Vor meiner schreiberischen Tätigkeit habe ich jahrelang einen reinen Spaßlautsprecher mit unüberhörbaren Schwächen in der ein oder anderen Disziplin gehört. Vor fast 20 Jahren hat mich dann Trenner & Friedls Gordon davon überzeugt, dass ein sehr guter Schallwandler alles richtig und sogar noch mehr Spaß machen kann: ein Wiedersehen nach langer Zeit.
Bevor ich für Hifi exklusiv respektive image hifi zu schreiben begann, war ich mit meinen Roksan Darius rundum zufrieden. Egal, ob Jazz, Blues oder eine kleine Prise Rock, Touraj Moghaddams außergewöhnliche Konstruktion bot einfach alles, was mir wichtig war: Dynamik, Schnelligkeit und Spielfreude. „Schöne“ Stimmen hatten es mir noch nie angetan, so dass sich die Darius weder mit Jazz- noch mit Opernsängerinnen rumplagen mussten. Der neue Hörraum in Gröbenzell, die nun nicht mehr mögliche Beschränkung auf meine bevorzugte Musikrichtung und die Konfrontation mit ausgewogen abgestimmten Testkandidaten ließen mich dann zwar mehr und mehr an den Fähigkeiten der Roksan zweifeln. Allerdings erschienen mir die Muster an tonaler Tugendhaftigkeit meist ein wenig zu blutleer, weshalb eine Trennung von den Darius dann nicht in Frage kam. Schließlich versuchte ich noch recht erfolgreich, ihnen mit einem Subwoofer auf die Sprünge zu helfen. Doch dann kam der Gordon – und machte schnell klar, dass es keiner kleinen Frequenzgangverschiebungen bedarf, um dynamisch zu brillieren, und dass mein Raum auch große Lautsprecher mit einem weit nach unten ausgedehnten Tieftonbereich verkraftet, ohne auf die Regelmöglichkeiten eines Subwoofers angewiesen zu sein. Die Gordon haben das Anforderungsprofil für einen Schallwandler in meinem Arbeitszimmer einfach neu definiert, was auch daran lag, dass ich Trenner & Friedls Vorführmodell nach dem Test immer mal wieder hören durfte. Zu dieser Zeit habe ich einige Varianten der Strecke Gröbenzell - Graz und umgekehrt recht gut kennengelernt. In einen Kombi passten die Gordon übrigens locker.
Doch genug der schönen Erinnerungen: Ich habe oben von einem Wiedersehen geschrieben. Das bezieht sich nicht auf Peter Trenner und Andreas Friedl, denn die habe ich während der letzten Jahrzehnte immer mal wieder auf Messen getroffen. Letztens habe ich mich während der Audio Video Show in Warschau ausführlich mit Andreas Friedl unterhalten, um einige Informationen für diesen Artikel zu sammeln. Und zwischen Gesprächen über gemeinsame Bekannte und feine Armbanduhren ging es wirklich hin und wieder um die Isis. Und die ist für den Entwickler der legitime Nachfolger der Gordon – auch wenn es für diejenigen unter Ihnen, die die Gordon noch kennen, auf den ersten Blick nicht so aussehen mag: Bei beiden handelt es sich um ausgewachsene Dreiwege-Konstruktionen, beide sind respektive waren das passive Topmodell unter dem teilaktiven Duke. Trugen die einzelnen Modelle des Trenner & Friedl Portfolios zu Beginn Namen von Jazz-Größen – wie heute noch der Duke –, bedient man sich seit einiger Zeit in der ägyptischen Mythologie. Oder sollten Sun und Ra für Sun Ra und Pharoah für Pharoah Sanders stehen? Auf Nachfrage erwähnte Andreas Friedl eine amerikanische Post-Metal-Band Isis.…
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.