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Ayon CD-T

21.04.2012 // Jürgen Saile

Zunächst muss Count Basie ran. Count Basie, der Meister des lässigen, obercoolen Pianospiels. Sitzt am Flügel, grinst und prägt mit seinen sparsamen Akkordeinwürfen den typisch swingenden Sound seiner Bigband. Ohne Basie wäre die Bigband zwar immer noch hervorragend, aber es würde das entscheidende Etwas fehlen. Ein Meilenstein unter den zahlreichen Basie Alben ist das 1957 erschienene Album The Complete Atomic Basie, das der Arrangeur Neal Hefti für Basie geschrieben hat und den zukünftigen Stil der Band prägen sollte.

Bei dem Titel „Lil’ Darlin’‟, einem eher verhalten gespielten Stück, muss die knisternde innere Spannung der Bigband zu spüren sein. Wenn die Musik hier nur dahinplätschert und der letzte macht dann das Licht aus, dann kann die Anlage etwas Entscheidendes nicht übertragen. Das kann der CD-T natürlich nicht alleine, aber es muss vom Laufwerk /DAC angestoßen werden. Ansonsten würde die Anlage auch bei einem Requiem grooven.

Lasereinheiten sind vibrationsempfindlich, deshalb hat sich Ayon besondere Gedanken zur Resonanzableitung gemacht
Lasereinheiten sind vibrationsempfindlich, deshalb hat sich Ayon besondere Gedanken zur Resonanzableitung gemacht

Ein anderes Beispiel ist Sketches of Spain, arrangiert von Gil Evans für Miles Davis. Der bekannteste Titel auf der Scheibe ist das Adagio aus dem „Concierto de Aranjuez‟ von Joaquin Rodrigo, hier arrangiert für ein 21-köpfiges Jazzorchester. Ich bin normalerweise kein Fan von verjazzten Klassikern, weil meistens nichts Vernünftiges dabei herauskommt. Aber hier wird weniger improvisiert, es ist mehr ein Umarrangieren für eine andere Orchesterbesetzung und natürlich für Trompete anstatt Gitarre. Schon bei den Anfangstakten kann man die schwüle Atmosphäre der spanischen Sommerhitze förmlich spüren. Nun war die gestopfte Trompete von Miles schon immer problematisch bei der Wiedergabe, in manchen Konstellationen muss ich unwillkürlich an den Zahnarzt denken. Dazu kommt noch das riesige Bläserensemble, welches enorme Anforderungen an das Differenzierungsvermögen der Kette stellt. Hier macht sich die dazu gewonnene Auflösung und die farbige Darstellung durch den CD-T bezahlt, er liefert die bestmöglichen Daten aus der CD. Die ist nämlich nur ein müder Abklatsch der Original Columbia Six Eye LP. Bisher lief diese CD bei mir immer unter der Rubrik „bedingt anhörbar“, mittlerweile könnte ich mich sogar damit anfreunden.

Szenenwechsel, Cembalomusik. Das Cembalo ist wegen seines obertonreichen Klangs nicht ganz einfach wiederzugeben. Hier wird ja die Saite durch einen Kiel angerissen und nicht wie beim Klavier mit einem Filzhammer angeschlagen.

Zum Anhören habe ich mir ein Stück, nein DAS Stück von Pater Antonio Soler herausgesucht, gespielt von dem Brasilianer Nicolau de Figueiredo: „Fandango‟, aus der CD Soler. Hier geht es um einen ausufernd fröhlichen Tanz, der seinerzeit in Spanien sehr beliebt war, womit sich der Pater aber bei der Kirche einige Probleme eingehandelt hatte. Das Instrument ist ein Nachbau eines Cembalos der italienischen Meister Roberto und Frederigo Cresci. Auch hier ist für eine korrekte Wiedergabe des – für heutige Ohren – ungewöhnlichen Klangs eine hohe Auflösung unerlässlich. Und die bietet der CD-T. Das Cembalo ist nicht besonders laut, sprüht aber förmlich vor Kraft. Man hört nicht nur das gesamte Obertonspektrum der angerissenen Saiten, sondern auch wie die Töne in dem Instrument noch zigmal reflektiert werden. Der Klang kommt bei schnellen Tonfolgen nicht ins Schwimmen, sondern bleibt immer klar konturiert. Super!

R-Core Trafos arbeiten hocheffizient und haben ein extrem geringes Streufeld
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