Mit der Boaacoustic Blueberry-Reihe möchte JIB-Germany High-End erschwinglich machen. Sie bietet sowohl dem Einsteiger als auch anspruchsvollen Nutzern ein attraktives Preis-/Leistungs-Verhältnis und gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Für meinen Test ersetze ich jedes Kabel in meiner Kette durch eines aus der Blueberry-Reihe.
Gerade liegt die Premiere der letzten Theaterproduktion, an der ich beteiligt war, hinter mir und schon steht das Paket für meinen nächsten Test zu Hause bereit. Der Zusammenhang erschließt sich natürlich nur, wenn ich Ihnen den Titel der Theaterproduktion verrate: „Bluets“ nach gleichnamigem Buch von Maggie Nelson. Wie zu erwarten, dreht sich hier alles um die Farbe Blau. So auch bei meinem Testensemble aus dem Hause JIB-Germany, der Blueberry getauften Produktreihe. Ihr Name spiegelt sich in der Designsprache der Serie wieder und alle Kabel sind einheitlich mit nicht ganz blaubeerblauem Baumwollmantel mit schwarzen Akzenten überzogen. Sämtliche Gehäusebauteile der Stecker sind hingegen silbrig weiß. Es ergibt sich bereits optisch eine starke Einheit, ob das auch klanglich der Fall ist, gilt zu prüfen. Ebenso prägnant wie ihre Farbe sind die Namen der sauber verpackt bei mir angelieferten Kabel. Auf mich warten STROM.schuko, KLANG.passend, SIGNAL.cinch2 und SIGNAL.xlr. Im Grunde selbsterklärend. So war das laut York Dettmers, dem Sales & Marketing Manager von JIB-Germany, auch gedacht, zusätzlich soll die Namensgebung der Reihe eine stärkere Identität verleihen. Für meinen Test war es mir wichtig, meine Kette ausschließlich mit Kabeln der Blueberry-Serie auszustatten. Ihre Konzeption war von Anfang an auf Nutzer mit Anlagen im oberen vierstelligen, bis unteren fünfstelligen Bereich zugeschnitten. Vier Netzkabel kommen zum Einsatz an Netzleiste, Endstufe, Server und Sbooster-Netzteil meines Wandlers. Das SIGNAL.cinch2 soll die Verbindung zwischen DAC und Endstufe herstellen und das KLANG.passend wird meine Lautsprecher beliefern. Das XLR-Kabel setze ich zwischen DAC und meinen Studiomonitoren ein, die ich sowohl zum Mischen als auch Musikgenuss verwende.
Ich beginne mit dem Auspacken der für die Stromlieferung zuständigen mit europäischem Schutzkontaktstecker ausgestatteten Leitungen. Gegenüber dem namensgebenden SchuKo-Stecker wird eine C15-Buchse eingesetzt. Sie sieht minimal anders aus als handelsübliche Kaltgerätestecker, passt dennoch an jedem Kaltgeräteanschluss. Wie alle anderen Boaacoustic Kabel auch, werden die Blueberries in einer Pappschachtel mit kleinem Schnappverschluss und einer kurzen „Anleitung“ geliefert. Der kleine Beipackzettel weist lediglich auf die dem Transportschutz dienenden Plastikabdeckungen auf allen Steckern und Y-Auflösungen hin, empfiehlt die Kabel in nur einer Laufrichtung einzusetzen und des Weiteren eine Einspielzeit von etwa 100 Stunden. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen konnte ich ein STROM.schuko bereits in Augenschein nehmen, jetzt da ich es in Händen halte, wird mir nochmals der hohe Anspruch und die tadellose Verarbeitungsqualität von JIB-Germany bewusst. Sowohl die Leitung selbst als auch die verwendeten Stecker sind extrem massiv und mit 3,862 Quadratmillimetern Querschnitt der mehrlitzigen OFC-Leiter ist es wirklich nicht dünn und mittelmäßig widerspenstig beim Verlegen. Die Kontakte der ebenfalls sehr großen und massiven Stecker sind zum Korrosionsschutz mit 24 Karat Gold beschichtet – die Stecker aller anderen Kabel im Test übrigens auch. In meinen Augen qualifiziert sich Kandidat STROM.schuko alleine schon durch den betriebenen Materialaufwand nicht nur als Einsteigermaterial, sondern ich kann mir durchaus vorstellen, dass es eine solide Grundlage für so ziemlich jede HiFi-Kette mit Wachstumspotential ist und vor allem eine ganze Weile bleiben wird. Der positive Eindruck besteht durchgängig, auch beim Öffnen aller weiteren Kabel. Zwar fällt der Leiterquerschnitt beim ungeschirmten Lautsprecherkabel KLANG.passend mit 1,289 Quadratmillimeter OCC-Litze deutlich geringer aus als noch beim Kollegen STROM, aber selbst bei drei Metern Kabellänge dürfte der Leitungswiderstand zu vernachlässigen sein. Dennoch gilt wie immer, die benötigte Länge genau zu wählen und lieber einmal mehr abzumessen, als schlussendlich zu viel Kabel herumliegen zu haben. Für die Terminierung muss man sich nicht entscheiden, denn zum Lieferumfang gehören sowohl vergoldete Kabelschuhe als auch Bananenstecker, die auf die Kabelenden aufgeschraubt werden können. Man ist für die Zukunft und etwaige Neuanschaffungen also bestens gerüstet – genial und bequem. SIGNAL.cinch2 und SIGNAL.xlr verfügen beide über einen Leiterquerschnitt von 0,2407 Quadratmillimetern, liegen somit in einem für Signalkabel sehr üblichen Bereich und sind durch eine Kombination aus Alufolie und Kupfergeflecht, welches gleichzeitig als Masse dient, geschirmt.