tests/14-10-27_wagner
 

Wagner Audio Concerto Grosso

27.10.2014 // Wolfgang Kemper

Der Gewebe-Riemen auf dem Motorzylinder. In der Mitte ist das Fenster sichtbar, durch welches die horizontale Verschiebung des Motors optisch nachvollziehbar ist
Der Gewebe-Riemen auf dem Motorzylinder. In der Mitte ist das Fenster sichtbar, durch welches die horizontale Verschiebung des Motors optisch nachvollziehbar ist

Der Motor ist eine nach Wagner-Audio Vorgaben gefertigte Variante eines renommierten Herstellers aus der Schweiz. Dieser wird über eine externe Steuereinheit spannungsgeregelt. Dieses Steuergerät in einem schwarzem Alu-Profil wird über ein mitgeliefertes, hochwertiges Netzkabel angeschlossen. Die Betriebsbereitschaft des Laufwerks wird per angenehm dezenter roter Hintergrund-Beleuchtung der beiden Doppelpotentiometer signalisiert. Die zwei Potis dienen der Geschwindigkeits-Einstellung. Das hintere arbeitet gröber, der vordere ist sechsfach untersetzt und reagiert extrem genau. Diese Regler sind so fein zu handhaben, dass es schade ist, sie praktisch nie benutzen zu müssen. In Verbindung mit der zum Lieferumfang gehörenden großen Acryl-Stroboskopscheibe ist die perfekte Einstellung der Geschwindigkeit ein vergnügliches Kinderspiel. Mittig zwischen den beiden Doppelreglern befindet sich der Schalter für die Wahl der Umdrehungen: 33 UpM – Stop – 45 UpM. Die Steuereinheit ist dank eines bedarfsgerecht langen Verbindungskabels zum Motorblock nach praktischen Aspekten bedienerfreundlich platzierbar. Den Motorblock verbindet ein dünnes Erdungskabel mit der Aufnahme-Scheibe unter dem zentralen Spike des Laufwerks. So ist das Laufwerk letztlich über den Netz-Schutzleiter geerdet.

In natura sieht die Steuereinheit dank der dezenten roten Illumination sehr ansprechend aus
In natura sieht die Steuereinheit dank der dezenten roten Illumination sehr ansprechend aus

Mein Laufwerk wurde von den Herren Vogler und Wagner persönlich ausgeliefert und aufgebaut. Es ist bestückt mit einem Dynavector DV 507 MKII Arm und dem Dynavector Te Kaitora Rua Tonabnehmer. Beide sind anerkannt höchstwertige Komponenten, die aber nicht Bestandteil dieses Tests sind. Der Grund für diese Bestückung ist der persönlichen Vorliebe von Herrn Wagner geschuldet. Daraus entstand eine Kooperation zwischen Dynavector und Wagner Audio.

Der Concerto Grosso besticht durch seine großartige Verarbeitung bis ins kleinste Detail. Er folgt in seinem Design absolut seiner Funktion. Überflüssiges wurde vermieden. Die einzige Ausnahme ist die Acryl-Abdeckung des Motorblocks, damit dieser dem Plattenteller gleicht, wenn kein Vinyl aufliegt. Das sei nicht nur verziehen, sondern meinerseits ausdrücklich begrüßt, weil es schlichtweg gut aussieht. Ich muss gestehen, dass ich den Concerto Grosso schon wegen seiner exorbitant sauberen Verarbeitung und dieses schnörkellosen und nachvollziehbaren Designs bewundere und deshalb nicht ganz unvoreingenommen, weil positivgestimmt, an den Hörtest gehe.

Drei Spikes tragen die Massen des Laufwerks und, etwas kleiner, des Motorblocks
Drei Spikes tragen die Massen des Laufwerks und, etwas kleiner, des Motorblocks

Um mit gewohnten Spielpartnern Aussagen treffen zu können, bat ich die Herren von Wagner Audio im Vorgespräch, mir eine Arm-Basis für den Kuzma 4Point mitzubringen, in dem ich mein Benz Glider low-output montiert habe. Über die Qualitäten des Kuzma 4Point brauche ich, so denke ich, kein Wort zu verlieren. Bezüglich des Benz Glider gilt, dass ich es seit Jahren in unterschiedlichen Sets immer wieder montiere und es mir ein wohl bekannter Maßstab ist. Wenn ein Laufwerk mit diesem relativ einfachen Mitspieler seine Fähigkeiten zeigt, wird es das mit den Super-Tonabnehmern dieser Welt umso mehr vermögen. Es fällt mir nicht leicht, eine dem Concerto Grosso angemessene klangliche Beschreibung zu liefern. Mein Freund und Hifistatement-Kollege Jörg Schimmel, der das Laufwerk auch ausgiebig bei mir gehört hat, meinte: „Schreib einfach: toll“. Recht hat er, damit wäre das Wesentliche gesagt.


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