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Merason DAC-1

28.05.2019 // Wolfgang Kemper

Der Merason ist kein Gerät für hektische Wähler. Wer per schnellem AB-Vergleich seine Qualität ermitteln will, wird ihm eher nicht gerecht und wahrscheinlich fehl urteilen. Ich habe das ausprobiert, indem ich meinen CD-Spieler über die Mutec-Clock gleichzeitig mit dem AES/EBU-Eingang des Merason und dem S/PDIF-Koax-Eingang des PS-Audio verband. So konnte ich die Quelle meiner Vorstufe schnell per Fernbedienung umschalten, nachdem ich die Lautstärke auf beiden Eingängen gleich eingestellt hatte. Da hat der PS-Audio dank seiner Offenheit und seines präzisen Klangbildes schnell die Nase vorn. Der PS-Audio ist nach meiner Einschätzung ein erstklassiger DA-Wandler, sonst hätte ich nicht in ihn investiert. Aber Vorsicht, bitte! Im Langzeit-Test ist die klangliche Beurteilung gar nicht mehr so eindeutig. Selbst bei Rockmusik, konkret der CD Live at Leeds von The Who, wo man wohl annehmen mag, dass die Luftigkeit und Präzision des DACs aus Boulder zum Charakter der Rockmusik vermeintlich besser passt, muss man dies nicht so empfinden – wenn man sich auf den Merason einlässt. Seine angenehme Tonalität vermittelt eine Spur weniger Aggressivität, verschluckt jedoch keine Details. Einzelne Instrumente und auch das Klangbild insgesamt sind einen Hauch dunkler timbriert. Es fällt mir aber schwer, das als richtiger oder weniger authentisch einzustufen. Denn bestimmte Instrumente, wie ein TomTom beispielsweise, wirken dadurch plastischer. Der Gesamteindruck ist entscheidend. Bei feiner oder Solo-Instrumentierung, so etwa bei der Reproduktion eines Flügels oder auch eines Holzblasinstrumentes, überzeugt der Merason. Denn sowohl in der Klangfarbe, wie auch in der Größen- und Raum-Darstellung scheint mir die Darbietung des Merason wahrheitsgetreu. Für Stimmen gilt dies in gleicher Weise.

Unter der Platine sieht man hier die Koppelkondensatoren
Unter der Platine sieht man hier die Koppelkondensatoren

Bei dem stringenten und sorgfältigen technischen Aufbau des Merason interessiert mich der Vergleich zwischen dem symmetrischen Ausgang und der asymmetrischen RCA-Verbindung. Dazu nehme ich dem Schweizer DAC die bisherige In-akustik-1302 Verkabelung über Cinch und verbinde mit gleichwertigen Kabeln von Audio-gd einmal symmetrisch mit meiner Vorstufe und alternativ dazu per Cinch-Leitung. Der gleichzeitige Betrieb via Cinch und XLR ist nicht möglich. XLR würde bevorzugt und Cinch bliebe stumm. Auch wenn der Unterschied nicht riesig ist, empfinde ich bei der symmetrischen Verbindung eine deutlichere Griffigkeit der Instrumente, so zum Beispiel bei Boccherinis Cello-Sonaten, gespielt von Bruno Cocset mit Les Basses Reunies. Die Tonalität des Merason bleibt von den Anschluss-Alternativen gänzlich unberührt. So oder so beeindruckt mich der Merason, weil er in seiner musikalischen Interpretation keine Wünsche offen lässt. Ich habe kein einziges Musikstück gefunden, ganz gleich welchen Genres, wo Zweifel an seiner Darbietung aufkamen. Der Spagat, musikalisch farbig und tendenziell angenehm zu klingen, andererseits aber detailreich, agil und dynamisch abzubilden, ist Daniel Frauchiger bestens gelungen. Da ist es mir letztlich egal, wenn der DAC-1 DSD nicht nativ verarbeitet, es funktioniert ja nach der PCM-Umwandlung. Und auf die Entschlüsselung von MQA-Files kann ich auch verzichten, da diese ohnehin in meist ausreichender Weise die Player Software wie Audirvana Plus bestens erledigt.

STATEMENT

Wer den Merason DAC-1 besitzt, kann getrost zu allen, die sich mit neuesten Technologien bei der Digital-Analog-Wandlung brüsten, sagen: „Macht Ihr nur, ich höre Musik“
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit OS X El Capitan, Audirvana Plus 3 oder Roon; Dell i7 mit Windows 10 Pro, Audirvana Plus für Windows 10 oder Roon und Fidelizer, Qobuz
Clock Mutec MC-3+Smart Clock USB
DA-Wandler Antelope Zodiac plus, PS Audio Direct-Stream-DAC, Sonic Frontiers SFD-1
CD-Player Wadia WT-3200
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic SPDIF, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Niagara 5000 Audioquest Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, Swiss cables Reference Plus Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d.
Herstellerangaben
Merason DAC-1
Abtastraten PCM: 44,1 / 48 / 88,2 / 96 / 176,4 / 192
Bit-Tiefe 24 Bit PCM
Digitale Eingänge USB2, S/PDIF (Cinch), Toslink (optisch), AES/EBU (XLR)
Analogausgänge 1 Paar unsymmetrisch (Cinch), 1 Paar symmetrisch (XLR)
Farbe Schwarz oder weiß
Maße (B/T/H) 45 x 10 x 29 mm
Gewicht 8 kg
Garantie 3 Jahre
Preis 4500 Euro

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net


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