Noch neueren Datums ist das Flaggschiff von Vincent Brient, der d1-monobloc DAC. Hier lohnt es sich, einmal einen genaueren Blick darauf zu werfen. Wie der Name schon vermuten lässt, existiert jeweils für den linken und rechten Kanal ein eigener monauraler DAC. Diese werden über ein separates Steuergerät synchron angesteuert. Das passt nun alles nicht mehr in ein einzelnes Gehäuse, deshalb bekommt man drei identisch aussehende Gehäuse ins Haus, jedes mit einem eigenen Netzteil ausgestattet. Genügend Platz sollte man also schon haben. Bei den eigentlichen Wandlern handelt sich hier um eine modifizierte Version des d1-dualDAC, der gerade weltweit Furore macht. Dieser unterscheidet sich etwas von dem Gerät, das ich im Bericht vom 28.8.2013 beschrieben habe. Der damals getestete Wandler hatte eine Röhrenausgangsstufe, der hier vorliegende DAC arbeitet mit Transistoren im Ausgang. Diese sind in Class A geschaltet, die Schaltung ist natürlich diskret aufgebaut.
Die Spezialität von Brient liegt nun im Aufbau des D/A-Wandlers. Hier werden keine handelsüblichen Industrie-Chips verwendet, sondern der R2R DAC ist mit einzelnen Widerständen aufgebaut. Nachdem das Beste gerade gut genug ist, kommen hier Vishay Bulk Metal Foil Widerstände mit einer Toleranz von 0,01 Prozent zum Einsatz. Die Präzision dieser Widerstände ist natürlich von entscheidender Bedeutung. Die Widerstände fungieren als passive Schalter, die das hereinkommende Digitalsignal in diskrete Spannungen wandeln. Vorteil dieser Technologie ist zudem, dass kein Strom/Spannungswandler erforderlich ist. Üblicherweise wird dieser mit Hilfe von OP-Amps realisiert, die ihrerseits natürlich wieder den Klang beeinflussen. Im d1-dualDAC sind nun 200 Stück dieser Widerstände pro Kanal verbaut. Nachdem in jedem d1-monoblocDAC die beiden Stereo Kanäle parallel geschaltet sind, sind hier 400 Widerstände pro Kanal eingesetzt!
Der d1-monoblocDAC ist somit für vollsymmetrischen Betrieb ausgelegt, also nicht unsymmetrisch aufgebaut und dann mittels Transformator symmetriert, wie dies oftmals gemacht wird. Damit man aber bei Geräten mit unsymmetrischem Eingang nicht auf die Vorzüge der parallel geschalteten Wandler verzichten muss, bietet die Firma einen XLR/Cinch-Adapter an, mit dem man auch unsymmetrische Geräte ansteuern kann. Der Cinch-Ausgang würde ja nur eine Hälfte des DACs ausnutzen. Diesen Adapter hatte ich ebenfalls im Einsatz, nachdem meine Röhrenendstufen unsymmetrisch ausgelegt sind. Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die durch Parallelschalten einzelner DAC-Chips die Klangqualität ihrer Geräte verbessern konnten. Das nimmt mitunter skurrile Formen an in Form von 120 parallel geschalteten Chips! Aber wenn es hilft, wohl bekomm's! Nun wird sich mancher fragen, wozu das Ganze? Rein technisch betrachtet verspricht sich Brient durch diese Konfiguration im d1-monobloc noch einmal einen deutlich verbesserten Rauschabstand, bessere Kanaltrennung und geringeren Jitter. Der Rauschabstand bei diesem Gerät liegt bei -160 dBFs ! Zudem wird die Ausgangsimpedanz noch einmal verringert, was im Falle einer direkten Ansteuerung einer Endstufe sicher von Vorteil ist.
Synchronisiert werden die beiden Wandler durch einen modifizierten Reclocker, der auch separat erhältlich ist. Hier handelt es sich um ein Gerät, das in seiner ursprünglichen Form zwischen CD-Laufwerk (oder Computer via USB) und DAC geschaltet werden kann und den Jitter reduzieren soll. Auch hier ist der Aufbau kinderleicht, die Verbindungskabel werden von Brient mitgeliefert, ebenso ein Foto der fertig verdrahteten Geräte.
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