Mit 200 Euro ist die zweiteilige Basis für den weiteren Tonarm ausgesprochen günstig. Sie besteht ebenso wie die reguläre Tonarmaufnahme aus einem Slider und einer Aluminium-Basis. Der aus POM gefertigte Slider sorgt unterhalb der Alu-Scheibe für zusätzliche mechanische Beruhigung und eine saubere Führung in der für den Arm vorgesehenen länglichen Öffnung im Chassis. Die beiden übereinander liegenden Teile werden mit dem Chassis in zwei Nuten per Kontermutter verschraubt. Die Platzierung ist links und rechts per metrische Skala genau nachvollziehbar und erleichtert so erheblich den Tonarm-Wechsel und das Rekonstruieren des gewünschten Justier-Punktes. Da der Slider nicht Tonarm-spezifisch ist, sondern nur das Aluminium-Arm-Board, muss das POM-Teil beim Wechsel der Arme nicht getauscht werden. So ist auch das Arm-spezifische Alu-Teil einzeln für nur 130 Euro erhältlich. Stattet man den Blackbird, so wie mein Test-Exemplar, mit nur einem Tonarm aus, bleibt die Öffnung für den Arm Nummer zwei einfach durch eine zur Chassis-Oberfläche passende Abdeckung aus Aluminium verschlossen.
Für die Montage von Tonarmen und deren präzise Justierung bietet Chris Feickert in seinem Portfolio den bekannten Protractor an. Die einfache Version des Protractor liegt dem Blackbird bei. Diese funktioniert prima, solange der verwendete Tonarm seinen vertikalen Drehpunkt zentrisch im Arm-Board hat. Dies ist bei meinem Kuzma 4point nicht der Fall, so dass ich ihn mit meinen gewohnten und bewährten Justier-Hilfen installieren musste. Für die korrekte Platzierung der beiliegenden Justage-Hilfe befinden sich in der Chassis-Oberfläche, jedem Tonarm-Platz zugeordnet, jeweils eine kleine Öffnung, in die ein Stift eingesteckt wird, der die exakte Ausrichtung der Schablone garantiert. Auch gehört die Adjust plus Schallplatte zum Lieferumfang. Die ist Bestandteil eines umfangreichen und präzisen Einmess-Prozederes in Hinblick auf Gleichlauf, Azimut und mehr. Interessante Informationen dazu gibt es auf der Website von Dr. Feickert.
Der schwarze Plattenteller des Blackbird ist laut Hersteller aus einem Delrin Block-Copolymer gefertigt und wiegt 4,5 Kilogramm. Gegen einen Aufpreis von 450 Euro gibt es ihn in der aufwändigen Version Inertia mit acht Messing-Intarsien. Damit ist auch mein Test-Blackbird ausgestattet. Diese von unten verschraubten Messing Einlagen erhöhen das Gewicht des Tellers auf rund sechseinhalb Kilogramm. Einmal abgesehen von der optischen Wirkung liegt der Sinn neben der höheren Masse in der Optimierung der Resonanz-Eigenschaft, also der Beruhigung. Die Schallplatte wird auf den Teller nicht einfach nur aufgelegt. Die Tellerachse trägt ein Gewinde. Auf dieses wird ein Puck verschraubt, keinesfalls zu fest, sondern nur so, dass er die Vinyl-Scheibe auf dem Teller arretiert. Der Puck ist aus einem Stück gefertigt mit einer Ausfräsung und einem eingearbeiteten Dämpfungspad zur Resonanzminderung.
Das invertierte Lager des Blackbird besteht aus gehärtetem Sonderstahl, so Dr. Christian Feickert. Die Achse ist oben gerundet. Sie trifft im Teller auf ein Teflon Lager, welches in einer ebenfalls gehärteten Stahl-Buchse eingebettet ist. Die Tellerachse ist von Hand poliert. Um die Kontaktfläche zur Buchse möglichst klein zu halten, hat sie eine Einschnürung. Dies verringert das Störgeräusch-Potenzial. Eine in Drehrichtung spiralförmig von unten nach oben verlaufende feine Nut fördert das Lager-Öl und erzeugt einen dünnen Film. Es wird nur eine sehr kleine Menge Öl benötigt.
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