Nun gilt es, den Einfluss des Mutec-Reclockers zu verifizieren Das Klavier-Konzert Nr. 1 von Ludwig van Beethoven, interpretiert von Ronald Brautigam und dem Norköping Symphony Orchestra, sollte da Aufschluss bringen. Zum Vergleich wurde der Pro-Ject per symmetrischer Verbindung direkt an den DA-Wandler angeschlossen. Zusätzlich lieferte er den Datenstrom vom koaxialen SPDIF-Ausgang an den Mutec zur Aufarbeitung. Theoretisch wäre die symmetrische Kabelverbindung direkt an den Wandler etwas höherwertiger. Dennoch konnte der Mutec die Musikalität noch leicht steigern, indem er den Streichern zusätzlich Schmelz und den Instrumenten einen wärmeren, angenehmen Charakter verlieh. Es klang so authentischer. Überrascht hat das nicht. Warum sollte das Reclocking des Mutec nicht auch auf hohem Niveau zu noch mehr Musikalität führen? Im Testbericht von Roland Dietl lässt sich lesen, dass sogar ein kaskadierter zweiter Mutec noch einmal den Klang verbessert. Auch die AES/EBU-Verkabelung zwischen Pro-Ject und D/A-Wandler sollte nicht unterschätzt werden. Denn als ich das DH-Labs Silver Sonic zum D/A-Wandler gegen ein Boaacoustic Krypton wechselte, geriet Beethovens Werk noch eindrucksvoller. Das Orchester musizierte noch homogener und die Klangfarben waren minimal prächtiger als mittels des Mutec. Die Pro-Ject CD-Box spielt jetzt auf einem Niveau, wie ich CD ewig lange bei mir zuhause nicht erlebt habe.
Bleibt noch die spannendste Frage zu beantworten: Wie schlägt sich die Pro-Ject-CD-Box im Wettstreit mit Windows 10 und AudiophileOptimizer 3.0 samt Audirvana plus? Um gerechte Verhältnisse bei der Verkabelung zu schaffen, schließe ich die RS2 T wieder mit dem Silver Sonic-Kabel an den Mutec an und verbinde diesen mit dem D/A-Wandler mittels des Boaacoustic Krypton. Der Rechner wird per Audioquest Diamond USB mit dem Mutek verknüpft. So profitieren beide Quellen von der für meine Anlage stimmigen, wärmeren Zeichnung des Boaacoustic-Kabels. Der klangliche Unterschied fällt auch jetzt wieder zugunsten der Pro-Ject-CD-Box aus, wenn auch nicht ganz so eindeutig. Nehmen wir Telarcs Aufnahme der Carmina Burana mit Robert Shaw, und zwar den vierten Teil „The Court of Love“. Die wurde seinerzeit in CD-Auflösung per dB-Poweramp mittels eines Plextor-Laufwerks von mir ins AIFF-Format konvertiert. Das Computer-Setup tönt wärmer, jedoch vergleichsweise verhangen. Die Streicher, Holzbläser und das Klavier zu Beginn zeichnet der Pro-Ject konturierter und umgibt sie und auch die folgende Triangel und den Knabenchor mit etwas mehr Raum. Mir gefällt das besser, weil das Klangbild klarer wirkt und etwas mehr Licht und Raum im Spiel sind. Jennifer Warnes´ Album The Well offenbarte dann die Stärken des Pro-Ject noch überzeugender als Carl Orffs Carmina Burana: Die Genauigkeit und Konturenschärfe sind die Stärken der CD Box. Offenheit und Präzision sind ihr positives Merkmal, gepaart mit musikalischem Fluss und jeglicher Abwesenheit von unerquicklichen Artefakten.
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