tests/24-09-10_manunta
 

Mununta Classic Integrated Amplifier by M2Tech

10.09.2024 // Carsten Bussler

In Zeiten von Streaming, Bluetooth und Co. gibt es immer weniger klassische Vollverstärker im eigentlichen Sinne mit Hochpegel, Phono MM und MC, die auch noch bezahlbar sind. Schade. Um so besser, dass die italienische Marke M2Tech aus dem schönen Pisa uns mit dem Classic Integrated Amplifier genau ein solches Gerät beschert!

Bis vor kurzem flog M2Tech bei mir offen gestanden völlig unter dem Radar. Im Jahr 2007 von Nadia Marino und Marco Manunta als Beratungs- und Elektronikdesign-Studio gegründet, brachten sie 2009 zunächst das digitale Hochleistungs-Audio-Interface hiFace für Computer auf den Markt. Es folgten weitere Produkte wie der Young 384/32 DAC, der erste Digital/Analog-Wandler für den Consumer-Bereich, der die Umwandlung von mit 384 Kilohertz abgetasteten Dateien über eine asynchrone USB-Verbindung zum Computer ermöglichte. Mittlerweile befinden sich Class D Verstärker, Vorstufen, Phonovorverstärker, Class A Monoblöcke, D/A-Wandler oder Kopfhörervorverstärker im Portfolio der Italiener. Und eben auch unser hier getesteter Vollverstärker Classic Integrated Amplifier zum Listenpreis von 4000 Euro, wo der Name Programm zu sein scheint. Apropos Name: Der etwas staksig wirkende Firmenname leitet sich wohl von den Anfangsbuchstaben der Nachnamen Marino und Manunta her (also M2) gefolgt von einem simplen „Tech“. Dahinter würde manch einer wohl eher eine Firma aus Silicon Valley vermuten als leidenschaftliche Italiener.

Nomen est omen: Der Name Classic Integrated Amplifier wurde von M2Tech in Anlehnung an äußerliche Verstärkerdesigns längst vergangener Zeiten offensichtlich ganz bewusst gewählt
Nomen est omen: Der Name Classic Integrated Amplifier wurde von M2Tech in Anlehnung an äußerliche Verstärkerdesigns längst vergangener Zeiten offensichtlich ganz bewusst gewählt

Der Evolution der Firma nach zu urteilen, schienen mir die entwicklungstechnischen Gene dieses Geräts also klar auf der Hand zu liegen: Der subtile, flüchtige Gedanke digital nerd goes classic hifi huschte mir durchs Unterbewusstsein. Durch das völlig verdorbene Unterbewusstsein eines abhängigen Röhrenjunkies, der zugegeben in den letzten Jahren die zunehmende Gnade der Altersmilde erfährt. Was es mir erlaubt, mich inzwischen wieder mit der Welt hinter meinem Tellerrand zu beschäftigen, so wie mit diesem Produkt. Und tatsächlich steckt ja im Grunde auch kaum Digitaltechnik drin, sieht man einmal von dem Wifi-Eingang ab, der Schnittstelle, die es mir ermöglicht hätte, das Gerät über eine Smartphone-App zu steuern. Was ich natürlich nicht ausprobiert habe, schließlich war bereits die Fernbedienung mehr als genug neumodischer Kram für mich. Doch sollte man sich hüten, bei M2Tech eine reine High-Tech-Philosophie zu assoziieren. Viele aus dem Entwicklungsteam sind Musiker oder Sänger und ich unterstelle einmal, dass sie damit mutmaßlich keine ausschließlich technokratische Perspektive auf das Thema HiFi besitzen.

Der große Drehknopf für die Wahl des Eingangs ist ein haptisches Gimmick, tatsächlich erfolgt die Umschaltung elektronisch und der Knopf hat weder Links- noch Rechtsanschlag
Der große Drehknopf für die Wahl des Eingangs ist ein haptisches Gimmick, tatsächlich erfolgt die Umschaltung elektronisch und der Knopf hat weder Links- noch Rechtsanschlag


  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.