Ich bleibe bei der direkten Verbindung von Wandler und Melco und widme mich den drei Dateien des Songs „West Eats Meat“. Hier ist der Vorteil des Rippens mit dem D100-B deutlicher als bei den Schostakowitsch-Einspielungen, die Disziplinen, um die es geht, sind aber dieselben: Raumgröße und eine angenehme Tonalität. Der Einsatz des SBoosters am D100-B macht sich darüber hinaus ebenfalls positiv bemerkt, allerdings nicht in dem Maße wie der Schritt vom „normalen“ Ripping zum dem mit dem D100-B. Diese Bewertung brauche ich nicht zu revidieren, wenn SOtM-Clock, Aries G1 und M-Scaler in den „Signalweg“ zurückkehren, allerdings sind die klanglichen Differenzen hier nicht so evident wie in der einfacheren Konfiguration. Man kann es auch so formulieren: Je weniger ausgefeilt Ihre digitale Wiedergabekette ist, um so wichtiger erscheint die Qualität des Rippings. Und das geht am besten mit dem D100-B. Wer auch noch die letzten paar Prozent nicht verschenken möchte, spendiert dem Melco ein SBooster-Linearnetzteil.
And now for something completley different – und das gleich im doppelten Sinne: Wechsel- statt Gleichstrom und analog statt digital: Vor etwa einem Jahr beschäftigte ich mich mit dem Keces Ephono und zog zum Vergleich den Lukaschek PP1 heran, der bis dahin meist die Signale eines im Breuer-Tonarm montierten EMT-Derivats wie etwa des Roksan Shiraz oder des Brinkmann EMT ti aufbereitet hatte. Bei der Gelegenheit war mir das Mini-Steckernetzteil aufgefallen und ich hatte kurz daran gedacht, es durch eines von SBooster zu ersetzen, ohne jedoch zu wissen, welche Spannung der PP1 benötigt. Da der Ephono in der ein oder anderen Einzeldisziplin die Nase vorn hatte und feststand, dass er so lange in Gröbenzell bleiben würde, bis der Sphono zum Test eintrifft, habe ich mich nicht weiter mit dem PP1 beschäftigt – auch wenn er noch ein wenig besser auflöst und die Anwesenheit von mehr Luft um die Instrumente suggeriert als der Ephono, der hingegen mit mehr Spielfreude zur Sache geht.
Bei einem Besuch im Ausstellungsraum von Drei H, dem Deutschlandvertrieb von SBooster, während der Messe im Mai traf ich Wiebren Draaijer, der mir erzählte, dass er auf Wunsch eines PP1-Eigners eine 24-Volt-Wechselstrom-Version des SBoosters gebaut habe und dessen glücklicher Besitzer nun vom Klang des verchromten Kistchens schwärme. Ich erwähnte beiläufig, dass in der Kette meiner Gattin auch ein PP1 zu finden sei und erhielt gegen Ende der Messe einen Gleichstrom-SBooster zum Ausprobieren. Ohne noch einmal den Keces zu hören, schloss ich den PP1 mit dem dazugehörigen Netzteil an und spielte die Kette mit Carla Bleys immer wieder großartigen, humorvollen Album I Hate To Sing warm. Zum Vergleichen kam dann der Klassiker Suite Española auf den Teller des Avance. Es ist schon eine Freude, die Dynamik dieser Scheibe über die Acaplla Violon VI genießen. Vor allem die Einsätze der Blechbläser und die Pauken in „Asturias“ lassen einen bei entsprechenden Pegeln wirklich nicht unberührt. Wird der PP1 vom SBooster versorgt, kommen zur – minimal gesteigerten – Wucht noch eine Menge Präzision im Tieftonbereich und eine Fülle an Feininformationen über den Aufnahmeraum hinzu. Und um das festzustellen, braucht man nicht mehrmals zwischen Seriennetzeil und SBooster umzustecken: Der fette Trafo hebt den PP1 ganz deutlich auf ein höheres Niveau.
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