Auch das Verebben des Klanges ist ein wenig maskiert, und das ist wahrscheinlich der Grund dafür, warum die Interpreten, die sich am imaginären Bühnenrand befinden, in meinem Raum zu sein scheinen, anstatt mich in den Raum zu versetzten, in dem die Musik aufgenommen wurde. Stimmen und Instrumente kommen groß, voll und satt rüber und haben große, schöne Körper. Sie werden jedoch im Hier und Jetzt platziert, und der Hall und die Akustik der Aufnahmeräume treten in den Hintergrund. Paradoxerweise hat klassische Kammermusik davon profitiert, denn die Interpreten standen nahe bei mir, es wurde durch den Nachhall keine Distanz suggeriert. Der D 250 ist ein mittelgroßer integrierter Verstärker, der Hersteller spricht von einem „Dual Mono Design“. Das liegt darin begründet, dass es zwei Monoblöcke gibt, die von separaten Transformatoren versorgt werden. Die Frontblende ist sehr schön: Sie wird durch ein karminrotes Band in zwei Teile geteilt und sieht sie wirklich gut aus. Diese Art des Designs ist kein Novum, denn in einer abgewandelten Form kennen wir es von elinsAudio-Geräten. Aber hier sieht man, dass es darum geht, eine ähnliche Idee zu verwenden und sie nicht einfach zu übernehmen. Die Frontseite ist aus dick eloxiertem Aluminium gefertigt. Sie ist nicht wie üblich flach, sondern leicht gebogen, was den Gesamteindruck ein „architektonisches Flair“ verleiht. Die Produktion übernimmt ein Unternehmen aus Kanada.
Die Bedienungselemente kennen wir vom Test des Struss Chopin. Es gibt einen kleinen Lautstärkeregler und einen Eingangswahlschalter; letzterer kann auch den Endstufen- und Vorverstärkerbereich trennen, wenn der Benutzer das Gerät in ein Heimkinosystem integrieren möchte. Der vom Chopin bekannte Regler zur Einstellung des Pegels am Kopfhörerausgang ist jedoch verschwunden: Struss Audio hat auf dieses Feature verzichtet. Der ausgewählte Eingang wird durch blaue LEDs angezeigt. Ungewöhnlich ist der Netzschalter: Er hat – wie man es von Industriegeräten her kennt – eine Verriegelung, die ein versehentliches Ein- und Ausschalten des Gerätes verhindert. Auf der Rückseite finden wir einen speziellen Eingang mit der Bezeichnung CD/DAC – mit hochwertigen WBT- Buchsen – und Lautsprecheranschlüsse desselben Herstellers. Die übrigen Cinch-Eingänge sind klassisch und mit der Leiterplatte verlötet. Da der Verstärker für den Export in die USA und Kanada konzipiert wurde, gibt es auch einen symmetrischen XLR-Eingang und, wie bereits erwähnt, einen Endstufen-Eingang. Das von einer der in der Nähe von Warschau ansässigen Firmen hergestellte Gehäuse besteht aus gebogenen, verzinkten Stahlblechen. Die äußeren Seiten sind lackiert. Innen verwendet Struss Audio eine Bitumen-Matte zur Schwingungsdämpfung. Der Verstärker steht auf Aluminiumfüßen mit Filzscheiben.
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