Selbstverständlich gibt es inzwischen eine ganze Reihe von neuen Entwicklungen: Niemand würde heute etwa Kupferschläuche dieses Durchmessers verwenden – Acapella bietet schon seit einiger Zeit deutlich dünnere Kupfer- und Silberkabel an. Und auch die Klassiker im Lautsprecherangebot wie etwa die Violon konnten sich einer regelmäßigen Modellpflege erfreuen – aktuell ist die MK-VI-Version. Doch dem Grundgedanken, dass nur eine sorgfältig abgestimmte Kette den gewünschten Klang liefern kann, sind Alfred Rudolph und Hermann Winters treu geblieben. Trotz beträchtlichen internationalen Erfolgs vor allem mit ihren Lautsprecher-Kreationen sucht Alfred Rudolph weiterhin nach noch so kleinen Verbesserungsmöglichkeiten. Sein besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Verminderung klangverfälschender Resonanzen. Ende des letzten Jahrtausends erreichten dann die Acapella Audio Arts Basis, der Speed und der Big Block Marktreife. Seit einem Test im Jahre 1999 komme ich zumindest unter meinem Plattenspieler nicht mehr ohne eine Acapella-Basis aus. Auch der Wechsel vom Finite-Elemente- zum Artesania-Audio-Rack hat daran nichts geändert. Obwohl letzteres bei allen übrigen Komponenten klangliche Vorteile brachte, konnte dessen spezielle Phono-Plattform nicht überzeugen. Erst als ich eine Acapella-Basis auf die vier Kunststoff-Füße einer der üblichen Geräte-Ebenen legte, klang das darauf stehende LaGrange-Laufwerk wieder so, wie ich es gewohnt war – oder ein wenig besser.
Momentan erhalten Körper aus Okume-Schichtholz und anderen Hölzern mit und ohne Ebenholz-Einsätze zur Schwingungsableitung den letzten Schliff – unter ihnen auch ein gleichschenkeliges Dreieck, das den Namen „Dreiklang“ erhalten soll. Bei einem Besuch demonstrierte Alfred Rudolph die Wirksamkeit seiner Tuning-Körper in der Anlage in unserem Wohnzimmer, wo meine Gattin und ich schon seit einiger Zeit die Vorzüge einer Violon MK VI genießen dürfen. Immer wieder erstaunlich, welch relativ großen Effekt kleine Veränderungen in einer sehr hochauflösenden Kette haben können: Bei kritischen Aufnahmen beispielsweise entscheiden die intelligent konstruierten und mit Erfahrung platzierten Resonanzminderer darüber, ob diese noch genießbar sind oder so nervig, dass man lieber darauf verzichtet.
Ist der Tonträger eine Schallplatte, hat Alfred Rudolph noch ein weiteres Rezept, diese offener, freier, geschmeidiger – oder im schlimmsten Fall – einfach nur erträglich klingen zu lassen: Er befeuchte die Samtoberfläche einer Plattenreinigungs„bürste“ mit ein wenig Squalan-Öl und bringt dieses damit auf die Platte auf. Beim Abspielvorgang verteilt der Diamant das Öl in der Rille. Auch wenn der Klang schon nach einer Anwendung angenehmer, fließender und weniger „technisch“ ist, nimmt der positive Effekt bei den nächsten drei Abspielvorgängen noch zu: Der Diamant verteilt das Öl noch feiner und „poliert“ die Rille, wie Alfred Rudolph es ausdrückt. Ich habe vor Jahren mal von einem Tonabnehmerhersteller eine Demonstration des überaus wirksamen flüssigen Klangverbesserers bekommen. Allerdings wurde hier nach dem Grundsatz „viel hilft viel“ verfahren und die behandelte Platte hinterließ Spuren auf Plattenteller und in der Innenhülle, weshalb ich bisher die Finger vom Squalan-Öl gelassen habe. Wenn man es aber so sparsam und effektiv wie von Alfred Rudolph empfohlen aufträgt, überwiegen die klanglichen Vorteile die kleinen Mühen bei der Anwendung bei weitem. Aber es sollte hier ja eigentlich nicht um Tipps zur besseren Schallplattenwiedergabe gehen.
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