Als ich erfuhr, dass Hifistatement die brandneue Evoke von Dynaudio als erstes Hifi-Magazin bekommt, war ich natürlich besonders gespannt auf die komplett neu entwickelte 30-er, die die Lücke zwischen Emit und Contour bei gleichzeitigem Wegfall der Excite-Serie füllen soll. Einige Verzögerungen später, steht sie dann doch endlich bei mir.
Wenn ein Traditionshersteller wie Dynaudio einen komplett neuen Lautsprecher auf den Markt bringt, ist das natürlich etwas Besonderes. Da die Produktzyklen länger als bei den meisten Mitbewerbern sind, muss man immer außergewöhnlich lange warten, bis es etwas Neues gibt. So spektakulär das klingt, sieht die neue Evoke auf den ersten Blick aber aus wie ein typischer Dynaudio-Lautsprecher. Auf den zweiten eigentlich auch, erst beim dritten Hingucken wird es spannend. Rein äußerlich fällt erst mal das an den Seiten verrundete, sich nach hinten etwas verjüngende Gehäuse auf, das die Evoke von den größeren Modellen übernommen hat. Sieht nicht nur gut aus, hilft auch gegen stehende Wellen im Gehäuse. Dieses ist übrigens superb verarbeitet, die Chassis perfekt eingelassen, verklebt und verschraubt – nicht mit Gewalt ausbauen! Die Bohrungen und Schrauben vom Chassiskorb sind hinter einer Abdeckung verborgen. Auf mich wirkt das einfach nur untechnisch und ziemlich edel in Richtung eines wertigen Möbelstücks.
Die Evoke 30 ist das zweitgrößte Modell der insgesamt vier Hauptlautsprecher und einen Center umfassenden Reihe. Auch wenn einem die Bestückung des Zweieinhalb-Wege-Lautsprechers bekannt vorkommt, unterscheidet sich diese technisch doch erheblich von den anderen Modellen. Besonders der neue Cerotar-Hochtöner verdient eine nähere Betrachtung. Er verfügt über eine geprägte Kuppel mit Schaumstoff hinter der eigentlichen Membran, der Resonanzen den Garaus macht und den Frequenzgang des Hochtöners glättet. Dynaudio nennt das Hexis und betrachtet es als Schlüsseltechnologie, die direkt vom Esotar 3 aus der Confidence-Reihe stammt. Zwar nutzt der ebenfalls 28 Millimeter messende Esotar ein etwas anderes Gewebe für die Kalotte und den Antrieb erledigt ein Neodym-Magnet, dies soll aber einen wesentlich geringeren Einfluss auf die Perfomance haben als die Hexis. Der Cerotar verfügt über eine Neuentwicklung aus Strontiumcarbonat-Ferrit / Keramik als Antrieb, aber über die gleiche Hexis. Schön, wenn die kleineren Baureihen bei nur geringen Abstrichen direkt in den Genuss der Entwicklungen aus den teuren Baureihen kommen.
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