boulevard/24-08-02_dartzeel
 

Interview mit Monsieur Delétraz aka darTZeel – Teil 2

02.08.2024 // Dirk Sommer, Birgit Hammer (Fotos)

Im Hörraum stehen die Klipsch-Hörner nicht in der Ecke, sondern frei im Raum. Nach Herstelleranweisung hat Hervé Delétraz die benötigten Seitenwände angebracht
Im Hörraum stehen die Klipsch-Hörner nicht in der Ecke, sondern frei im Raum. Nach Herstelleranweisung hat Hervé Delétraz die benötigten Seitenwände angebracht

DS: Meine letzte Frage: Was ist Dein Musikgeschmack?
HD: Zu der Zeit, als ich jung war, habe ich keine französische Musik gehört. Überhaupt nicht. Denn wir waren Teenager – und wir waren Idioten. Französische Musik ist schön, wenn man älter ist, weil man auf die Texte hören kann. Hörst Du jetzt deutsche Musik? Als Du jung warst, hast Du sie vielleicht nicht gehört.
DS: Nicht in meiner Jugend und auch jetzt nicht.
HD: Ich mochte alle englischen und amerikanischen Gruppen, und damals war es Pop/Rock. Wir hörten Led Zeppelin, Deep Purple, Asia, Supertramp, Jethro Tull, Genesis und natürlich Pink Floyd, viele dieser Pop/Rock-Gruppen zu dieser Zeit. Zum Jazz bin ich erst später gekommen, in den späten 90ern. Aber ich habe nicht mit Jazz angefangen, sondern mit Pop und Rock. Meine Eltern hörten keine Musik, also hatte ich keinen Leitfaden für klassische Musik. Meine Mutter mochte es sehr, wenn ich Popmusik spielte: Ich spielte sie sehr laut in meinem Schlafzimmer und sie konnte in der Küche hören, was ich hörte. Dann habe ich ihr ein paar Kassetten für ihr Auto gemacht. So hörte sie meine Musik in ihrem Auto.

Auch wenn ein Klipsch-Horn keinen großen Leistungsbedarf hat: Pro Kanal sorgt eine NHB-108 für richtig Schub
Auch wenn ein Klipsch-Horn keinen großen Leistungsbedarf hat: Pro Kanal sorgt eine NHB-108 für richtig Schub

Wir hatten nie diese klassische Musikausbildung. Jetzt kenne ich natürlich eine ganze Menge Leute, die klassische Musik mögen. Wenn sie klassische Musik spielen, mag ich sie, ja ich liebe sie sogar. Aber für mich ist es schwierig, eine Platte aus dem Regal zu nehmen und zu sagen, warum ich sie gerne höre. Ich habe keine Ahnung von dieser Musik. Besonders klassische Musik ist für mich kompliziert, weil man nicht einfach Mozart oder Beethoven auswählen kann: Es gibt so viele Sinfonien und jede Sinfonie wurde von so vielen Dirigenten dirigiert, es gibt so viele Versionen aus so vielen Ländern. Für mich ist das eine Welt für sich. Aber ich schätze es, wenn ein Freund, der sich damit auskennt, für mich Vinyl mit klassischer Musik spielt. Nicht nur in der klassischen Musik, sondern auch im Jazz habe ich ein kleines Problem: Ich mag es nicht besonders, wenn nur ein Instrument spielt, weil ich dann einschlafe, weißt Du. Zum Beispiel das sehr prestigeträchtige Köln Concert von Keith Jarrett: Ich kann es mir nicht anhören, weil ich in der Mitte einschlafe, weil nur Klavier gespielt wird. Ich mag es, wenn es mehr als ein Instrument gibt. Auch in der klassischen Musik vermisse ich manchmal die Stimmen. Deshalb höre ich lieber Opern oder Operetten, weil sie für mich etwas Lebendigeres sind als klassische Instrumentalmusik. Sie sind reicher. Bei instrumentaler Musik vermisse ich etwas.
DS: Ich danke Dir vielmals.
HD: Es war mir ein Vergnügen.

Hervé Delétraz im Gespräch
Hervé Delétraz im Gespräch


  • Statements in High Fidelity | Polish Edition 2024

    Wenn es um die Statements in High Fidelity geht, teilen Wojciech Pacuła und ich uns die Arbeit. Es hat sich eingespielt, wer die Ankündigung in seiner Sprache und dann die englische Übersetzung formuliert, wer die Einladung für die Gewinner schreibt und wer die Preise in Auftrag gibt. Den Bericht über die Feier verfasst traditionell mein Kollege: „Diesmal gingen die Preise an Jark Waszczyszyn für seinen CD-Player Ancient Audio Lektor Joy und an MSB Technology, in…
    04.11.2024
  • Statements in High Fidelity | Polish Edition 2024

    Das Magazin meines Kollegen Wojciech Pacuła, highfidelity.pl, und hifistatement.net zeichnen zu den Messen in München und in Warschau schon traditionell jeweils eine Komponente aus, die uns im vorausgehenden Halbjahr begeisterte. Im Mai hätten wir fast versäumt, die Preisträger vor der High End zu nennen, diesmal sind wir lieber etwas früher dran. Bei der Bekanntgabe der Gewinner für die Deutsche Ausgabe der Awards konnten Sie an dieser Stelle lesen: „Wojciech Pacuła kann es einfach nicht lassen.…
    30.09.2024
  • Interview with Monsieur Delétraz aka darTZeel – part 2

    A week ago, the focus here was on the professional career of the darTZeel founder and the circuitry features of his patented output stage. This week, we will discuss the company's employees, upcoming new devices, the special darTZeel 50-Ohm connection and Hervé Delétraz's musical preferences. Dirk Sommer: Since when have you been able to make a living from your hi-fi company? Hervé Delétraz: Only very recently! From about 2010, it took quite a long time…
    27.09.2024
  • Interview with Monsieur Delétraz aka darTZeel – part 1

    Even before the High End, I had planned to review darTZeel's NHB-18S and NHB-108 pre/end amplifier combination. In the showroom, I asked company founder Hervé Delétraz about the technical details of his creations. He suggested that we talk about it in detail at the company headquarters and in his private listening room near Geneva. In the first half of July, the time had come: we visited darTZeel in Plan-les-Ouates. The company is based there in…
    20.09.2024
  • Erlkönig: Wilson Benesch Tessellate Ti-S

    Der deutsche Wilson-Benesch-Vertrieb hatte erfreulicherweise ein Einsehen mit dem Autor, der – wenn es um hochkarätige Komponenten geht – trotz über 30 Jahren in der Branche hin und wieder immer noch zu leichter Ungeduld neigt: Krey Baumgartl hat den britischen Hersteller dazu gebracht, ihm respektive mir schon einmal eine Vorab-Version des Tonabnehmers zugänglich zu machen, obwohl die Serienmodelle noch einen letzten Feinschliff erhalten. Auch wenn eines davon Ende September in Gröbenzell eintreffen soll, braucht es…
    13.09.2024
  • Ein Vierteljahrhundert Audio Reference

    Audio Reference, einer der größten Hifi- oder besser High-End-Distributoren, hatte vor einer Woche zur Jubiläumsfeier geladen: Mansour Mamaghani sammelte in der Firma seines Vaters erste Erfahrungen in der Branche, machte hierzulande nach der Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker seine Meisterprüfung und gründete vor 25 Jahren seinen Vertrieb. Während der High End 1999 – damals noch im Kempinski in Gravenbruch – knüpfte Mansour Mamaghani erste Kontakte zu Krell, Meridian, Sonus Faber und Velodyne Acoustics und eröffnete…
    06.09.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.