tests/12-04-21_ayon
 

Ayon CD-T

21.04.2012 // Jürgen Saile
Die traun sich was, die Leute von Ayon! In der heutigen Zeit ein neuentwickeltes CD-Laufwerk  auf den Markt zu bringen. Und dann auch noch mit einer Röhre im Digitalteil! Wo doch heutzutage jeder nur noch downloaded, rippt, rappt... sorry letzteres stimmt zwar, gehört aber nicht hierher. Ich will ja nichts vorweg nehmen, aber Gott sei Dank haben sich die Österreicher getraut!
teaser


Wie man aus dem Bericht über den Aurender entnehmen konnte, reicht ein hochwertiger DAC alleine für eine anspruchsvolle Wiedergabequelle nicht aus. Erst das perfekte Zusammenwirken von Laufwerk oder Streamer)und D/A-Wandler sorgt dafür, dass nicht bereits an der Quelle vieles verloren geht.

Klassischer Toplader, die häufigsten Bedienelemente sind von oben erreichbar
Klassischer Toplader, die häufigsten Bedienelemente sind von oben erreichbar

Nun haben sich zum Thema Datenübertragung via CD Laufwerk schon etliche Leute Gedanken gemacht. Die eine Fraktion behauptet, jedes Computerlaufwerk muss die Daten komplett auslesen können, sonst würde ja kein PC Programm funktionieren. Klingt irgendwie logisch. Wenn man einen Techniker dazu befragt, ist der mit dem Thema auch ganz schnell fertig: bits sind bits, digitale Technik funktioniert entweder überhaupt nicht oder perfekt! Perfekter Klang für immer? Das kommt mir irgendwie bekannt vor!

Für diese Art der Argumentation hat die andere Fraktion eine ganz einfache Frage parat: Warum klingt dann mein 20000-Euro-Laufwerk besser? Tja, woran liegt das nun? Um diese Frage eindeutig zu klären, müsste man mit einer geeigneten Software die jeweils ausgelesenen Rohdaten auf Abweichungen vergleichen. Solche Programme existieren tatsächlich. Aber das ist natürlich noch nicht alles, entscheidend ist nicht nur die korrekte Abfolge von Nullen und Einsen, sondern auch deren zeitliche Zuordnung. Hierfür wäre dann zusätzlich eine geeignete Apparatur zur Jittermessung erforderlich. Man sieht, das wird sehr aufwändig, aber alles andere ginge mehr in die Richtung „Jugend forscht“.  Zum Jitter macht der Hersteller allerdings Angaben: Er gibt einen internen Jitter von 1 Picosekunde an; zur Verdeutlichung: In 1 Picosekunde legt das Licht eine Wegstrecke von nur 0,3 Millimeter zurück! Was wollten wir eigentlich? Ach ja, Musik hören!

Professionell: für den S/PDIF Ausgang stehen auch BNC Buchsen zur Verfügung
Professionell: für den S/PDIF Ausgang stehen auch BNC Buchsen zur Verfügung

Ayon wäre nicht Ayon, wenn nicht auch bei dem CD-T irgendeine pfiffige Idee verwirklicht worden wäre. So findet man hier im Digitalausgang eine Röhre! Eine russische 6H14 oder deren Äquivalent ECC 84. Was hat die an dieser Stelle verloren? Die Überlegung ist ganz einfach: Viele Störungen des Signals entstehen auf dem Weg vom S/PDIF Ausgangschip zum DAC, weil der Generator hierfür zu schwach ist. Deshalb hat Ayon hier einen Buffer in Form eines Kathodenfolgers eingebaut. Damit muss der Chip nur das Gitter der Röhre ansteuern, was ein Leichtes für ihn ist. Die eingesetzte Röhre arbeitet in dieser Schaltung ohne Verstärkung, fungiert also als reiner Impedanzwandler. Rechteckimpulse sehen extrem sauber aus, Kabeleffekte dürften sich hier kaum noch auswirken.

Aber welche Röhre nehmen, für diese eher ungewöhnliche Position? Zunächst einmal kommt eine Röhre aus dem Audiobereich wegen zu geringer Bandbreite nicht in Frage. Die hier eingesetzte 6H14 aus alten russischen Militärbeständen wurde im Radarbereich eingesetzt. Sie kann deshalb Frequenzen bis 200 Megahertz verarbeiten und ist für diesen Job ideal geeignet.


  • EternalArts DP MkII

    Der neue EternalArts DP MkII ist ein CD-Player und Digital-Audio-Wandler mit Röhrentechnik. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn das MkII bedeutet in diesem Falle nicht, dass es sich um eine überarbeitete Version handelt. Vielmehr ist er technisch und klanglich seinem deutlich teureren Bruder sehr ähnlich. EternalArts geht mit dem DP MkII erstmals einen anderen Weg: Der neue CD-Spieler mit extern zugänglichem integriertem Digital-Analog-Wandler wird ausschließlich direkt ab Werk verkauft. Nur so lässt sich laut Dr.…
    18.11.2019
  • Melco D100-B

    Laufwerke zum Konvertieren von CDs in Computer-Formate sind daheim längst etabliert. Jetzt bringt Melco ein neues externes optisches Laufwerk auf den Markt, das nicht nur im Zusammenspiel mit den hauseigenen Musik-Servern bemerkenswert ist. Seitdem Computer-Hifi eine Rolle spielt, besitzt beinahe jeder von uns ein geeignetes Laufwerk zum Rippen von CDs. Viele Musik-Server, auf denen die konvertierten CDs neben hoch aufgelösten Musik-Dateien gesammelt werden, sind mit einem integrierten Laufwerk zum Wandeln auf Flac, Wav, AIFF oder…
    14.12.2018
  • Accustic Arts Power I MK 4 und Player I

    Nach langer Testabstinenz, ausgelöst durch berufliche Veränderung und Umzug, hatte ich das Vergnügen, in den letzten Wochen die Kombination aus dem Vollverstärker Power I MK 4 und dem CD-Spieler Player I von Accustic Arts zu testen. Sie haben richtig gelesen, auch wenn ich damit vorgreife: Es war ein Vergnügen! Aber jetzt erst einmal zu den technischen Details. Bei beiden Geräten fällt gleich nach dem Auspacken auf, dass sie zum einen ordentliches Gewicht aufweisen und zum…
    19.01.2018
  • Cayin CS-88A und CS-100CD

    Kein HiFi-Fan mit hoher Röhren-Affinität kommt mittlerweile mehr am chinesischen Hersteller Cayin vorbei, dessen Geräte im Laufe der Jahre qualitativ immer hochwertiger geworden sind. Jetzt wartet Cayin in der Oberklasse mit einer neuen Kombination aus Vollverstärker und CD-Spieler mit Röhren-Ausgangsstufe auf – mein Interesse ist geweckt! Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie wären Chef eines HiFi-Magazins. Und als solcher wüssten Sie einen neuen Redakteur in Ihren Reihen, dem Sie womöglich nicht die breite Palette…
    05.09.2017
  • Ayon S-10

    Bereits auf der letztjährigen High End hat mir Gerhard Hirt, Eigentümer und Chef von Ayon, seine Neuentwicklung im Bereich Netzwerkspieler ausführlich vorgestellt und danach war klar, dass wir dieses Gerät so schnell wie möglich zum Test haben wollten. Vor einigen Wochen war es dann soweit und wir haben das Gerät exklusiv zum Test bekommen. In unserem kürzlich geführten Gespräch erzählte mir Gerhard Hirt dann völlig entspannt, dass der S10 eigentlich bereits seit etwa einem Jahr…
    27.03.2017
  • Cantano

    Wir hatten bereits das Vergnügen. Im Mai 2013 beschrieb Dirk Sommer sehr ausführlich den Plattenspieler und Tonarm Cantano der KlangwellenManufaktur in Berlin. Nun gibt es mehrere Gründe, den Cantano noch einmal zu betrachten und zu hören. Seit damals hat es Veränderungen gegeben. Für Auge und Ohr am wenigsten bedeutsam, aber dennoch wissenswert, ist die Tatsache, dass Firmenchef Oliver von Zedlitz inzwischen den Namen KlangwellenManufaktur in den Hintergrund stellt. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich…
    27.01.2017

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.