tests/11-07-16_acousticarts
 

Accustic Arts Player ES

16.07.2011 // Peter Gautschi
Mit dem Player ES will der deutsche Hersteller Accustic Arts den Beweis antreten, dass auch für ein relativ vernünftiges Investment von der CD und aus MAC und PC wie aus jeder sonstigen per SPDIF-Schnittstelle zugänglichen digitalen Quelle verdammt viel Musik gezogen werden kann. Unser Schweizer Autor ist diesem Anspruch nachgegangen.

Auf der Frontplatte herrscht strenge Symmetrie, wobei das Doppel der Lade links sich rechts als Blende wieder findet
Auf der Frontplatte herrscht strenge Symmetrie, wobei das Doppel der Lade links sich rechts als Blende wieder findet

Uns Schweizern sagt man gerne nach, wie hätten einen Humor so trocken wie Bündner Fleisch und einen Geschmack so bieder wie, na ja, sagen wir es freundlich, der ein wenig geradeaus gerichtet, eben eher schlicht ist. Wie bei allen Vorurteilen steckt auch in diesen ein Körnchen Wahrheit. Vielleicht gefällt mir deshalb – um mich auf den nachgesagten nationalen Geschmacksaspekt zu beschränken, da ich meinem Humor lieber nicht selber werten möchte – dieser Player aus dem Schwabenland schon rein optisch auf Anhieb so gut. Da gibt es keine Schnörkel und nichts Überflüssiges und Protz ist diesem Player ohnehin total fremd. Da wiederum tut sich offenbar eine Gemeinsamkeit zwischen dem Deutschschweizer im nördlichen Teil der Eidgenossenschaft und dem Schwaben auf. Weiter vertiefen wollen wir die Gemeinsamkeiten der beiden Volksstämme, wie etwa Sparsamkeit und Tüchtigkeit lieber nicht, um nicht auf weitere Vorurteile zu sprechen kommen zu müssen. Widmen wir uns lieber dem Hersteller und seinem Produkt.

Im Innern bleibt reichlich Platz zwischen Laufwerk, Netzteil, und den beiden Platinen für digitales und analoges Signalmanagement
Im Innern bleibt reichlich Platz zwischen Laufwerk, Netzteil, und den beiden Platinen für digitales und analoges Signalmanagement

Vor vierzehn Jahren realisierten Fritz, Martin und Stefan Schunck, die leitend hinter Accustic Arts – genauer hinter der SAE Schunk Audio Engineering GmbH & Co. KG –  stehen, die bereits seit längerem gehegte Idee, das mit der Fertigung von elektronischen Bauelementen gewonnene Know-How mit ihren Erfahrungen aus professioneller Musikproduktion zu einer High End Schmiede zu verschmelzen und diese unter Accustic Arts segeln zu lassen. Das Projekt startete vielversprechend mit wenigen allseits hoch gelobten Produkten und nahm über die Jahre beträchtlich an Fahrt auf und auch der Zuspruch der einschlägigen Presse fehlte nicht. Zahlreiche internationale Auszeichnungen künden vom Erfolg des Herstellers aus dem Neckartal nahe Stuttgart, der stolz auf das Made in Germany ist, so etwa jüngst die Auszeichnung „Produkt des Jahres 2010‟, verliehen durch Hong Kongs HiFi Review für den Verstärker Accustic Arts Power ES.

In die analoge Welt ab CD geht es per Cinch, ab Computer per USB und ab sonstiger externer Quellen per Cinch-SPDIF
In die analoge Welt ab CD geht es per Cinch, ab Computer per USB und ab sonstiger externer Quellen per Cinch-SPDIF

Von Anfang an gerade in Sachen Digitales auf der highendigen Spur mit dem Ziel, das Machbare auch zu leisten – Tube-DAC und Drive künden in der Referenz-Serie davon bereits in der zweiten Generation –, gibt es jetzt in der ES-Serie, gewissermaßen auf dem Einstiegsniveau der Schwaben einen CD-Player mit für externe digitale Quellen zugänglichem D/A-Wandler, schlicht Player ES genannt. Eingeflossen sind in den Neuen die Erfahrungen mit Drive und Tube-DAC, auch wenn beim Player ES keine Röhren Dienst tun. Vom Drive wurde die Erkenntnis übernommen, dass man Jitter am Besten nicht nur elektronisch bekämpft, nachdem er aufgetreten ist, sondern vorab schon mal mechanisch durch ein vibrationsentkoppeltes High-End-Schubladenlaufwerk, das laut Accustic Arts eigens für Audiozwecke konzipiert wurde, was heutzutage nicht mehr trivial ist, weil es von der Stange fast nur noch für Audiozwecke nahezu immer suboptimale DVD-Laufwerke gibt, die auch in Laufwerke und Player der High-End-Klasse mangels verfügbarer Nur-Audio-Laufwerke Eingang gefunden haben. Dieser Ansatz macht meines Erachtens – ungeachtet der Jitteraspekts –  schon unter dem Aspekt Langlebigkeit Sinn. Dazu passt auch die bedämpfte und nicht nur in dieser Preisklasse ungewöhnlich hochwertig aus Aluminium anstatt Kunststoff gefertigte Schublade, die an zwei Metallstangen geführt ist. Früher einmal ein ursprüngliches Kennzeichen eines High-End-CD-Players oder -Laufwerks im Gegensatz zur Plastik-Massenware ist dieses Unterscheidungsmerkmal im Laufe der Jahre weitgehend verschütt gegangen. Schön, dass es jetzt wieder prominent auftaucht und damit den ursprünglichen Ansatz von High End stützt, demnach das Haptische und Langlebige ein wesentlicher Bestandteil des Produkts sein sollen. Jedenfalls gibt diese Wertigkeit Anlass für ein Lob des Herstellers. Dessen offenbar hoher Anspruch findet sich im übrigen auch anderweitig, wie zum Beispiel in der Verarbeitung des Vollmetall-Gehäuses. Hier bekommt man jedenfalls ordentlich Gegenwert für sein Geld. Das weiß sicherlich nicht nur der Schweizer zu schätzen.


  • Cayin N8

    Hat sich der eine oder andere dann doch durchgerungen und sich einen feinen Ohrhörer gekauft, so entsteht natürlich die Frage, womit man damit vernünftig Musikhören kann. Das Handy ist dabei nur eine Art Spaßbremse. Hier hat sich der Cayin ernsthafte Gedanken gemacht, wie man den Jungs unter die Arme zu greifen kann. Bildlich gesprochen. Cayin war ja bisher sehr erfolgreich mit Digitalen Audio Prozessoren (DAP) der Mittelklasse und hatte sich dann entschieden, auch bei den…
    03.09.2019
  • Roon Nucleus+

    Auf dem einen oder anderen Testgerät konnte ich Roon ausprobieren: Das Programm mit seiner Fülle an Informationen zur Musik finde ich ausgesprochen reizvoll. Daher läuft es auch auf meinem Windows-Laptop – das wird aber fast nie genutzt. Wenn Sie ebenso ungern in Ihrer Freizeit mit Computern hantieren wie ich, könnte Roons Nucleus die Lösung sein. Natürlich sind auch die beiden Nucleus – Roonlabs bietet den Musik-Server in zwei Leistungsstufen an – ebenso wie die Melcos,…
    27.08.2019
  • SOtM Netzwerk-Player sMS-200ultra Neo, Netzteil sPS-500, USB Hub tX-USBultra, Masterclock sCLK-OCX10 – Teil 1

    „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ – das muss das Leitmotiv für den südkoreanischen Hersteller SOtM bei der Konzeption seiner Geräteserie Advanced II gewesen sein. Aus dieser Serie hatten wir den brandneuen Netzwerk-Player sMS-200ultra Neo, das Netzteil sPS-500 und die Masterclock sCLK-OCX10 sowie das USB Hub tX-USBultra zum Test bekommen. SOtM ist seit etwa 10 Jahren am Markt und zwischenzeitlich ein anerkannter Spezialist für digitale Audio-Lösungen. Angeboten wird eine beeindruckende Produktpalette, die von der…
    21.12.2018
  • Digitale Audio Systeme HD-Player Model 2

    How was that again with CD-Players? Unpack, connect, switch on, insert disk and off you go … no cumbersome computer configuration, no irritating software and driver installation, no hassle with network settings, software updates and all that stuff. Let’s be honest: most of us just want to enjoy music as best as possible. Digital Audio Systems or “DAS” for short, promises exactly that with their HD-Player Model 2. That player is designed as a fully…
    14.07.2018
  • Vergleich des NAD Masters M50.2 mit dem Bluesound Vault 2

    Auf der Suche nach einer preisgünstigeren Alternative zum erstklassigen aber auch kostspieligen NAD Masters M50.2 als digitale Universal-Tonquelle bietet sich aus verwandtem Hause der Bluesound Vault 2 an. Beide haben viel gemeinsam. Aber wie unterschiedlich sind sie? Nach dem Test des NAD Masters M50.2 war ich von der Klangqualität dieses vielseitigen High-End-Streaming-Players angetan. Auch die BluOS-App zur Bedienung der Streaming- und CD-Player-Funktionen hatte einen ausgesprochen positiven Eindruck hinterlassen, weil sie vielfältig und gleichzeitig übersichtlich in…
    29.06.2018
  • Playback Designs MPS-8 DREAM PLAYER

    Einer CD-Player/Streamer-Kombination den Namen Dream Player zu geben, zeugt nicht gerade von Minderwertigkeitskomplexen. Aber warum sollte man die haben, wenn man zum Beispiel entscheidend an der Entwicklung der SACD beteiligt war? Andreas Kochs MPS-8 rechnet vor der Wandlung selbst die Signale von CDs auf DSD2048(!) respektive 90 Megahertz hoch. Auch wenn dies den meisten Hifi-Freunden bekannt sein dürfte: Der gebürtige Schweizer Andreas Koch ist Gründer und Chef von Playback Designs und unter anderem durch die…
    07.05.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.