Mit meinen zwischen 50 und 80 Hertz eh schon etwas prominenter spielenden Briten wird das dann doch des Guten ein wenig zu viel. Da fällt mir ein, mit Ausnahme der Guru hatten bisher eigentlich alle Kleinlautsprecher, die bei mir zu Gast waren, in dem Bereich einen etwas schlankeren Charakter, auf den die Abstimmung des Sprout hervorragend passen sollte. Also hole ich ein altes Pärchen RFT BR 25E aus dem Keller, denen, wenn auch nicht bassschwach, der zusätzliche Schub hörbar gut tut. Dynamik gibt es reichlich, wobei Sprout auch gern mal etwas gröber hinlangen kann. Am anderen Ende der Skala, ganz oben, herrscht vornehm neutrale Zurückhaltung. Sauber und geschmeidig geht es zu, die letzten Glanzlichter im Höhenhimmel werden aber etwas verschleiert. Auch dies dürfte den meisten kleineren Lautsprechern entgegenkommen.
Besonders interessiert hat mich der klangliche Unterschied zwischen den verschiedenen digitalen Zuspielmedien. Dafür werden jeweils Stücke von CD mit daraus per Exact-Audio-Copy extrahierten Files verglichen. Den Start machte der CD-Player gegen den integrierten Wandler. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, einen Unterschied konnte ich beim besten Willen nicht heraushören. Das war äußerst praktisch, da die unflexiblen Funk-Tonstudiotechnik-Kabel vom CD-Player so viel Spannung auf den Adapter setzten, dass ich um die strukturelle Integrität der Eingangbuchse fürchtete. Notebook gegen CD-Player verlief ähnlich, so lange man keine hochauflösenden Files einsetze. Da zog dann die höher auflösende Variante mit mehr Klarheit und genauer abgegrenztem Raum vorbei. Bluetooth fiel dann gegenüber der drahtgebundenen Verbindung wieder etwas ab. Insgesamt etwas matter mit weniger Kontur im Klanggeschehen. Klingt jetzt aber dramatischer, als es in Wirklichkeit ist. Wer den Vergleich nicht macht, wird beim Hören über das Smartphone wohl nichts vermissen. Und, ein Tipp am Rande, hören Sie keine MP3-Dateien unter 320 k/Bit im Vergleich zum Original über den Sprout, die Unterschiede sind eklatant zugunsten des Originals.
Fast vergessen hätte ich vor lauter digitalen Quellgeräten den Phonoeingang. Hier merkt man sofort, dass PS-Audio jahrelange Erfahrung in der Konstruktion von Phonostufen hat. Perfekt ausbalanciert, sehr plastisch und ohne jeden Hang zur Übertreibung überzeugte die Wiedergabe der LP auf ganzer Linie. Dabei schlugen auch die Primärtugenden wie Rhythmus und Timing der guten alten Schallplatte voll durch. Da der für den Test eingesetzte Tonabnehmer Goldring G-1022 sehr empfindlich auf Kapazitäten im Eingang reagiert und gut mit dem Sprout harmoniert, kann von einer praxisgerechten Auslegung der Phonosektion ausgegangen werden. Allein dieser Eingang rechtfertigt das ganze Mediencenter Sprout.
Ist der Sprout nun tatsächlich die Antwort auf das Hifi von morgen? Was weiß ich denn, ist aber auch egal. Solange er so viele Möglichkeiten bietet, so lebendig und echt klingt, wie er das tut und dabei so schick ist, hat er jetzt schon den Markt um eine interessante Alternative bereichert. Und das sicher nicht nur für junge moderne Menschen.
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Technics SL-151/II |
Tonarme | Roksan Tabriz |
Tonabnehmer | Goldring G-1022GX, Audio Technica AT91 |
Phonopre | AMR ifi iPhono |
Verstärker | music hall a15.2 |
Digital | foobar2000, Nokia Windowsphone, Acer Aspire Win7 |
CD-Player | Denon DCD-1290 |
Lautsprecher | Rogers Studio1, Heissmann-Accoustics Cinetor, RFT BR25E |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable |
Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |
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