Ich habe Sie schon lange mit Musikbeispielen von meinen Lieblingsinstrumenten verschont. Beim jetzigen haben die beteiligten Musiker sich wohl schon gedacht, dass der Klang ihrer Arbeitsgeräte nicht jedermanns Sache sein könnte und tragen diesem Umstand in ihrem Band-Namen Rechnung: The Bassmonsters. Vor nicht einmal einer Woche erschien ihr neues Album „Unio“. Die Monster unter Leitung von Claus Freudenstein sind ein Pool von insgesamt zwölf Bassisten, die in wechselnden Besetzungen als Quartett auftreten. Was die Damen und Herren da aufgenommen haben, zielt aber keinesfalls auf eine Klassik oder Avantgarde affine Hörerschaft, sondern auf Rockfans mit offenen Ohren – wie ein paar Songtitel schnell klar machen: Da gibt es die Filmmusik zu Psycho, Queens „Don't Stop Me Now“, Steppenwolfs „Born To Be Wild“ oder – für mich das Sahnehäubchen – Deep Purples „Child In Time“ in der Originallänge von über zehn Minuten. Und davon ist jede Sekunde spannend – so erklingt Richie Blackmores Gitarrensolo genau so, wie man es seit 40 Jahren im Ohr hat. Sorry, jetzt bin ich ein wenig ins Schwärmen und vom Thema abgeraten. Aber diese ebenso virtuose wie emotionale Schwelgerei in tiefen Frequenzen macht natürlich nur solch ungeheuren Spaß, wenn Lautsprecher und Verstärker jede noch so kleine Nuancierung völlig durchhörbar und präzise rüberbringen, und das ist ohrenscheinlich für Göbels Schallwandler in Kombination mit den enorm kontrollierenden und dennoch nie kalten oder überanalytischen B.audios eine leichte Übung. Auch – oder vielleicht treffender: gerade –bei anspruchsvollem Musikmaterial begeistert der B.amp.
Natürlichen habe ich mit dem B.audio auch die üblichen Verdächtigen unter der Testscheiben gehört: Es ließ sich nichts finden, das meine bisherige ungeheuer positive Einschätzung hätte ändern können. In meiner Kette könnte ich mit einem B.amp ebenso glücklich werden wie mit Einsteins The Poweramp – solange die Göbel mit im Spiel ist, sogar noch ein Quentchen glücklicher. Denn zur Aeon Fine passt die tonale Abstimmung des B.audios noch einen Hauch besser: Im Zweifelsfall tendiert sie eher zum Genuss denn zu analytischer Wahrheit – und verhält sich damit genau konträr zum Schallwandler: eine sehr stimmige Kombination.
Ich bleibe bei meinen bewährten Test-Tracks wie Patrice Herals „Improvisation“, Keith Jarretts „God Bless The Child“ und Schostakowitschs „Polka“, um etwaige Vorteile der beiden Monos gegenüber einer Stereoendstufe in Sachen Raum, Groove und Klangfarben aufzuspüren: Ja, da gibt es schon Verbesserungen, auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass das Refektorium des Klosters in Noirlac noch einmal ein kleines Stückchen größer wirken könnte. Auch die Bühne, auf der die Polka erklingt, scheint noch einmal minimal an Tiefe zugenommen haben. Die Instrumente respektive -ngruppen werden noch feiner differenziert. Am Drive des Keith Jarrett Trios hingegen ändert sich so gut wie nichts: Der ist und bleibt einfach mitreißend. Bei Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ werden dann die klanglichen Verbesserungen durch die Verwendung einer zweiten Endstufe am deutlichsten: Hier kommen der treibenden Bass und die satte Bass-Drum noch ein wenig druckvoller, die Bläser besitzen noch mehr Attacke, nicht aber mehr Schärfe, und der Korpus des Flügels wirkt noch eine Spur größer.
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