Inzwischen ist Alfred Rudolph in puncto eigene Aufnahmen der aktivere und scheut, wie erwähnt, auch nicht vor dem Transport einer Telefunken-Maschine zurück. Hermann Winters momentanes Hobby ist die enorm zeitaufwendige Restaurierung eines Ibach-Welte-Flügels. Von diesen Instrumenten, die in der Lage sind, die von führenden Pianisten ihrer Zeit eingespielten Musikstücke dank Notenrollen auch in puncto Anschlagsdynamik originalgetreu zu reproduzieren, sollen nur 1090 Flügel, davon 55 Ibach gebaut worden sein. Insgesamt wurden inklusive Klavieren und Vorsetzern circa 4500 Exemplare gefertigt. Zu Hermann Winters schönsten Erinnerungen gehört es, unter dem heimischen Flügel liegend dem Instrument gelauscht und es eingestellt zu haben. Ob hier schon die Wurzeln für die lebenslange Beschäftigung mit der Reproduktion von Musik gelegt wurden? „Nein“, wendet Hermann Winters ein, „die reichen sehr viel weiter zurück.“ Ursprung waren seines Vaters Plattenspieler, Radio und Tonbandgerät, die er ab dem zarten Alter von etwa drei Jahren bedienen durfte, und die „Superanlage“ seines Freundes, Anfang der Sechziger.
Hermann Winters ist übrigens auch für die Produktion der Ionenhochtöner verantwortlich. In der Werkstatt in der Koloniestraße findet man immer eine ganze Reihe dieser vorzüglichen Hochtöner – meiner Erfahrung nach schafft es keine Diamant-Invers-Kalotte, an die Farbigkeit eines TW1S auch nur entfernt heranzukommen –, die vor ihrem Einsatz einen tagelangen Dauertest absolvieren. Die Hochtöner werden allein für den Eigenbedarf produziert, auch wenn ihre Auflistung auf der Website die Vermutung nahelegen könnte, sie seinen auch einzeln zu beziehen. Die Herstellung der TW1S sei viel zu aufwendig, um sie auch anderen Herstellern zur Verfügung zu stellen, merkt Hermann Winters dazu an, nicht ohne kategorisch klarzustellen: „Wir machen keinen Ergänzungschassis für Fremdkonstruktionen.“
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