Raidho ist der fünfte Buchstabe des Runen-Alphabets und kann mit „Reise des Lebens“ übersetzt werden. Die Firma wurde neun Jahre, bevor sie zu Dantax kam, gegründet. Aktuell setzt man nicht auf einen Entwickler, der ausschließlich für Raidho arbeitet. Wie Morten Nielsen erläuterte, gibt es in Dänemark im allgemeinen und im Sonic Valley im besonderen so viele Audio-Ingenieure mit so viel Know-how, dass es für Raidho zielführender ist, je nach zu erledigender Aufgabe die dafür qualifiziertesten Spezialisten als Freelancer zu beschäftigen. Feste Konstanten hingegen sind bei Raidho die Führungsriege, die bestens ausgebildeten, langjährigen Mitarbeiter und die Kooperation mit dem Dänischen Technologischen Institut in Aarhus. Doch dazu später mehr.
Die Firmengebäude liegen auf beiden Seiten des Bransagervej in einen weitläufigen Industriegebiet mit einer Menge Grünflächen. Rechts der Straße befindet sich das zweigeschossige Verwaltungsgebäude, das auch den firmeneigenen Hörraum beherbergt und an das sich die Produktionshalle sowie ein kleines Lager anschließt. Das Gebäude gegenüber bietet weitere Lagerflächen. Hier steht auch ein reflexionsarmer Raum zur Messung der Lautsprecher zur Verfügung. Aber nachdem uns Morten Nielsen die Geschichte von Dantax und auch kurz die drei Lautsprecherlinien von Raidho nahegebracht hatte, hörten wir weder Musik noch die bedrückende Stille des Messraums. Es ging in die Produktionshalle, in der üblicherweise 20 Angestellte die Raidho-Chassis fertigen und zusammen mit den ebenfalls vor Ort produzierten Frequenzweichen in die zugelieferten, eleganten Lautsprechergehäuse einbauen. Da unser Besuch noch in die Urlaubszeit fiel, waren aber nur wenige Mitarbeiter anwesend – was sich allerdings für uns als Glücksfall herausstellte: So konnten wir uns im Detail die einzelnen Schritte der Fertigung der Bändchen-Hochtöner, der Konus-Lautsprecher und der Frequenzweichen demonstrieren lassen, ohne groß die Produktion zu stören.
Morten Nielsen nennt den Ribbon Tweeter das Kernstück der Raidho-Lautsprecher. Nachdem das Philips-Patent ausgelaufen war, widmete man sich bei Raidho der Weiterentwicklung des Bändchenlautsprechers. Ziel war anfangs vor allem eine höhere Zuverlässigkeit. Beim aktuellen Modell sorgte ein spezielle Anordnung von Neodymium-Magneten für eine sehr hohe Antriebskraft. Die extrem dünne Membran wiegt weniger als 0,02 Gramm, kann daher keine Energie speichern und weist keine Resonanz auf. Der versiegelte Bändchen-Hochtöner kommt ohne Übertrager aus und soll der Musik keinen Eigenklang hinzufügen.
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