Ebenso wie die Studiogeräte, die verschiedenen Varianten des Phonitor und die bisher getesteten Komponenten aus der Professional-Fidelity-Serie kommt auch in den Performern SPLs proprietäre Voltair-Technik zum Einsatz: Die Geräte werden von einer Spannung von plus/minus 60 Volt gespeist. Speziell dafür hat SPL diskrete Operationsverstärker entwickelt, die in puncto Dynamikumfang, Klirrfaktor und Maximalpegel alle mit den üblichen plus/minus 15 Volt arbeitenden Operationsverstärker weit übertreffen. Wegen des hohen möglichen Maximalpegels reicht in der Monoendstufe ein einziger Operationsverstärker, um die Leistungstransistoren anzusteuern, bei üblichen Konzepten werden zwei Stufen zur Spannungsverstärkung benötigt. Die 120-Volt-Technik sorgt also für einen sehr kurzen Signalweg, was dem Klang zugute kommen soll.
Die Endstufe ist klassisch bipolar aufgebaut. Ihre Versorgungsspannung ist noch höher als die der Voltair-Technik. Nur so lässt sich die gewünschte Leistung realisieren: Ein Performer stellt an zwei Ohm 1000 und an acht Ohm immer noch 420 Watt zur Verfügung. Die Energie dazu liefert ein 1375-VA-Ringkerntrafo, der auf acht Gummifüßen auf einer zwei Millimeter starken Stahlplatte ruht, so dass kein mechanischer Brumm auf das Gehäuse übertragen werden kann. In einer frühen Version hätte man acht Kondensatoren mit 6800 Mikrofarad zur Siebung verwendet, plaudert Bastian Neu aus dem Nähkästchen. Im Laufe der weiteren Entwicklung des Performer habe er dann an dieser Stelle aber noch eine Menge Potential zur Verbesserung des Klanges entdeckt: Nun kann jeder Performer auf zwei Platinen mit je 50 Elkos von 1000 Mikrofarad zurückgreifen.
Ebenso wichtig wie nahezu unbeschränkte Leistung ist für Bastian Neu natürlich unbedingte Zuverlässigkeit. Daher schaltet seine Endstufe sofort ab, wenn Gleichstrom am Ausgang erkannt wird. Dieser könnte auf eine Fehlfunktion des Performer oder ein mit Gleichspannung belastetet Eingangssignalsignal zurückzuführen sein und die angeschlossenen Lautsprecher gefährden. Nach einer Notabschaltung nimmt der m1000 erst nach dem Aus- und Einschalten den Betrieb wieder auf. Übersteuern und in hohe Verzerrungen treiben lassen sich Performer nicht. Dafür sorgt ein eingebauter Limiter, der optisch arbeitet und daher den Signalweg des Musiksignals nicht beeinflusst. Sein Ansprechen wird durch die gelbe „Protect“-LED auf der Frontseite angezeigt. Die Musikwiedergabe wird nicht unterbrochen. Damit die Endstufen auch an sehr komplexen Lasten keine Schwingungsneigung zeigt, liegt im Ausgang eine 3,8-Millihenry-Spule des renommierten Bauteileherstellers Mundorf.
Auch eine thermische Überlastung der Endstufe ist ausgeschlossen: Wenn am Kühlkörper der Wert von 50 Grad überschritten wird, nehmen die sechs eingebauten Ventilatoren ihre Arbeit auf. Dabei geht es aber nicht darum, um die Kühlflächen einen mittleren Sturm zu entfachen. Viele Lüfter bedeuteten eben auch eine geringe Drehzahl, erläutert Bastian Neu. Selbst auf Messen sei es ihm nicht gelungen, die Lüfter zu längerem Betrieb zu bewegen. Dennoch gibt es neben der Prozessorsteuerung für die Ventilatoren noch eine weitere Schutzschaltung: Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich die Kühlkörper auf 85 Grad erwärmen, schaltet sich die Endstufe aus, was durch das Aufleuchten der „Temp“-LED signalisiert wird. Sobald die Temperatur der Kühlkörper auf unter 55 Grad gesunken ist, nehmen die Performer den Betrieb automatisch wieder auf. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Endstufe lediglich einen symmetrischen Eingang besitzt, der zu einer Ausgangsbuchse durchgeschleift ist. Mit dem daneben angebrachten „Trim“-Schalter wird nicht die Eingangsempfindlichkeit verändert, sondern in zwölf Halb-Dezibel-Schritten der Verstärkungsfaktor. Eine Dämpfung des ankommenden Signals sei nicht sinnvoll, da dadurch der Fremdspannungsabstand verschlechtert würde, erläutert Bastian Neu. Da gibt es wohl kein Detail, das seiner Aufmerksamkeit entgangen wäre.
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