Das Basis-Magnetsystem besteht mindestens aus einer Magnetträgerplatte, einem Magneten, einem Polstück, einer Korbträgerplatte und natürlich dem Korb. Je nach Qualitätsstufe der fertigen Treiber kommen verschiedene Grundbauteile zum Einsatz. Es werden Ferrit-, Neodym- und AlNiCo-Magnete eingesetzt. Die Körbe bestehen überwiegend aus massivem Aluguss, einige auch aus Stanzteilen. Für die Magnetträger gibt es drei verschiedene Qualitätsstufen. Bei der einfachsten Stufe wird die rückseitige Montageplatte mit dem mittig liegendem Polstück als ein Stahlbauteil gegossen. Aufgrund seiner Bauform wird es „T-Yoke“ genannt. In der Seitenansicht sieht es aus wie ein „T“ mit überdimensional großem oberen Strich. Bei hochwertigeren Treibern wird eine gegossene Rückplatte mit einem separaten, präzise gefrästen Polstück verpresst. So können bereits geringere Fertigungstoleranzen erreicht werden. Für besonders aufwendige Treiber wie beispielsweise Davis Breitbänder muss der Spalt zwischen Polstück und dem mittleren Ausschnitt der Korbträgerplatte besonders gleichmäßig sein, da er sehr schmal ist. Aus diesem Grund werden insbesondere die Korbträgerplatten und das später mittig liegende Polstück abgedreht und galvanisiert. Dadurch wird eine noch geringe Fertigungstoleranz erreicht. Zusätzlich können dabei konkave Flächen der Trägerplatten realisiert werden, die sich auf die physikalischen Eigenschaften des Magnetsystems auswirken.
Das wichtigste Gerät in der Magnetsystemproduktion ist eine Hydraulikpresse. Für verschiedene Arbeitsschritte kann sie mit verschiedenen Aufnahmen und Köpfen ausgestattet werden. Als erstes zeigen Arnaud und Olivier mir, wie ein hochwertiger Tiefmitteltöner entsteht. Das Magnetsystem des 16GKLV6R besteht inklusive Korb aus 6 Einzelteilen. Eine Besonderheit des Tiefmitteltöners ist der Kupferring auf dem Polstück. Er linearisiert die zu hohen Frequenzen immer weiter ansteigende Impedanz und den Frequenzbereich, kurz bevor der saubere Frequenzverlauf wie bei jedem Tiefmitteltöner bauartbedingt aufbricht. Die Empfindlichkeit des Treibers wird durch den Kupferring jedoch um etwa 2 bis 3 Dezibel gesenkt.
Die Entwicklung eines Lautsprecherchassis ist immer ein Ausbalancieren verschiedenster Parameter. Grundlegend gilt, dass die Schwingspule sich nicht vollständig aus dem Zentrum des Magnetfeldes herausbewegen sollte. Soll ein Treiber folglich besonders viel Hub produzieren, muss die Schwingspule entsprechend lang sein. Auch der Durchmesser der Schwingspule respektive des Schwingspulenträgers beeinflusst die Chassisparameter. Ein größerer Durchmesser sorgt für eine tiefere Resonanzfrequenz, begrenzt jedoch die größtmögliche Auslenkung, sofern die Spule nicht deutlich verlängert wird.
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