Nach dieser eher beschaulichen, aber wunderbaren Musik muss noch einmal etwas in den Player, was richtig abgeht: Woody Herman Bigband Encore live at Basin Street. Diese von Philips stammende Aufnahme habe ich sowohl als LP als auch in der CD Version von Mosaic. Leider konnten auch die Mosaic Leute nicht mehr retten, was offensichtlich bei der Aufnahme vermurkst wurde. Hier fehlt es an Klangfarben und Körper und mit den Blechbläsern schien der Aufnahmetechniker ein Problem zu haben. Aber eines kann die CD auf unglaubliche Art vermitteln: die unbändige Spielfreude der Bigband. Gleich im ersten Stück, „That’s Where It Is‟, geht es richtig zur Sache. Herman hatte offensichtlich eine Vorliebe für upbeat Tempi so um die 200, was den Musikern extreme technische Fähigkeiten abverlangt. Wie die Band hier aber losfetzt, muss man mit dem Preamp einfach einmal gehört haben. Der damalige Starsaxophonist Sal Nistico setzt mit seiner unglaublichen Stakkato Technik noch eins obendrauf. Die Musik geht hier vom Lautsprecher unmittelbar in den Bauch. Wenn uns die Musik hier gefangen nimmt, ohne dass wir uns Gedanken über fehlende Klangfarben, Bässe und was weiß ich machen müssen, dann glaube ich, sind wir auf dem richtigen Weg. Der Preamp lässt keinen Zweifel daran, dass die Aufnahme gewisse Mängel aufweist. Aber er haut sie uns nicht um die Ohren!
The Preamp widerspricht der gängigen Vorstellung vom warmen, fetten Röhrensound. Er klingt nicht nach Röhre im herkömmlichen Sinne, aber auch nicht nach Transistor. Nebenbei betrachtet ist der gerade beschriebene „Röhrensound“ auch kein Problem der Röhre an sich, sondern hängt immer mit der gesamten Konstruktion zusammen. Der Einstein ist das beste Beispiel dafür.
Diese Vorstufe drückt jeder Anlage ihren eigenen Stempel auf und zwar gewaltig! Am auffälligsten ist die dazu gewonnene Dynamik, die für mich unabdingbar für korrekte Musikwiedergabe ist. Gemeint ist damit Grob- und Feindynamik. Zudem hat der Verstärker eine extrem hohe Bandbreite, die sich hinter keinem Transistorgerät zu verstecken braucht. Der Einstein fabriziert keinen Schönklang, sondern bleibt immer neutral, aber nicht bis zur Belanglosigkeit. Ich kann mit dem Gerät stundenlang Musik hören und mich auf das wesentliche – nämlich die Musik – konzentrieren. Einen Hauch mehr Klangfarben könnte ich mir manchmal wünschen, dies hat aber nichts mit der Performance des Gerätes zu tun, sondern ist eher eine Geschmacksfrage.
Zudem ist der Preamp absolut rauschfrei, auch bei aufgedrehtem Lautstärkeregler ist an meinem 108-Dezibel-Horn am Hörplatz nichts zu vernehmen. Das Gerät läuft in Class A und sorgt für wohlige Wärme, die Abdeckungen der Trafos werden richtig heiß!
Zum Schluss noch ein Hinweis: Die Netzbuchse ist im Bodenblech links vorne angebracht; man benötigt also ein Netzkabel mit abgewinkeltem Kaltgerätestecker. Ein passendes Kabel ist beigefügt, aber notorische Kabelstöpsler finden hier eine eingeschränkte Spielwiese vor.
PS: Schon vor Beginn unserer Kooperation mit Positive Feedback Online testete dort unser Kollege Danny Kaey die Einstein Vorstufe. Lesen Sie eine zweite Meinung.
GEHÖRT MIT | |
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Laufwerk | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Vorstufe | Shindo Monbrison |
Endstufe | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET |
Lautsprecher | TAD/ WVL Fieldcoil Hornsystem |
HERSTELLERANGABEN Einstein The Preamp | |
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Fremdspannungsabstand | >95dB |
Klirrgrad | < 0.03% |
Ausgangsspannung | 2.5V an 100 Ohm |
Ausgangsimpedanz | 50 Ohm |
Bandbreite | 7 Hz bis 250 kHz |
Abmessungen (B/H/T) | 430/170/410 mm |
Gewicht | 20 kg |
Preis | 16000 Euro |
HERSTELLER & VERTRIEB Einstein Audio Components | |
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Telefon | +49 234 9731512 |
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Internet | www.einstein-audio.de |
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