In diesem Zusammenhang ganz kurz etwas zur Geschichte des Unternehmens aus New Jersey. Ursprünglich legte Howard Sosna den Grundstein, weil er experimentell Kabel entwickelte, allein durch Hören, Verändern, Probieren. Der Ingenieur Joe Kubala wurde von ihm „angesteckt“ und tat dann Ähnliches. Beide forschen für sich unter unterschiedlichen Bedingungen und mit differierenden Geräten, auch Röhren. Im gegenseitigen Austausch überprüfen sie ihre Fortschritte akustisch und erst in der Folge auch messtechnisch. Darauf aufbauend wird weiter entwickelt, für sich allein und gemeinsam. Da Howard Sosna auch als Zahnmediziner arbeitet, ist Joe Kubala derjenige, der das Unternehmen in den anderen Bereichen, wie Marketing und Vertrieb, führt. Über den technischen Aufbau der einzelnen Kabel äußert man sich im Hause Kubala-Sosna im Detail nicht. Sehr wohl findet sich jedoch auf der Website eine kurze Beschreibung der Produktgruppen, wie Anticipation, Expression, Emotion und so weiter. Der Aufbau der höherwertigen Kabel, beginnend mit der Fascination Linie ist patentrechtlich geschützt. Diese bilden den Einstieg in die Technologie der RevolutionZ ™ Serie, die die konstruktiven und musikalischen Eigenschaften der patentierten OptimiZ™ Architektur in sich tragen. Kubala-Sosna hält sich zurück mit detaillierten Aussagen über den Kabelaufbau oder verwendete Materialien zurück, so dass sich hier keine argumentativen Ansätze für die Preis-Staffelung finden lassen. Allein die klangliche Beurteilung kann nach Einschätzung der Entwickler den Wert eines Kabels rechfertigen – und hat mit seiner Auffassung sicherlich nicht ganz Unrecht: Was nutzt ein Kabel aus purem Gold, wenn´s nicht klingt?
Laut Beschreibung des Herstellers ist ein Einspielen der Kabel kaum notwendig. Zwar stellt sich nach einigen Stunden bis zu einer Woche Spieldauer noch ein Klanggewinn ein, sagt Kubala-Sosna. Aber man kann die Verbindungen durchaus auf der Basis der Klangeigenschaften „out oft he box“ beurteilen. Na ja, ein bisschen Einspielen, wenigstens ein paar Stunden, kann nicht schaden, dachte ich mir und so begann ich mit dem teuren S/PDIF aus der Elation Serie zwischen meiner Primare/Antelope-Kombi. Natürlich erwartete ich beim Einsatz dieser teuren Strippe gleich einen audiophilen Sonnenaufgang. Nichts da. Im Vergleich zum zuvor über längere Zeit verwendeten Mogami AES/EBU tat sich da auf Anhieb nichts. Die tonale Balance veränderte sich nicht wahrnehmbar und ich war, zugegeben, enttäuscht. So hörte ich ein paar Stunden gut bekannte CDs und setzte dann wieder das Mogami Kabel ein. Und da war es: Langeweile. Das Kubala-Sosna Elation hatte, ohne vom ersten Moment an auffällig anders zu sein, die Musik in allen Bereichen belebt. Ich war in gleichem Maße erstaunt wie erfreut ob dieser frappierenden Steigerung in puncto Fluss, Leichtigkeit, Durchhörbarkeit, Plastizität der einzelnen Instrumente und eben einem besseren Gesamteindruck.
So verglich ich nun die einzelnen Kabel untereinander, indem ich mich zuerst dem AES/EBU Kabel der preisgünstigen Fascination Serie widmete. Schnelles Umstecken war nach der gemachten Erfahrung verboten und so hörte ich im Folgenden stets zwei bis vier CDs, bevor ich die Kabel wechselte. Das Fascination AES/EBU verhielt sich gegenüber meinem Mogami klar straffer, beschwingter, strahlender in den Höhen. Beim Vergleich der beiden Anticipation-Varianten untereinander fiel das S/PDIF-Kabel deutlich ab und war sogar weniger überzeugend als mein Mogami AES/EBU. Damit bestätigte sich etwas, was mir im Grunde längst bekannt war: Die Verbindung über AES/EBU ist bei meinen Primare-Antelope Duo klanglich die klar bessere. Dass dies eher ein Einzelfall ist,sollte sich später herausstellen, und zwar in der Anlage von Jörg Schimmel. Somit legte ich für meine Primare-Antelope Konfiguration die Reihenfolge der Probanden so fest: erst vier die AES/EBU Kabel, dann die drei S/PDIF. Nach dem beeindruckenden Ergebnis des preisgünstigen Anticipation AES-Kabels, verglich ich dies nun mit dem kleinsten Modell aus der RevolutionZ™ Linie mit dem patentierten OptimiZ™ Aufbau. Jedes Instrument erhielt durch letzteres mehr eigenen Raum, gleichzeitig blieb der harmonische Klangkörper bestehen. Mehr Details wurden klarer ausgearbeitet. Die Musik erklang entspannter und beschwingter als beim Einstiegs-Kabel. Der nächste Schritt war die Gegenüberstellung von Fascination und Emotion, denn das typenhierarchisch dazwischen liegende Expression steht nicht in der AES/EBU Version zur Verfügung.
Das Emotion war über lange Zeit das Top-Kabel im Kubala-Sosna Sortiment. Nochmals spendierte das Emotion jedem Instrument mehr eigenen Raum, arbeitete die Details wie Nachschwingen noch faszinierender heraus, gab den Höhen seidigen Glanz und reproduzierte den Bass druckvoll und dynamisch. Bei dem folgenden Vergleich mit dem neuen Elation Spitzen-Kabel empfand ich die Auflösung nochmals gesteigert. Insgesamt schien es druckvoller. Der Unterschied zum Emotion war deutlich, aber in der subjektiven Bewertung habe ich persönlich die Schritte davor als überzeugender empfunden. Dies mag daran liegen, dass meine Anlage dem Niveau des Elation möglicherweise qualitativ nicht mehr gewachsen ist und dessen Stärken weniger deutlich macht. All dies hörte ich sowohl über meine komplette Kette oder auch über den am Antelope-Wandler angeschlossenen Denon-Kopfhörer, der in der 300 Euro Preisklasse liegt. Hätte ich mir nach diesem ersten Testlauf ein Kabel aussuchen dürfen, wäre es das Emotion gewesen, weil es mit Detailreichtum begeisterte, gleichzeitig dennoch Volumen bei Stimmen und orchestraler Darbietung in realistischer Weise vermittelt und mit seinem Timing und musikalischem Fluss den kleineren überlegen war.