Da er selbst kein Elektroingenieur sei, habe er für die Schaltungstechnik auf freiberufliche Entwickler zurückgegriffen. Inzwischen verfüge er über einen „Fundus an Ingenieuren“, darunter auch einen ausgewiesenen Spezialisten für Elektrostaten-Paneele. Auf deren Fachwissen greife er dann bei Bedarf zurück. So sei sein Verstärker-Entwickler für das Schaltungslayout verantwortlich, verschiedene Bauteile – gleicher elektrischer Werte – und auch Kabel suche er aber allein nach klanglichen Gesichtspunkten selbst aus. Dabei komme es bis heute vor, dass recht normale Bauteile deutlich besser zum Gesamtklang passten als bestens beleumundete und teure. Letztens bei der Entwicklung seines Powercords sei es ihm wieder so gegangen: Ganz einfache Aderendhülsen seien dem Klang zuträglicher gewesen als goldglänzende eines renommierten Herstellers.
Doch zurück in die Anfangszeit von Audio Exklusiv unter seiner Ägide: Mit seinem Team habe er damals erst versucht, die bewährten Komponenten CE-konform zu machen, was auch kein größeres Problem gewesen sei – abgesehen davon, dass sie klanglich dadurch jeglichen Charme verloren hätten. Deswegen biete er für Altgeräte – und da vor allem für Vor- und Endstufen – zwar einen Reparatur-Service, aber keine Upgrades an. Bei seinem ersten Messeauftritt mit Audio Exklusiv seien einige alte Fans aufgetaucht und hätten sich über das Wiedererstarken der Firma gefreut. Der Tenor ihrer Kommentare sei gewesen: Lief zwar oft nicht, ist aber eine geile Marke.
Inzwischen seien sowohl die Classic- als auch die erschwinglichere transistorisierte Eco-Linie komplette Neu-Entwicklungen und bei der Reference-Linie wartet – wie bereits erwähnt – die zweite Komponente, die R14 auf ihre Vollendung. Bei all meinen Test – und das waren nicht wenige – fiel vor allem das günstige Klang/Preis-Verhältnis auf. Aber noch wichtiger für mich ist, dass Andreas Schönberg nicht zu den Entwicklern zählt, deren Komponenten ihren Spezialgebieten – seien es nur Schaltungsdesign, Bauteilequalität, Netzteile, Kabel oder Gehäuse – entsprechend auf Höchstleistung gezüchtet sind, während andere Aspekte sträflich vernachlässigt werden. Vielleicht ist es ja ein Glücksfall, dass Andreas Schönberg kein Elektroingenieur ist und seine Produkte deshalb als Einheit sieht, die in allen Teilbereichen überzeugen muss.
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