tests/15-07-12_acousticsignature
 

Acoustic Signature Challenger Mk 3, TA-1000 und Soundsmith Carmen

13.07.2015 // Wolfgang Kemper

Es ist leicht zu erkennen, dass das feinmechanische Präzisionsgerät TA-1000 ohne Schnickschnack funktional konstruiert ist
Es ist leicht zu erkennen, dass das feinmechanische Präzisionsgerät TA-1000 ohne Schnickschnack funktional konstruiert ist

Normalerweise wird das Set aus Laufwerk, Arm und Tonabnehmer werkseitig perfekt vorjustiert. So auch bei meinem Test-Gerät, jedoch mit einer Ausnahme: Der massive Auslegerarm für die Tonarmbasis wird unterhalb des Chassis mit einer neun Millimeter Inbus-Verschraubung fest verklemmt. Damit ist die richtige Justage des Tonarms vorgegeben, da sich die Tonarmbasis selber auf dem Ausleger nicht verschieben lässt. Den Tonarm TA-1000 gibt es in drei Längen: 9 Zoll, 10 Zoll und 12 Zoll. Leider passt für meine 12 Zoll Version die Verpackung nicht und der Ausleger musste zum Versand etwas eingefahren werden. Somit wird die Justage des Armauslegers nötig. Dies ist jedoch nicht kompliziert und rasch ausgeführt, da dem Acoustic Signature eine hervorragende zweiteilige Überhang-Schablone aus Acryl, alle nötigen Werkzeuge und deutschsprachige Anleitungen für Laufwerk und Tonarm beiliegen – vorbildlich. Bleiben wir beim schwarz eloxierten Laufwerk. Dem Tellerlager sollte man Beachtung schenken, denn es ist ein einzigartiges Tidorfolon-Lager, das rollierend und somit spanlos feinbearbeitet wird. Auf der Website finden Sie eine detailreiche, lesenswerte Beschreibung. Interessant ist auch der hier beschriebene Absatz zur Schmierung von Tellerlagern: Acoustic Signature verwendet einen Sinterlagerstoff, der kaum Reibung, Verschleißfreiheit und keinerlei Wartung gewährleistet. Die Passgenauigkeit des Lagers zeigt sich auch, wenn ich nach drei Wochen Spielzeit den Teller nach oben aus dem Lager heben will. Das ist ein Kraftakt, weil der elf Kilo schwere Teller nicht so einfach vom Lager freigegeben wird. Denn das Vakuum, welches bei einem so präzise gefertigten Lager entsteht, hält ihn lange fest und treibt mir schon einige Schweißperlen auf die Stirn. Aber dies ist ja nur das Leid eines Testers, nicht seines Besitzers. Denn bei der Langzeitstabilität des Lagers gibt es wohl kaum einen Grund, den Teller abzunehmen. Die Garantiezeit von zehn Jahren ist ja auch schon mal eine Ansage. Der fünf Zentimeter hohe Plattenteller besteht nicht allein aus Aluminium, sondern ist dank unterseitigem Dämmmaterialien akustisch so gut wie tot. Eine lose aufliegende Matte in Leder-Design stellt den Kontakt zur Schallplatte her. Ein kurzer, eckig geschliffener Riemen verbindet den Plattenteller mit dem Motor-Pulli. Das Motor-Gehäuse sollte mit etwa einem Zentimeter Abstand neben dem Laufwerk platziert werden. Wo, spielt keine Rolle und richtet sich auch danach, ob ein Tonarm, zwei oder sogar drei montiert sind.

Das Carmen besitzt einen handgefertigten Korpus aus Ebenholz
Das Carmen besitzt einen handgefertigten Korpus aus Ebenholz

Fester Bestandteil meines Testgerätes ist der zwölf Zoll lange Tonarm TA-1000. Der Challenger Mk 3 kann jedoch mit beliebigen Tonarmen auch fremder Herkunft bestückt werden. Der Acoustic-Signature-Arm war mir schon im vergangenen Jahr auf der Highend on Tour in Hannover positiv aufgefallen. Erfreulich ist erst einmal sein Preis, vor allem beim Blick auf die Verarbeitung. Der kardanisch gelagerte Zwölf-Zoller hat eine geringere Kröpfung als seine kürzeren Brüder. Dies lässt seinen Radius über das Vinyl weniger vom Ideal der Geraden abweichen. Meinem Exemplar war mit dem Teflon-isolierte, 6N-reinen Kupferkabel durchverkabelt. Möglich ist auch eine Verdrahtung mit Stecker im Sockel oder eine Silber-Verkabelung. Seinen Platz auf der Tonarmbasis findet der TA-1000 in der passenden Basis oder optional mit SME Montageplatte, wie bei meinem Exemplar. Die SME-Platte erleichtert zwar die Einrichtung der Tonarm-Position. Meiner Auffassung nach kann man sich die 200 Euro aber sparen und gewinnt dabb etwa 1,5 Zentimeter zusätzlichen Raum zur Verstellung der Tonarmhöhe, da ja die SME-Platte aufträgt.

Schlicht, solide und laufruhig: das Motorgehäuse mit Antrieb
Schlicht, solide und laufruhig: das Motorgehäuse mit Antrieb

Die Justage des Acoustic-Signature-Tonarmes ist erfreulich simpel und bequem. Der Tonabnehmer lässt sich außerhalb auf das Headshell schrauben und wird dann mit einer zentralen Inbusschraube in puncto Überhang und Kröpfungswinkel eingerichtet. Dazu dient die mitgelieferte Acryl-Schablone, mit der zuvor die richtige Position des Armes bestimmt wurde. Den Tonabnehmer justiert man so, dass an beiden Messpunkten die Linien passen. Die Auflagekraft findet man mit Unterstützung einer separaten Waage oder aber ohne diese durch Drehen des Gegengewichtes aus der Position der Null-Schwebe in Richtung Lager. Dabei bedeutet eine vollständige Drehung exakt 0,25 Gramm. Erleichtert wird das Ablesen der Drehung durch die drei kleinen Löcher im Kontergewicht. Darin stecken Inbusschrauben. Die am leichtesten Erreichbare muss festgezogen werden, sobald die Auflagekraft eingestellt ist. Dann ist das Gegengewicht arretiert.


  • Transrotor Alto - mit drei Motoren

    Vor wenigen Wochen hat mich der Transrotor Alto schon in seiner Grundausstattung mit einem Motor begeistert. Eine Aufwertung des Antriebes auf drei Motoren ist beim Alto leicht möglich. Was kann damit klanglich erreicht werden? Lohnt der Aufwand? Optisch ist der dreimotorige Alto auch mit nur einem Tonarmausleger schon ein mächtiges Musik-Monument. Die Aufstockung des Alto um zwei weitere Motoren erhöht auch seinen Bedarf an Aufstellfläche. Will man ihn in dieser Ausbaustufe nicht mit dem Tonarm-Ausleger…
    14.06.2019
  • The Chord Company Signature XL

    Wie im Artikel über den Besuch bei der Chord Company bereits versprochen, folgt nun der Testbericht über die Neuauflage der legendären Signature-Reihe. Während der Entwicklung der ChordMusic-Serie gemachte Erfahrungen und Erkenntnisse inspirierten zum Signature XL. Es markiert eine neue Qualitätsstufe innerhalb der Signature-Serienhistorie. Den Vertriebschef von DREI H, dem deutschen, in Hamburg ansässigen Vertrieb von the Chord Company – und Melco –, erkenne ich bei unserem Treffen sofort. Das Erkennungszeichen: die Tragetasche mit The-Chord-Company-Aufdruck. Praktisch.…
    28.12.2018
  • Bergmann Audio Odin

    Der Odin ist derzeit das Flaggschiff der luftgelagerten Bergmann-Audio-Tonarme. Firmenchef Johnnie Bergmann konstruierte ihn nicht speziell für einen seiner Plattenspieler, sondern als universell einsetzbaren Arm auch für Laufwerke anderer Hersteller. Dass ein Exemplar des Odin auf den Weg zu Hifistatement gebracht werden sollte, hatten Johnnie Bergmann, Werner Obst, der Bergmann-Analogtechnik schon beinahe seit der Markteinführung in Deutschland vertreibt, und ich bereits beim Besuch in der Fertigungsstätte im dänischen Hobro verabredet. Dann klappte es aber nicht…
    09.07.2018
  • Einstein The Tonearm 12 Zoll

    Einsteins The Tonearm gibt es ganz klassisch in den Längen von neun und zwölf Zoll. Die kurze Version hat seit über einem Jahr fast ununterbrochen die nahe Position auf meinem LaGrange behauptet und muss sich nun am Zwölf-Zöller messen: Bedeutet mehr Länge auch mehr Wohlklang? Falls Sie sich an die Vorstellung von The Tonearm in Hifistatement nicht so recht erinnern können, wird das wahrscheinlich daran liegen, dass er seine Test-Premiere im ersten Teil des Erfahrungsberichts…
    15.06.2018
  • Acoustical Systems Fideles

    Ende des Jahres 2017 hat Acoustical Systems mit dem Tonabnehmer Fideles eine neue Einstiegsofferte für 990 Euro auf den Markt gebracht. Im Kosmos der feinen bayerischen High-End-Schmiede entspricht das freilich der Brot-und-Butter-Klasse. Das klangliche Ergebnis in meinem Setup daheim hingegen ließ mich im wahrsten Sinne aufhorchen! Gemäß landläufiger Auffassung des gemeinen Durchschnitts-High-Enders haben MC-Tondosen gegenüber der Moving-Magnet- und Moving-Iron-Fraktion selbstredend die technische und damit auch die klangliche Nase meilenweit vorn. Klar, dynamische Abtastsysteme mit bewegten…
    27.04.2018
  • Transrotor Massimo mit SME V und Tamino

    Transrotor baut nicht einfach nur hervorragend klingende Laufwerke, Jochen Räkes Kreationen sind immer auch Design-Objekte mit hoher Eigenständigkeit und perfekt bearbeiteten Oberflächen. Beim Massimo orientierte sich der Analog-Spezialist aus dem Bergischen Land an der Devise: form follows function – und schuf damit eines der attraktivsten Laufwerke überhaupt. Zumindest in den Augen des Autors. Lange Zeit schien sich das Thema Plattenspieler für mich erledigt zu haben: Ich bin mit meinem Laufwerk klanglich zufrieden, begeistere mich eher…
    13.04.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.