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Kuzma Stabi M

01.11.2013 // Wolfgang Kemper
„Welcome To The Machine“, der Pink Floyd-Titel aus Wish You Were Here, drängte sich in meinen Kopf als ich Franc Kuzmas neuestes Meisterwerk auf der HighEnd 2012 erstmalig sah. Und so empfinde ich den Stabi M auch noch jetzt, wo er etwa eineinhalb Jahre später in meinem Musikzimmer steht.


Der Kuzma Stabi M zeigt sich hier ohne Abdeckhaube als wohlproportionierter Vinyl-Dreher, ist bei leibhaftiger Betrachtung aber deutlich opulenter
Der Kuzma Stabi M zeigt sich hier ohne Abdeckhaube als wohlproportionierter Vinyl-Dreher, ist bei leibhaftiger Betrachtung aber deutlich opulenter

Mächtig und üppig hat er seinen Platz eingenommen neben meinem T + A P-10 Röhrenvorverstärker, der für mich bis heute optisch den ästhetische Höhepunkt in meiner Geräte-Phalanx darstellte. Das ist nun vorbei. Mit seiner 61 Zentimeter breiten Front und insgesamt in tiefstem Schwarz drängt das Aggregat aus Slowenien alles in den Hintergrund und gestattet seiner Umgebung optisch nur noch ein Mauerblümchendasein. Weit weg von dem, was wir uns heute unter modernem High End Plattenspieler-Design vorstellen, ist diese Vinyl-Trutzburg eher eine massive Steigerung eines Thorens TD 126 im XXXL-Format. Keinerlei Ähnlichkeit mit einem Transrotor, Brinkmann, Raven, Acoustic Solid, Scheu oder auch VPI – abgesehen vom massigen Teller. Dieser allein wiegt zwölf Kilo und ist ein Sandwich aus Aluminium-Acryl-Aluminium. Der Stabi M besitzt eine Abdeckhaube aus getöntem Acryl von besonderer Architektur, schön mit Scharnieren aufklappbar am äußeren Chassis befestigt, so wie es einst üblich war. Dirk Sommer bracht mir seinerzeit die zwei schweren Holzkisten persönlich vorbei, in denen ein Kuzma Stabi M angeliefert wird, zusammen mit seinem Kuzma 4Point Tonarm. Dieser Tonarm, dessen Klangqualität hinlänglich bekannt sein dürfte, ist mit seinem in der Höhe justierbaren Basis-Tower in jederlei Hinsicht sicher die richtige Ergänzung und gehört mit seiner optischen Masse in dieselbe Klasse. Die Kombination mit einem Thales-Tonarm haben wir aus letzterem Grund gleich verworfen – einfach zu filigran. Als Tonabnehmer montierte Dirk Sommer sein Clearaudio Da Vinci, dessen Qualitäten er einst in der image hifi 2/2009 beschrieben hat. Noch besser: Wenn Sie wollen, laden Sie die Aufnahmen von diesem Tonabnehmer in unserer Klangbibliothek herunter und vergleichen Sie selber. Ich persönlich würde diesem System tonale Ausgewogenheit, sehr realistische räumliche Darstellung, erfreuliche grob- und feindynamische Spontanität bei sehr gutem Rhythmus-„Gefühl“ als Charaktereigenschaften bescheinigen. Also ein Spielpartner, der mit 3900 Euro preislich in die Kategorie des Stabi M und des 4Point passt, aber auch meinen persönlichen klanglichen Vorlieben entspricht.

Der Stabi M tritt mit ingesamt 60 kg an und erfordert eine entsprechend solide Unterkonstruktion. Die aufwändige Netz-Versorgungseinheit ist in einem eigenen Gehäuse untergebracht und mittels zweier separater Steuerleitungen mit dem Laufwerk verbunden. Eine von ihnen geht direkt zum Motorgehäuse, die andere verbindet die Steuerelektronik am Laufwerk mit dem Netzgerät.

Das Netzteil bietet neben der Strom-Ein-Aus Funktion auch die Geschwindigkeitswahl und die Drehzahlfeinregulierung. Im Betriebszustand wird mit grünen Ziffern die Geschwindigkeit angezeigt. Sie lässt sich über einen Wahltaster einfach variieren
Das Netzteil bietet neben der Strom-Ein-Aus Funktion auch die Geschwindigkeitswahl und die Drehzahlfeinregulierung. Im Betriebszustand wird mit grünen Ziffern die Geschwindigkeit angezeigt. Sie lässt sich über einen Wahltaster einfach variieren

Auf Front des Stabi M selber befinden sich ebenfalls zwei Taster für Start/Stop und die Wahl der Umdrehungszahl mit den entsprechenden grünen und roten LEDs. Was Helmut Baumgartner hier zusätzlich mit aufs Bild gebracht hat, ist eine kleine handliche Fernbedienung, mittels derer ebenfalls der Plattenteller gestartet oder angehalten werden kann
Auf Front des Stabi M selber befinden sich ebenfalls zwei Taster für Start/Stop und die Wahl der Umdrehungszahl mit den entsprechenden grünen und roten LEDs. Was Helmut Baumgartner hier zusätzlich mit aufs Bild gebracht hat, ist eine kleine handliche Fernbedienung, mittels derer ebenfalls der Plattenteller gestartet oder angehalten werden kann

 

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