aber letztlich beim Kunden ankommen, kann nur ein Hörtest klären. Wir machten uns das Motto eines Bonbonherstellers zu eigen und einigten uns mit Chord auf „Nimm zwei“, eine Étude im silbernen Aluminiumgehäuse und eine zweite im schwarz eloxierten. Dabei hörte ich zunächst eine bereits eingespielte Endstufe in der Stereoversion. Die zweite Endstufe war komplett neu und durfte sich in der Zwischenzeit an meiner Zweitanlage einspielen. Beeindruckend ist aber zunächst, was man nicht hört, nämlich Rauschen. Das war mir bereits beim Test der Chord SPM 1050 MKII aufgefallen, aber die Etude ist in dieser Hinsicht wohl noch einen Tick besser. Rauschen und hochfrequente „Hashs“ sind bei Chord-Netzteilen offenbar überhaupt kein Problem. Zehn Jahre Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet zahlen sich hier aus: Die Produkte von Chord erfüllen die CE-Emissions-, Oberschwingungs- und Immunitätstests stets problemlos.
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