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Jern 14 ES + REL T5/i

18.12.2018 // Matthias Jung

Das Metallchassis des REL sieht man zum Glück nicht, es macht aber einen ausgezeichneten Job
Das Metallchassis des REL sieht man zum Glück nicht, es macht aber einen ausgezeichneten Job

Stimmen sind einfach nur Stimmen. Marjana Lipovsek singt die „Alt-Rhapsodie“ von Brahms unter Abbado mit den Berlinern stabil und klar vor Orchester und Chor mit etwas Luft um sich herum. Es gibt Lautsprecher, die hauen einem die Phrasierung um die Ohren, andere bringen besonders viel Volumen und Artikulation. Die Jern lassen die Sängerin einfach in Ruhe mit Kraft und viel Ausdruck singen, unabhängig vom Hintergrundpegel. Dies sogar bei vollem Orchester- und Choreinsatz des hervorragenden Ernst-Senff-Chors. Abgesehen von den fein- und grobdynamischen Fähigkeiten kommt hier auch die wunderbare Auflösung zum Tragen. Nichts verschmiert oder driftet auf der Bühne, Chor, Solostimme und Orchester sind ausgezeichnet zu verfolgen, ohne zerlegt zu werden. Dies ist preisklassenunabhängig absolut beeindruckend. Ich bleibe bei Brahms und kann auch bei der „Symphonie Nr. 1“ unter Günther Wand mit den Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg die gemachten Eindrücke nachvollziehen. Manchmal ist mir die Abbildung dabei ein wenig zu klein, und den Pauken fehlt der allerletzte Druck. Dies ist wohl der Preis, wenn man ein ganzes Orchester auf einer Breite von zwei Meter fünfzig neutral ins Zimmer transportieren möchte. Bei kleineren Besetzungen, unabhängig von der Stilrichtung, ist mir derartiges nicht aufgefallen.

Eine letzte Bemerkung zur angesprochenen Klarheit. Während des Tests hatte ich nur einen alten Plattenspieler mit Mittelklassesystem und billiger Nachbaunadel zur Verfügung. Dieser kann weder dynamisch noch in der Abtastsicherheit auch nur im entferntesten mit der digitalen Konkurrenz mithalten. Die Jern/REL-Kombi holte aus dem an sich minderwertigen Material so viel Information heraus, dass man auch damit noch genussvoll Musik hören konnte. Bei schlechten Produktionen hilft das allerdings auch nicht, die decken die Jern 14 ES mit Leichtigkeit auf.

STATEMENT

Die Kombination aus Jern 14 ES und REL T5/i ist so dicht am perfekten Lautsprecher, wie sie es für diesen Preis nicht sein dürfte. Sie machen nichts falsch und setzen bei Bühnenabbildung, Plastizität, Neutralität und Klarheit weit über ihre Preisklasse Maßstäbe. Die schon ausgezeichnete Bassqualität lässt sich modular durch den Einsatz eines zweiten Subwoofers noch steigern, wenn man will. Dass das Ensemble dabei auch noch richtig gut aussieht und unproblematisch zu platzieren ist, nimmt man gern am Rand so mit.
Gehört mit
PC Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM
Interface Audioquest Jitterbug
Software Foobar2000
CD-Laufwerk Technics SL-P471A
Wandler Audioquest Beetle
Verstärker Creek 5350 SE, NAD 302
Lautsprecher Spendor A5
Kabel TaraLabs, Vovox, Sommer, Funk-Tonstudiotechnik, Audioquest
Herstellerangaben
Jern 14 ES
Übertragungsbereich 90Hz bis 20Khz / -6 dB
Abmessungen (BxHxT) 210 x 300 x 190 Millimeter
Gewicht 12,54 kg
Preis 2900,00 Euro / Paar
Herstellerangaben
REL T5/i
Untere Grenzfrequenz 32 Hz / -6 dB
Ausgangsleistung 125 Watt (RMS)
Abmessungen (BxHxT) 267 x 317 x 322 Millimeter
Gewicht 12 Kilogramm
Preis 750,00 Euro
Herstellerangaben
JERN Gusseisen Basis
Gewicht 13 Kilogramm
Preis 400,00 Euro

Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
Anschrift Fichardstr. 56
60322 Frankfurt
Telefon +49 69 40326292
Fax +49 69 40326293
E-Mail info@hgfa.de
Web www.hgfa.de


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