Die Zeiten, wo Röhren musikalisch mit einem warmen, schmeichelhaften Klangbild einhergingen sind lange Vergangenheit. Die Röhren-Ausgangstufe des EternalArts vermittelt dank einer gekonnten Abstimmung eine Tonalität, mit der sie bei jeder Art von Musik ihre Neutralität unter Beweis stellt. Dennoch sind die Röhren hier verantwortlich für ein Timbre, das frei ist von stressigen Obertönen. Schon bei den ersten Musikstücken vom CD-Spieler erschloss sich mir die Musik angenehm, aber auch klar strukturiert mit ansprechender Räumlichkeit und holographischer Auflösung. Das verbesserte sich während der Einspielzeit von einer Woche auf ein Niveau, das ich einem CD-Spieler in dieser Preisklasse niemals zugetraut hätte. Überrascht und begeistert hat mich sofort die Lebendigkeit und Spielfreude. Der musikalische Fluss ist packend, der Funke springt über und provoziert ein Wippen des Fußes im Rhythmus der Musik – und das sogar bei Klassik!
Ich wechsele von CD auf Computer-Wiedergabe mittels Mutec-Reclocker an den koaxialen S/PDIF-Eingang des EternalArts. Hier ist jetzt der Wolfson-Wandlerchip anstelle des Burr Brown im Einsatz. Meine Erwartungen werden weit übertroffen. Sehr ähnlich der CD-Wiedergabe generiert der DP MKII auch jetzt wieder ein enorm ansprechendes Klangbild: vordergründig mit glaubhafter räumlicher Anordnung, ungeheuer dynamisch, schön farbig und aufgelöst und glänzend in den oberen Tonlagen. Die Bässe sind plastisch und konturiert. Bei klassischer Musik wird dem Orchester die angemessene Wärme und Rundheit zuteil, die so einem Klangkörper Authentizität verleiht.
Wer sich diesen CD-Spieler und Digital-Analog-Wandler für 2.000 Euro kauft, wird womöglich nicht einen knappen Tausender für den Mutec-Reclocker investieren wollen. Also nehme ich ihn aus dem Signalweg und verbinde den Rechner direkt mit dem EternalArts per Audioquest USB-Kabel und Jitter-Bug, und zwar in Erwartung eines klanglichen Niedergangs. Der erfolgt jedoch keineswegs. Gut, es ist zu hören, dass die Sauberkeit, die der Mutec generiert, etwas verloren geht. Auch die Grundtonwärme, die bei natürlichen Instrumenten so stimmig ist, geht leicht zurück. Aber was soll´s. Das, was bleibt ist großartig. Ich denke, es ist der Röhren-Ausgangsstufe zu verdanken, dass der DP MKII klanglich so authentisch und begeisternd musiziert. Beim von Qobuz gestreamten Album Bass Loco (Live) der ungarischen Band Bass Loco wird die Bassgitarre von Tomor Barnabás plastisch, explosiv und packend im Raum abgebildet. Das Trompetenhorn oder die Posaune von Tamás Tettamanti strahlen mit metallischem Glanz, ohne Härte, dafür mit Klangfarben-Fülle. Auch das neue Album des Cécil Verny Quartet Of Moons And Dreams, ebenfalls in CD-Qualität bei Qobuz, fesselt beim Hören. Das virtuose Ensemble umspielt die Sängerin mit herrlichen Klangfarben; die Dynamik ist fast livehaftig.
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