Als ich das Reference XL in meine Anlage integriert habe, war diese noch mit den hervorragenden analogen Genesis-Kabeln von Purist Audio Design bestückt. Das tönte so ausgewogen und harmonisch, dass ich gespannt war, was passierte, wenn ich ein dermassen hochwertiges, teures Digitalkabel zwischen CD-Player und D/A-Wandler verwendete. Wie war es denn nun? Einfach grandios! Das Transparent Audio Reference XL fügte sich nahtlos ein. Über meinen Kopfhörer wurde dann so richtig deutlich, was mit einem kompromisslos aufgebauten Digitalkabel möglich ist: Das Maß an Feinauflösung war für mich schier unglaublich. Dabei klang es stets extrem ausgewogen. Diese Verbindung von Musikalität und Feinauflösung habe ich noch nicht oft gehört. Dazu gesellte sich eine sehr differenzierte räumliche Darstellung. Die Ausdehnung in Breite und Tiefe war exorbitant gut. Ich habe selten eine so grosse Spreizung der Rauminformationen zwischen verschiedenen Aufnahmen wahrgenommen.
Besonders aufgefallen ist mir das bei der Carmina Burana CD mit Robert Shaw und dem Atlanta Symphony Orchestra & Chorus auf Telarc: Diese nun schon mehr als 35 Jahre alte Digitalaufnahme glänzt per se mit einer sehr guten räumlichen Staffelung von Orchester und Chor. Was sich dann aber mit dem Reference XL noch an räumlicher Zusatzinformation bot war verblüffend. Die räumliche Trennung von Orchester und Chor und die Darstellung der Chorteile und Einzelstimmen war auf einem extrem hohen Niveau und mühelos wahrnehmbar. Man muss das einfach erlebt haben, sonst kann man es nicht glauben, dass ein Digitalkabel, das nur Nullen und Einsen überträgt, einen solchen Einfluss auf die Wiedergabe haben kann. Das gilt auch für die Wiedergabe von Stimmen, wie zum Beispiel denen von Gregory Porter oder Diana Krall. Feinste Artikulationsgeräusche waren auch hier ohne jegliche Anstrengung wahrnehmbar, ohne dabei vordergründig zu wirken.
Ich habe mich nach diesem Erlebnis kaum getraut, statt des XL das Transparent Reference einzusetzen. Meine Erwartungshaltung war, dass es ähnlich abgestimmt sein wird, nur nicht diese extrem Auflösung bieten könne. Es kam aber anders. Das Reference ist anscheinend schlanker abgestimmt. Die Auflösung befand sich auf ähnlich hohem Niveau, es verhielt sich in meinem Setup aber nicht ganz so rund und harmonisch. Während sich das Reference XL bei scharf aufgenommenen Transienten gnädig zeigte, ohne Feininformationen zu unterschlagen, sagte mir das Reference deutlich, dass die Aufnahme eben nicht besser ist. Möglicherweise ist es näher an der Wahrheit, aber das musikalische Erlebnis eines Reference XL erreicht es nicht ganz. Es kostet ja auch „nur“ etwa die Hälfte eines Reference XL.
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