Zen. Dieser Begriff sollte jedem bekannt sein, was dahinter steckt jedoch nicht zwangsläufig. Auf Wikipedia ist einem Zitat zu entnehmen, dass Zen eigentlich „nichts“ bietet. Für ein HiFi-Produkt ist ZEN somit ein ironischer Name. Natürlich hat sowohl Zen als auch der ZEN DAC mehr zu bieten als nichts, wovon Sie sich im Folgenden überzeugen können.
Von Buddhismus habe ich nämlich offen gestanden keine Ahnung. Ich weiß nur, dass insbesondere Zen viel mit innerer Ruhe und der Konzentration auf den Augenblick zu tun hat. Entspannt auf dem Sofa einer guten Aufnahme zu lauschen, hat ja auch etwas von innerer Ruhe. Man fokussiert sich nur auf das Musikhören, alles andere um einen herum wird weniger wichtig und tritt in den Hintergrund. So betrachtet passt der Name ZEN natürlich ziemlich gut und ermöglicht es darüber hinaus, HiFi-Redakteuren wie mir humorvolle Einleitungen zu schreiben. Zumindest hoffe ich, dass sie als diese wahrgenommen werden.
Zur neuen ZEN-Serie gehören gleich zwei Geräte, die HiFi-Einsteiger ganz besonders ansprechen sollen, aber auch den preisbewussten Hi-Ender nicht gänzlich kalt lassen dürften. Neben dem von mir getesteten DAC gibt es auch einen Bluetooth-Empfänger in gleichem Gehäuse. Stichwort Gehäuse: Dieses besteht aus Aluminium, was für ein Produkt dieser Preisklasse definitiv nicht selbstverständlich ist. Mit seinen geschwungenen Linien kommt es im ersten Moment etwas ungewohnt daher, fällt aber auf dem Schreibtisch aufgrund seiner kleinen Abmessungen nicht weiter auf. Nach einiger Zeit gefällt mir das eigenständige Design richtig gut. Ifi zeigt, dass Hifi – ich frage mich übrigens ständig, wie ifi das H abhandengekommen ist – nicht immer nur ein einfacher quadratischer Klotz sein muss und dennoch optisch nicht komplett aus dem Rahmen fällt. Auf der Vorderseite befindet sich mittig ein Potentiometer, das oberhalb mit einem LED-Licht hinterlegt ist, über welches mittels eines Farbcodes das abgespielte Format und die Samplingrate angezeigt wird. Links daneben befindet sich jeweils ein Schalter für PowerMatch und TrueBass und auf der rechten Seite eine unsymmetrische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse und eine symmetrische 4,4-Millimeter-Pentaconn-Buchse. Auf der Rückseite befindet sich eine weitere Pentaconn-Buchse, ein Wahlschalter, mit dem der Lautstärkeregler für die rückseitigen Ausgänge umgangen werden kann, handelsübliche Cinch-Ausgänge, eine USB-Buchse und eine Anschlussmöglichkeit für ein externes Netzteil. Eben solches gehört nicht zum Lieferumfang, da der DAC standardmäßig über die USB-Verbindung mit Strom versorgt wird. Ein externes Netzteil, wie beispielsweise von ifi direkt erhältlich, kann zwar durchaus noch ein Quäntchen mehr Wiedergebqualität bieten, in Anbetracht des Grundpreises des DACs ist sein Kauf allerdings eher für echte Enthusiasten interessant. Ganz zu schweigen von deutlich teureren Linearnetzteilen, die auch in Frage kämen, möchte man es auf die Spitze treiben. Ein Cinch-Kabel gehört zwar zum Lieferumfang, dieses habe ich jedoch nur beim Auspacken zur Kenntnis genommen und nicht verwendet.
Im Inneren steckt neben einem BurrBrown DSD1793-Wandler eine symmetrisch aufgebaute Ausgangsstufe. Da für jeden Ausgangskanal somit ein eigener Verstärker vorhanden ist, steht an den symmetrischen Ausgängen an Vorder- und Rückseite die doppelte Leistung zur Verfügung. Der verwendete Wandler-Chip kann durchaus als ifi-Standard bezeichnet werden und kommt auch in deutlich teureren Produkten zum Einsatz.
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