Die Kyro-Anlage besteht aus einer großen Edelstahltruhe, die wie eine überdimensionierte Kühltruhe ausschaut. In diese wird Stickstoff geleitet, der sich in flüssigem Zustand in einem 3000-Liter-Tank außerhalb des Gebäudes befindet. Bei geringster Erwärmung werden aus einem Liter Flüssigkeit 600 Liter Gas. Das umfließt die in der Truhe befindlichen Objekte und kühlt sie. Der Prozess wird so gesteuert, dass die Objekte nicht mit flüssigem Stickstoff in Kontakt kommen und die Temperatur abhängig vom Inhalt der Truhe durch das Gas sehr langsam – oder präziser um ein bis drei Kelvin pro Minute – verringert wird. Das geht bis -180 Grad Celsius. Diese Temperatur wird eine gewisse Zeit gehalten, anschließend wird das Gas in der Truhe auf etwa -70 Grad erwärmt, dann erneut auf -180 Grad heruntergekühlt. Was dann weiter geschieht, gibt Wolfgang Lausecker nicht preis. Am Ende des etwa 15 Stunden dauernden Prozesses wird der Inhalt der Truhe auf 35 Grad Celsius erwärmt, damit sich beim Öffnen kein Kondenswasser auf den Objekten bildet. Übrigens wird der Stickstoff aus der Truhe einfach ins Freie geleitet, denn die uns umgebende Luft besteht ja zu fast 80 Prozent aus Stickstoff.
Nein, Menschen kommen nicht in die Truhe. Für die Kältetherapie verfügt Wolfgang Lausecker über eine sogenannte „CryoSauna“ mit Temperaturen zwischen -100 und -150 Grad Celsius. Neben Gelenkerkrankungen, chronischen Schmerzen werden vor allem Long-Covid-Symptome erfolgreich behandelt. Dazu soll jeweils morgens und abends an fünf aufeinander folgenden Tagen ein Aufenthalt von zwei Minuten in dieser speziellen Art von Sauna ausreichen.
Doch zurück zu unserem eigentlichen Thema: Ich bin mit NF-Kabeln von Audioquest und Göbel High End nach Stanzach gereist. Wie sich die Behandlung bei CoolTech auf den Klang ausgewirkt hat, werde ich im zweiten Teil dieses Artikels beschreiben. Mit dabei waren auch jeweils drei LPs von zwei unterschiedlichen Alben. Die hatte ich zusammen mit dem Vergleichsexemplar ein und demselben Karton entnommen, sie sollten also in direkter Reihenfolge gepresst worden sein und daher keine Klangunterschiede etwa durch die Abnutzung des Presswerkzeug aufweisen. Schon vor Jahren hatte ich in Grenoble einige Schallplatten kryogen behandeln lassen. Der einfache Prozess – Abkühlen, Temperatur halten und wieder auf Umgebungstemperatur bringen – hatte aber so minimale Verbesserungen gebracht, dass meine Gattin und ich uns nicht sicher waren, ob wir die behandelten Scheiben im Blindtest erkennen würden. Dazu kam ein recht hoher Preis, der es verhinderte, unsere sommelier du son-Alben halbwegs erschwinglich als „Frozen Edition“ in den Handel zu bringen.
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